linux-l: Datenbank-Einstieg (SQL) (mögl. GPL)

Oliver Bandel oliver at first.in-berlin.de
Mo Nov 16 05:03:01 CET 1998


Hi!

On Mon, 16 Nov 1998, M . Dietrich wrote:

> 
> was ihr immer alle denkt - immer das schlechteste vom gegenueber, was?

Nanana, nicht doch. Wie kannst Du sowas von mir/uns denken?
Du denkst wohl immer das schlechteste von Deinem Gegenüber,
wenn Du denkst, daß Deine Gegenüber immer nur das schlechteste
von Ihren Gegenübern denken. :-)

> also: auch auf die gefahr hin, denselben flame-war zu beginnen wie ueber
> tex neulich: hier meine antwort. die letzte zu dem thema.

Nach meiner Einleitung eben, darfst Du Dich auch gerne wieder 
an der Diskussion beteiligen. Ich fand es jedenfalls interessant,
auch mal über den sql-Tellerrand zu sehen (obwohl ich den ganzen
Teller bzw. den gesamten DB-Geschirrschrank nur aus der Ferne kenne
(der Blick auf die Teller durch die Rückwand...was mit einigen optischen
Problemen einhergeht;-)).


[...]
> daran, das eben sql-dbs schneller sind als oodbs. und natuerlich am
> hype - sieht man ja an der reaktion auf der liste hier. allen wurde
> sql als die db-schnittstelle verkauft und die meisten haben das auch
> so gefressen. aber das wird sich aendern, hoffe ich.

Mann, mann, ey! Stop!
Nix hype. Zumindest bei mir nicht. Ich habe zwar auch schon Leute
von SQL/rel. DB schwärmen hören (Leute, die auf jene besagte relationale
DB-Version auf dem Mac warteten und entgegenfieberten (wo ich dann
letztendlich mit grep effektiver gearbeitet habe, als die Mac-Leute
mit ihrer nicht-mal-relationalen (aber dafür um so teureren) DB)).

Ich finde, eine Datenbank (in dem Sinne, wie ich sie verstehe)
anzulegen macht erst Sinn, wenn sie relational ist, sonst kann ich
alles mit grep oder einem vernünftigen Editor, mit awk oder sed usw.
erledigen. Und daraus ziehe ich auch meine Definition: Alles, was
sich Datenbank schimpft, aber nicht mal eine relationale DB ist,
nenne ich nicht Datenbank. Das ist Pippifax.
Deswegen bei mir auch kein SQL-Hype; aber schon Interesse.

(...so, meine Ehre ist wieder hergestellt, weiter im Text ;-))


> > 
> > > > Kannst Du mir da einen Hinweis geben?
> > > sql ist eine uralte nummer, die ibm mal entwickelt hat. heute iss die
> > > voellig veraltet. das da so ein hype drum gemacht wird ist
> > > schauerlich. da ist win95 wirklich modern gegen.
> > Das schoene an Aepfel und Birnen ist, dass man sie so gut vergleichen
> > kann ;-)
> 
> die sachlage schon. DOS, auf dem Windows fuszt ist eben um laengen
> neuer & moderner als SQL, nur so als konzept.

Unix ist älter als DOS und Win. Aber das Konzept ist ausgegorener als
dieser moderne Quatsch!

Das Alter allein ist also noch kein Argument, aber nicht gleich in die
Luft gehen, ich folge aufmerksam Deinen Worten... :-)


> > Das nette an SQL ist ja gerade, dass es sich dabei um einen ausgesprochen
> > kleinen, leicht zu erlernenden, aber dennoch maechtigen Befehlssatz
> > handelt. 
> 
> weder ist sql klein, noch leicht zu erlernen.

Oh, der Schock gleich zu Anfang! Argh!


