linux-l: Telefon-CD

Oliver Bandel oliver at first.in-berlin.de
Di Jun 30 16:09:32 CEST 1998


Hi!



On Tue, 30 Jun 1998, Thomas Mueller wrote:

> On Tue, 30 Jun 1998, Matthias Kraft wrote:
> 
> > Oliver Bandel wrote:
> > 
> > > Ich habe eine Antwort von DeTeMedien erhalten:
> > > "(...) Bezüglich Ihrer Anfrage müssen wir Ihnen leider mitteilen,
> > > daß wir aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Datenformate
> > > herausgeben dürfen. (...)"
> > 
> > IMHO Unsinn! Nach meinem bescheidenen Wissen in diesen Dingen,
> > unterliegt in der Bundesrepublik Deutschland kein DatenFORMAT
> > irgendeinem Schutz (nichtmal nach dem Urheberrecht).
> > [...]
> Ja, aber die Daten selber unterliegen diesem Schutz und die Telekom 
> *muss* sich verpflichen, oder bemuehen, genau das, was hier gemacht werden 
> soll zu unterbinden: Die Daten in einer Weise zu verarbeiten, zu dessen 
> Zweck sie nicht erhoben wurden!

Ja, klar. Ich denke, da wollen die sich absichern und keinen 
Ermutigen, die Daten anders auseinander zu pflücken.

> Klartext: Die Telefonbuch CD ist dafuer da, dass jemand unter der 
> Voraussetzung er/sie *weiss* den Namen und die Anschrift einer Person, 
> so kann er die Telefonnummer herausbekommen (Zweck der CD und damit 
> auch Zweck der erhebung der Daten bei den betroffenen Personen). Der 
> andere Weg, Name und/oder Anschrift auf der Basis einer Telefonnummer 
> ausfindig zu machen ist in *jedem* Fall, mindestens Datenschutzrechtlich, 
> strafbar (lieber keine Anfrage bei Hr. Garska -- auch wenna net is). 

Wer sagt denn, daß wir das machen wollen?
Es sollte klar sein, daß die verteilten Sourcen keine Suche nach
Telefonnumern erlauben.
Zwar kann niemand gehindert werden, die Sourcen zu ändern, dem eigenen
geschmack entsprechend, aber man sollte das Suchen nach Nummern nicht
in öffentlich zugängliche Sourcen einbauen.

> Wenn ihr glueck habt, koennt ihr euch darauf berufen, dass die Telecom 
> die die Daten erhoben hat,


Es gab mal Streit über Funkscanner. Ein Amateurfunker war der Meinung,
daß derjenige, der nicht will, daß seine Funkgespräche abgehört werden
sollen (z.B. Polizeifunk), diese auch verschlüsseln müsse. man darf
sie zwar auch nicht abhören, es gibt aber keinen Grund dafür, daß es
nicht erlaubt sein solle, Scanner zu besitzen und beteriben, die den
entsprechenden Funkbereich empfangen können.
In anderen Ländern ist nämlich auf den deutschen BOS-Frequenzen normales
Radio zu empfangen. Der Funker wurde mit Gerichtsverfahren überhäuft,
in denen ihm unterstellt wurde, er hätte zum Testen der Scanner den 
Polizeifuink abgehört. Die wiollten dem an den Karren pissen.
Aber vor Gericht hatte er gewonnen und es wurde auch bestätigt, daß
derjenige, der seine Daten nicht abgehört haben will, diese verschlüsseln
sollte.

Übertrage das Beispiel auf die CD. Von richtiger Verschlüsselung kann
man da ja kaum sprechen.

Dennoch sollte man, denke ich,  die Suche nach Tel-Numern in öffentlichen
Sourcen nicht einbauen. So umgeht man svtl. Streß.


[...]
> Was jeder in seiner H"utte macht 
> ist mir, der Telekom, und Hr. Garska *scheiss egal*, sorry ;-)
[...]

Naja, ob's denen egal ist... aber jedenfalls so ähnlich sehe ich es auch.
Wer sich die Sourcen entsprechend ändern will... bitte schön.

Aber eine Suche nach Telefonnummern halte ich unter bestimmten
Umständen für ok, in anderen Fällen für nicht ok.
Ok ist es, wenn der gesuchte nichts dagegen hat... nicht ok,
wenn man damit Leuten die Adresse entlockt, obwohl sie das NICHT
wollten.

Aber bevor wir hier ins philosophiasche Abdrehen werde ich
mal... 
> 
> Gruss und weiterhin viel Spass beim Bytes-Umdrehen

ein paar Bytes umdrehen...


Tschüß,
   Oliver





Mehr Informationen über die Mailingliste linux-l