linux-l: MEHR Speicher?

Martin v. Loewis loewis at informatik.hu-berlin.de
Fr Jul 4 14:03:16 CEST 1997


> hier bei uns im Institut tritt gerade die Frage auf, mit wieviel Speicher
> eine Linux-Kiste auf Intel maximal laeuft. Gibt es da eine
> Schallgrenze?

Die aktuelle Grenze liegt wohl bei 1GB. Das liegt (wohl) an der
Strukturierung der Pagetables. Linus meinte jüngst, daß man diese
Grenze auch auf 4GB ausdehnen kann - allerdings mit einem
Performanceverlust.

Die Benutzung der Pentium/PPro 'large page extensions' mit maximal
2**45 Bytes Addressraum ist nicht geplant; Linus meint, wer soviel
Speicher hat, soll sich auch einen 64-bit-Prozessor dazukaufen.

> Gibt es einen "grauen Berreich", in dem es prinzipiell geht, aber in
> Einzelfaellen schon Probleme aufgetaucht sind?

Das liegt dann am Chipsatz. Einige von Intels Chipsätzen cachen bloss
die ersten 64MB. Wenigstens einer cached aber bis zur
Architekturgrenze alles.
Außerdem gibt es kein akzeptiertes Verfahren, aus dem BIOS die
Speichergröße zu erfahren, wenn man mehr als 64MB hat. MaW, Linux wird
auf vielen Boards nicht erkennen, daß der Rechner so viel Speicher
hat. Man muß dann mit mem= booten.

>  Es waere schoen, eine "offizielle" Quelle fuer die Daten zu haben, damit
>  man gegenueber Chefs/Rechenzentrum/... auch eine solide
>  Argumentationsbasis hat.

Lies mal die aktuellen Archive der linux-kernel-Mailingliste (so die
letzten 7 Tage). Vielleicht akzeptiert der Chef ja Aussagen von Linus
Torvalds, sozusagen als Autoritätsbeweis.
Die Probleme der Chipsätze mit den Caches sollten bei Intel
dokumentiert sein, habe aber keine Quelle.
Zum Problem 'BIOS verrät nicht die Größe des Hauptspeichers' habe ich
keine Quelle.

Ciao,
Martin




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