[...]
> On Sun, Nov 15, 1998 at 05:42:01PM +0100, Oliver Bandel wrote:
> > On Sun, 15 Nov 1998, M . Dietrich wrote:
> > > On Sat, Nov 14, 1998 at 03:29:44AM +0100, Oliver Bandel wrote:
> > > > On Fri, 13 Nov 1998, M . Dietrich wrote:
> > > > > On Fri, Nov 13, 1998 at 07:44:03PM +0100, Oliver Bandel wrote:
> > > > > > rationale? Du meinst wohl relationale.
> > > > > naklar :) aber da wir dabei sind: solche datenbanken druecken gerade
> > > > > mal eben relationen zwischen recht festen daten, eben rows die aus
> > [...]
> > > naja, der weg von der db zur darstellung ist kuerzer. hast du sql
> > > quaelst du dich erfahrungsgemaesz ziemlich, wenn die sache komplexer
> > > wird.
> > > > Kannst Du mir da einen Hinweis geben?
> > > sql ist eine uralte nummer,
> > Altes muß ja nicht schlecht sein, nur weil es alt ist.
> 
> nein, aber (wie oben beschrieben) nicht mehr in die welt passend.

  Ummpf


Da ist die Welt dran schuld, jawoll! ;-)


[...]
> > > die ibm mal entwickelt hat. heute iss die
> > > voellig veraltet. das da so ein hype drum gemacht wird ist
> > > schauerlich.. da ist win95 wirklich modern gegen.
> > 
> > Naja, hatte man für die Apple-Version von äähhh, wie hieß es noch,
> > dieser Datenbank halt, in der man in der GUI wie in Seiten blättern
> > kann, nicht erst vor zweieinhalb Jahren eine SQL-Version heraus
> > gebracht?
> 
> wie gesagt: der hype ist mir wirklich unverstaendlich.

Nicht mein Hype. Ist mir ebenso unverständlich.

Als Einstieg ist doch aber sinnvoll, sich mit sql zu beschäftigen,
sonst ist man irgendwann einmal an dem Punkt, wo man zu hören
bekommt: "Jaja, objektorientierte DBs bedienen wollen, aber noch
nicht mal von SQL eine Ahnung. Das sind doch aber die GRUNDlegenden
Dinge, die man wissen muß...".

( Soviel zum Thema "Fortführung der Grundlagenforschung in Firmen, 
  im Rahmen der praktischen Anwendung der IT am Arbeitsplatze." :-)
  Da Sage mal noch einer, in Deutschland gäbe es zu wenig Grundlagen-
  forschung!
  Oder anders: Sage noch mal jemand, die Unternehmen bauen auf der
  Grundlagenforschung der Unis auf und führe diese fort/setzen sie 
  brauchbar um. :->
  (Das wäre dann Dein Argument: Der Hype auf den Urschleim!)
 )


Aber ich schweife (*) ab.



(*) ganz gerne mal :-)



> > 
> > Dabei ist SQL/relationale DB doch das mindeste, was man von einer
> > DB verlange kann, denn selbst mit grep kann ich ja in mehreren 
> > Feldern gleichzeitg suchen... (ok, sortiert wird's da schon ein
> > Problem;-)). Und seit einiger Zeit steht doch auch in diversen
> 
> ja, das mindeste, aber nicht mein traum :) ausserdem liefert sort dann
> das sortieren :)

Ne, macht sort nicht. Ich meinte: Sortieren der gesamten Daten 
anhand der Daten in einer Spalte (oder Zeile).
Ich habe letztens erst die Sort-Manpage überflogen, aber mir ist
da nichts derartiges aufgefallen. Ansonsten würde ich das mit sql
gleich wieder einstampfen. :-)

Aber ich philosophiere ja schon seit längerem darüber, sort mal
ein paar neue Features zu implementieren (ebenso wie diff).

Dann bräuchte in vielen Bereichen keine DBs mehr (zumindest keine
SQL-DBs, das mit den objektorientierten ist dann wieder ein anderes
Thema), sondern man läßt sich den Datensatz mit

   SPALTE=4 # bleistiftsweise mal die Spalte 4
   grep suche_mich indatei | sort --column $SPALTE > ergebnis

sortieren.


(Ok,ok, keine Index-Dateien bei der Methode => das läßt aus
 Performance-Gründen auch eine richtje DB sinnvoll werden,
 wenn's um viele Daten geht.)


