linux-l: LaTeX2e-Tabellen

Oliver Bandel oliver at first.in-berlin.de
Mo Nov 9 18:40:25 CET 1998


Hi!

On Mon, 9 Nov 1998, M . Dietrich wrote:

[...]
> \documentclass{article}
> \usepackage{longtable}
> 
> \begin{document}
> \begin{longtable}{|p{5cm}l|r|}
> \hline 

Das \hline gehört direkt hinter das Longtable.
Ein Zeilenumbruch wirkt bei (La)TeX genauso wie ein
Leerzeichen und das sollte man bei Steueranweisungen
meiden.

Falls es für Dich übersichtlicher ist, das \hline in eine
eigene Zeile zu schreiben, dann schreibe ein %-Zeichen direkt
hinter die anderen Steuer-Anweisungen, also:

So:

\begin{longtable}{|p{5cm}l|r|}\hline 

oder so:
\begin{longtable}{|p{5cm}l|r|}%
\hline 

Daß ein %-zeichen ein Kommentar ist, soweit hast Du Dich hoffentlich
schlau gemacht. Oder willst Du einen eigenen LaTeX-Einführungskurs?
Mal schauen, wann ich einen Termin frei habe ;-)


[...]
> und jetzt noch ein paar fragen:
> 
> 	was bedeutet dies '{|p{5cm}l|r|}' am anfang? kann ich tex nicht
> 	einfach ueberlassen, die breiten zu bestimmen?

Mit p{5cm} gibst Du die Breite an.
Wenn die automatisch berechnet werden soll, nimm tabularx.
Wenn Du tabularx haben willst und Tabellen über mehrere
Seiten haben willst, dann nimm ltxtable.

> 
> 	warum zeichnet tex so ecklige linien (wenn man mal in xdvi die
> 	ecken per lupe betrachtet, sieht man, was ich meine - selbst in
> 	der original tex-doku existieren abbildungen, in den die linien
> 	schief auf den pfeilspitzen sitzen. wasn da los)?

????

Worum gehts?

Vielleicht liegts an xdvi. Falls ein Dokument ps-Erweiterungen
nutzt, dann setze das dvi-File erst in ein ps-File um und
dann schau es Dir mit gs oder gv oder ghostview an.

Ausgedruckt ist's sowieso am besten. Das ist letztendlich
ja auch die Aufgabe von (La)TeX, gute Ausdrucke zu ermöglichen.
Alles andere sind Previews und nicht dazu gedacht, lange Lese-
Sessions vor'm Bildschirm abzuhalten. Daß man es dennoch machen
kann, wenn man will, ist eine Möglichkeit, keine Last. Also
laß Dich nicht über die Qualität des previewers aus, jedenfalls
nicht so abfällig. Wenn Du die Doku in der Form haben willst, in
der sie am besten daher kommt, dann mache einen Ausdruck.


> 
> 	wie kann man in dieses beispiel (SIMPLE!!) die sache mit den
> 	mulirow/cline einbauen (ich habe das nicht geschafft, da das
> 	beispiel mir irgendwie nicht einsichtig war)?

Häh?

Keine Ahnung, was Du willst. Lies mal die Doku, da müßte
irgendwo was dazu drin stehen.
Ansonsten, wie schon mal gemailt: Es gibt TeX-MLs und NGs.


> 
> 	wie kriege ich latex dazu, vernuenftige fehlermeldungen
> 	auszugeben,

LaTeX gibt vernünftige Fehlermeldungen aus. Nur hast Du das
wohl noch nicht begriffen.

> also welche, die wie ein kompiler konkret sagen:
> 	datei, zeilennummer, fehler. und keine weitere ausgabe.

Und keine weitere Ausgabe, jaja. Wenn man einen C-Compiler nimmt,
dann zeigt der einem so manches mal auch mehrere Bildschirmseiten
voller Fehler, obwohl nur ein Semikolon im Quelltext fehlt, oder
bloß ein Kommentar nicht geschlossen wurde.
Wenn man das weiß, stört es einen nicht und man weiß auf Anhieb,
wo der Fehler liegt.
Davon, daß Compiler immer sinnvolle und klare bzw. sinvollere und
klarere Fehlermeldungen als (La)TeX  ausgeben, kann also keine
Rede sein.

