linux-l: Wir brauchen uns eigentlich nicht wundern

Jens Helweg s0224236 at rz.fhtw-berlin.de
Mi Jul 1 22:02:55 CEST 1998


Gregor Kopij schrieb:

> Das habe ich nicht gemeint, sorry. Ich meine nur, daß in Informatik
> die
> Grundlagen gelehrt werden sollen. Also die wissenschaftlichen
> Werkzeuge
> müssen dem Studi vermittelt werden, damit er sich die Feinheiten
> selbst
> beibringen kann. Z.B. sollte man dem Studenten beibringen, wie ein
> Paradigma funktioniert, die Sprache dazu kann er sich doch selber
> beibringen, oder? Ich habe nur die FHTW kritisiert. Hier wird z.B. als
>
> Stoff in der Betriebssysteme-VL vermittelt, wie man den FVWM unter SGI
>
> konfiguriert. Also, beim besten willen, kann ich hier einen Nutzen für
> den
> INFORMATIK-Studenten finden (wie gasagt in dem Semester hatten sie
> schon
> Win95a, Win95b, Win98! usw. durchgemacht). Diese Sachen sind
> ausschliesslich für den Interessierten Nutzer relevant. Mit Informatik
> hat
> das nichts zu tun.

Hi,

da ich auch Winfo an der FHTW studiere, muss ich doch auch kurz mal was
dazu sagen:
Die oben genannte Vorlesung hab ich im letzten Semester auch gehoert und
genau das hab ich
natuerlich auch gemacht  ;-) . Ich weiss jetzt nicht so genau, ob es
Deine Schwester war,
die auch an der FHTW studiert, nur, wie man FVWM unter SGI konfiguriert
habe ich damals
in der letzten Uebung sozusagen als lustigen Abschluss gehoert. Und das
auch nur in den letzten
Minuten. Das ganze war von dem Dozent nur gemacht worden um mal zu
sehen, das es bei
SGI oder UNIX/LINUX auch bunt zugehen kann, so wie bei dem beliebten
W**95.
Also imho ein sehr schlechtes Beispiel zum Kritisieren !
Ich weiss nicht, ob ich den gleichen Dozent mit dem gleichen Inhalt der
Lehrveranstaltung hatte
wie Deine Schwester, aber wenn, dann moechte ich mal wissen ob sie denn
Rest verstanden hat,
wie Beispielsweise das Prinzip des Proteceted Mode und dem RealMode
unter DOS.
Also nicht nur was das ist, sondern wie das ganze tatsaechlich
funktioniert (man siehe z.B.
PC Intern 4).
Das nur mal so als Gegenbeispiel.
Ich weiss nur, dass das in unserem Semester laengst nicht jeder wirklich
verstanden hat
und es faellt mir schwer zu glauben, dass das fuer die besagte Schwester
kalter Kaffee ist.

Grundsaetzlich missfaellt mir die Idee des Studiums allerdings auch ein
wenig, denn wie Du schon
trefflich unterschieden hast, wird an ner FH (oder zumindest an der
FHTW) Computertechnik
und nicht Informatik gelehrt.
Ein sehr guter Prof (gibt es da auch !) sagt immer an der FH lernen Sie
Kochrezepte anzuwenden,
an der UNI, wie man Kochrezepte erstellt.
Er hat damit nicht ganz unrecht, aber leider sieht es an der Uni (da war
ich auch schon)
nicht immer ganz so rosig aus, wie man vermuten koennte. Ein grosser
Teil kann naemlich weder
Kochrezepte erstellen, noch sie anwenden, weil sie erstes nicht
verstanden haben und letzteres
nie gelernt haben.

Nunja, ich fuer meinen Teil versuche mir das, was ich an der FH nicht
kriege, selbstbeizubringen.
Das ich das Gefuehl habe, das ich da irgendwas nicht kriege, liegt an
wohl an mir, denn andere
sind mit dem gesamten Studium ganz zufrieden und sogar froh darueber,
dass sie die Kochrezepte
nur anwenden muessen....

> Wie gesagt, an der TU. Die einzige Veranstaltung, die mir sehr
> gefallen hat
> war die Prolog-Veranstaltung. Da haben wir nicht mit Prolog
> angefangen,
> sondern schön der Reihe nach die logische Programmierung aufgebaut.
> Nur die
> SPRACHE für die Umsetzung unserer Theorien war Prolog. Ich schätze
> wenn es
> eine andere Sprache im nachhinein gewesen wäre hätten wir auch keine
> Schwierigkeiten damit.
>

Genau das kann ich von meinem Studium bisher auch behaupten. Der
Programmiersprachewar bei mir allerdings C. Aber es haette auch keinen
grossen Unterschied gemacht,  wenn es
eine andere Programmiersprache gewesen  waere.
Strukturierte Programmierung stand da wohl mehr im Vordergrund.
Aber trotzdem hat es mich gefreut, dass wir C gemacht haben, denn die
Programmiersprache
mag ja letztenendes egal sein, aber einfach so kann man auch nicht
beliebig zwischen anderen
Programmiersprachen wechseln, man muss schon die Syntax kennen und die
lernt man nun auch
noch nicht indem man zweimal an einem C-Buch riecht.  ;-)

Viele Gruesse...
                                JENS







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