[linux-l-announce] LinuxWorks! Vortrag GNU Hurd

paul.h at o2online.de paul.h at o2online.de
Mo Jun 15 11:43:40 CEST 2009


Die Friedrichshainer Linux User Group LinuxWorks! lädt ein:

Wann: 18. Juni 2009, 19:00 Uhr
Wo: Clubraum des Jugendclub E-Lok: http://tinyurl.com/lw-ELok
Wer: Olaf Buddenhagen Dauer: etwa 1 bis 1 1/2 Stunden

GNU Hurd - Benutzerfreiheit und Virtualisierung per Design

Zielgruppe - Entwickler und fortgeschrittene Anwender mit Interesse an
neuen Konzepten Vorkenntnisse - Grundlagen des Aufbaus und der
Funktionsweise von GNU/Linux und ähnlichen Systemen sollten bekannt
sein.

Abstract/Beschreibung:
Das GNU-Projekt ist mit dem Ziel angetreten, ein vollstaendig freies
Betriebssystem zu schaffen. "Frei" bezieht sich dabei auf die
sogenannten vier Grundfreiheiten: Benutzen, Verstehen, Weitergeben, und
Anpassen. Die GNU GPL stellt sicher, dass der Nutzer die rechtliche
Erlaubnis hat, diese Dinge zu tun. Waehrend es bei normaler
Anwendungssoftware recht gut moeglich ist, gestaltet sich das Anpassen
im Fall von Kernelfunktionalitaet unter praktischen Gesichtspunkten
jedoch schwierig: Da sie das gesamte System beeinflusst, laesst sie
sich nicht ohne Weiteres aendern. Abhilfe kann eine Architektur
schaffen, bei der die Systemfunktionalitaet nicht vom Kernel fest
vorgegeben ist, sondern in lokalen Unterumgebungen von
Benutzern/Programmen beliebig ersetzt werden kann. Virtualisierung ist
in den letzten Jahren sehr populaer geworden. Die Anwendungsfaelle
laufen fast alle darauf hinaus, bestimmte Sachen aus verschiedenen
Gruenden vom Hauptsystem zu isolieren. Die Verwaltung eines virtuellen
Teilsystems ist viel einfacher, da es weitestgehend unabhaengig ist vom
Hauptsystem und anderen virtuellen Teilsystemen. Aus dem gleichen Grund
wird auch Softwareentwicklung einfacher: Anstatt Anwendungen in allen
moeglichen Systemen, Konfigurationen etc. lauffaehig zu machen, kann
man eine genau definierte und fuer die Anwendung optimierte Umgebung
schaffen. Diesen Ansatz konsequent weitergedacht, erhaelt man ein
System, bei dem jeder Benutzer und jedes Programm in einer eigenen
virtuellen Umgebung laeuft. Mit voller Virtualisierung waere das jedoch
zu umstaendlich und zu ineffizient. Oft will man nur bestimmte Aspekte
anpassen, und fuer den Rest Standardfunktionalitaet benutzen. Ideal ist
also ein System, das es ermoeglicht, jedes Programm *optional* in einer
teilweise virtualisierten Umgebung laufen zu lassen. Das zweite
Szenario (optionale Virtualisierung fuer alles) ist dabei nur eine
andere Art, die gleiche Idee auszudruecken, die im ersten Szenario
(anpassbare Unterumgebungen) beschrieben wurde. In diesem Vortrag
werden die Szenarien (und deren Aequivalenz) genauer erlaeutert; und es
wird gezeigt, wie Hurd -- als designierter Kernel des GNU-Systems --
genau diese Idee in seiner Architektur umsetzt. Anhand einiger
Beispiele wird gezeigt wie das in der Praxis funktioniert.

Was ist es *nicht*?
Es wird nicht die Installation und Anwendung von Hurd erläutert. 
Spezielle Features werden hoechstens nebenbei erwaehnt -- die Idee ist
eher, die grundlegenden Konzepte anhand der erwaehnten Schwerpunkte
klarzumachen.

Mehr Infos unter:
http://friedrichshain.homelinux.org