Ein bischen mehr Hochachtung vor TeX und LaTeX wären sehr hilfreich,
immerhin kann man damit Dinge zaubern, die kein Word zu machen jemals
im Stande sein wird.... und das, obwohl TeX schon mehrere Jahrzehnte
alt ist. Und obendrein ist es freie Software.



> 	interessiert mich doch nicht, was tex intern da alles macht.

Es geht bei TeX darum, daß der Text korrekt gesetzt wird. Da kommt
man manchmal nicht umhin, auch mit Internas in Berührung zu kommen.
Wenn man dann erst mal gemerkt hat, was da feines steht, dann weiß
man es zu schätzen.
TeX gibt Dir z.B. sogar aus, um wieviel Punkt der Satz über eine
Zeile herausragt, falls das der Fall ist. Wenn Du ordentlichen
Textsatz haben willst, dann ist das eine feine Sache.
Ansonsten bleibt Dir ja noch ein pupiges Textverarbeitungsprogramm,
dem es scheißegal ist, wieviel Platz zwischen den Worten ist, falls
man Blocksatz auswählt, das keine Ligaturen kann, das ansonsten
ohnehin beschissen ist und ständig abstürzt.

Also: Immer blaß bleiben, Kollege.


> 	dann koennte auch nen vi das parsen und dahinspringen, wo ich noch
> 	arbeiten muss.

Wenn Du so hohe Ansprüche stellst, dann dürftest Du jetzt nicht
geschrieben haben, daß Du den vi nutzt, sondern hättest mindestens
mit emacs daher kommen müssen.... und mit AucTeX und den diversen
anderen Möglichkeiten.

Nichts gegen vi, aber nach so viel TeX-Miesmache und Ungeduld hätte
ich echt emacs erwartet, weil der ja alles so elegant macht.

Oder würde der Dir auch zu kryptische Dinge um die Ohren hauen?
(Schon mal in Lisp programmiert?:-))


> 
> 	und zuallerletzt: wo verbirgt sich die doku dazu?

Die Doku wozu?
Verdammt nochmal, was willst Du eigentlich?


Welche Doku meinst Du? Doku den Fehlermeldungen?
Doku zu den Tabellen-Styles (die Du ja nicht lesen willst),
die Doku zum emacs? :->

Dein Tonfall ist irgendwie etwas daneben. Zwar ist mir verständlich,
daß man von einem so hochgelobten Programm wie TeX/LaTeX auch
guten Textsatz haben will, aber der kommt eben nicht vom Himmel
gefallen. Bei Word und Konsorten kann man einfach drauf los tippen
und erhält Waste => Word-Nutzer, die den ganzen Tag auf den Schirm
gucken, sind also Waste-Watchers :-)

Bei TeX/LaTeX ist der Anfang u.U. etwas holperig. Aber es lohnt sich.
Ein gutes Bier braucht auch sieben Minuten.

Am schlimmsten ist es jedoch zu ertragen, wenn ein Neu-TeX-ler sich
mit Word-scher Bequemlichkeit bedienen lassen will und auch noch
die Möglichkeiten und Feinheiten von (La)TeX als blödsinnigen
Mist beschimpft (man denke an die ausführlichen Fehlermeldungen).

Wenn Du meinst, daß Du zu doof für das Programm bist, dann sag's.
Keiner wird Dir den Kopf abreißen (außer vielleicht Du selbst).
Aber mache nicht (La)TeX mies, nur weil Du keine Dokus lesen willst.


> ich habe hier
> 	ein komplettes latex installiert, jedoch fehlt mir jegliche doku
> 	zu longtable (jedenfalls eine datei gleichen namens). es stoert
> 	mich auch, das die doku in dvi ist, ein format, das man nun

Na was denn nun, hast Du keine Doku, oder stört es Dich, daß sie als
dvi-File daher kommt?

Entscheide Dich mal.

Jedenfalls sollte Dir zu denken geben, daß Du behauptest, Du hättest
ein komplettes "latex" installiert und keine Doku dabei.
Vielleicht hättest Du "LaTeX" installieren sollen, nicht "latex".
Und vielleicht hättest Du nicht nur "LaTeX" installieren sollen,
sondern eine komplette und aktuelle LaTeX-Distribution.

Falls Du Linux nutzt - ich nehma mal an, das wirst Du tun, wenn
Du hier mailst (oder nutzt Du eigentlich NT und hast die falsche
Mailinglist erwischt?), dann sollte da die teTeX-Distribution
dabei sein. Und wenn es eine aktuelle und keine Zig-Jahre alte
ist, dann würde es mich doch sehr wundern, wenn da keine Doku zu
longtable dabei ist.

Wenn bei Dir aber nur als Doku zählt, wo hinten am Dateinamen
".html" ( oder eher ".htm" ?! :-> ) steht, dann magst Du wohl
eine Distribution ohne Doku erwischt haben... tse.

Für manche Leute ist nur eine Doku, was als ".doc" daher kommt.
Soll man das auch noch in eine TeX-Distribution beilegen?


> 	wirklich nur bescheiden auf nem bildschirm lesen kann (nagut, mit

Man kann bei xdvi usw. auch die Vergrößerung einstellen. Davon 
abgesehen ist xdvi ein Previewer und kein Langzeitlesesession-
Programm. Previewer heißt, daß man sich einen Überblick über 
das Dokument verschafft, das man in aller Regel dann ausdruckt.

Ansonsten, falls man nichts gegen ASCII-Texte hat, kann man auch
dvi2tty hilfreich einsetzen.

Oder Du nimmst dvips und generierst Dir ein ps-File.


> 	einer 3000x2000 aufloesung wuerd's gehen). irgendein paket, in dem

Wie gut man die Sachen lesen kann, hängt auch von der Bildschirmgröße
ab. Mit einem 14-Zoller oder diesen niedlichen Admin-Monitoren
(wieviel Zoll haben die? 8?) sollte man da Probleme bekommen...


> 	alles in html vorliegt (achtung: alles) waer schoen. auf dante

Nun liegt es eben nicht als html vor. Warum auch, wenn man dvi-Files
hat und sich mit dvips so wunderbare Ausdrucke machen kann, die einen
so feinen Textsatz ermöglichen... wozu dann noch fuckiges HTML
nutzen?  Willst Du ernsthaft den ganzen Tag am Browser hängen?


> 	gibt es zugegebener massen jede menge, aber das ist eben des
> 	anfaengers problem: es ist einfach zu viel zeuch.

Ja, da ist eine ganze Menge zu finden.
Und das kann wirklich die Orientierung kosten.

Deswegen gib dich mal mit den dvi-Dokus zufrieden.

Wenn Du willst (wie war das mit dem Compiler...), schreibe einen
dvi2html. Soweit ich weiß, gibts den noch nicht. Dann kann man sich
sein HTML selbst generieren, wenn man das unbedingt will.
Und vergiß nicht die Unterstützung für die ps-Specials einzubauen. :-)


Tschüß,
     Oliver

P.S.: Daß Dir jemand eine Beispieldatei geschickt hat, hat Dich
      wohl auch mehr geärgert als erfreut. (Davon abgesehen
	  war es eine private Mail - wieso machst Du das öffentlich?!
	  Und beschwerst Dich dann noch drüber, daß es die falsche
	  Unterstützung war... das ist ja wohl absolut daneben!)

	  Niemand zwingt Dich, LaTeX zu nutzen und Dankbarkeit für
	  Unterstützung zu zeigen. Du mußt auch nicht Word nehmen,
	  es gibt auch für Linux diverse WYSYWürg-Programme.
	  Da kannst Du "ganz ohne eine Doku zu lesen" lostippen.
	  Und dann haben wir endlich unsere Ruhe.
	                   ...oder vielleicht auch nicht.

P.P.S.: Um hier nochmal eine konstruktive Wendung zu finden:
        Wenn Du Deine Abscheu gegen dvi-Files ein bischem mehr
		im Griff hast, dann schau Dir doch mal l2kurz.dvi an.
		Das ist eine Einführung in LaTeX.




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