[...]
> > Job-Ausschreibungen SQL, aber vielleicht ist das ja auch eine
> 
> das ist ein argument aus einer anderen sicht. ich hatte erstmal vom
> entwicklerstandpunkt argumentiert.

Ist ja auch ok, daß Du so argumentierst.
Was die Arbeitgeber angeht, kann's da tatsächlich sein, daß es da
einen SQL-Hype gibt. Da gibts ja auch diverse andere hypes... NT
zum Bleistift.

> 
> > Mindestforderung, und die Leute sähen gerne noch Fähiogkeiten/Kenntnisse
> > im bereich von OO-DBs  - falls sie idie Kennen oder überhaupt
> > brauchen (mir ist immer noch nicht klar, was die Vorteile
> > sind, kannst Du das evtl. noch ein klein wenig erläutern?)
> 
> klar: solche datenbanken bringen zum beispiel funktionierende
> controler/viewer konzepte, die auch im multiuserbetrieb funktionieren.

Bahnhof.

> mach das mal mit zB oracle: da brichste die gut die finger, das das
> geht.

Hmhh, ich werde ja sehen, was da auf mich zukommt. :-)
Da bin  ich mal gespannt.

Sollte ich mir einen Finger brechen, mache ich einen (cast) drum ;-)


[...]
> > gnusql-0.7b6.1.tar.gz
> > und das sieht doch sehr nach sql aus, wenn die auch so heißt. :-)
> 
> naja, gnu-db ist eben gnu-db und gnu-sql ist offensichtlich was
> anderes. die kenne ich nicht. gnu-db dagegen... aber das schrieb ich ja
> schon.

Gut, ich hatte DB als allgemeinen Begriff benutzt und fragte nach EINER
DB unter GPL, nicht nach gnu-db. Da gab's wohl ein Mißverständnis.


[...]
> du brauchst dich einfach um das umschieben von rows und listen von
> rows (denn mehr gibt die antwortmenge einer sql abfrage nicht her) in
> die objecte nicht kuemmern. du definierst einfach objekte, die deine
> daten enthalten und fenster, die die anzeigen.

Hmhh, versteh's zwar immer noch nicht so ganz, aber das liegt
wohl an der mangelnden Praxis. Wenn ich selbst an die SQL-
Grenzen stoße und da mit Problemen zu kämpfen habe und auch die
Konzepte erst mal aufgesaugt habe, dann werde ich wohl besser
verstehen, worum's hier/Dir geht.

Auf jeden Fall kann ich mal festhalten: "Mit OO geht alles einfacher." ;-)


> 
> > (Aber sql werde ich mir ohnehin mal anschauen.)
> 
> klar, iss ja auch nett, so sql.

Gut, das beruhigt. ;-)

> aber nochmal zur geschichte: ibm hat
> sql entworfen, damit man mal schnell eine abfrage an eine db schicken
> kann und sich kurz eine statistik oder so auf den bildschirm werfen
> lassen kann. heute wird das vergewaltigt und zur schnittstelle
> zwischen programmen und db genutzt. dafuer war das nicht gedacht.

Oh.

Ich wollte mir ja erst mal nur Datensätze abspeichern und dann nach
bestimmten Kriterien durchsuchen. Aber der nächste Einfall war dann,
z.B. die Datenbank auch mal auf die einkommenden News anzusetzen.
Da könnte man sich doch ein paar schöne Parser schreiben, halt
Suchroutinen und so... die einem dann - bequemer als mit einem
Newsreader mir bekannter Bauart - die gewünschten Daten dann
"markieren" und auch gleich ins Archiv legen usw.

Dann kann man z.B. die tausenden von eintrudelnden News sinnvoll
verwalten und auch mal eben was suchen... und muß sich nicht
Ärgern, wenn's dann schon via expire ausgelöscht wurde.

Oder mit anderen Worten: Ich bin mit meinem Newsreader und den
vorhandenen Webbrowsern unzufrieden. Und mit den Unmengen an
Informationen (SNR)... die man unmöglich noch ohne Hilfsmittel
verwalten kann.

Würdest Du denn für solche aufwendigen Dinge bereits OO-DBs 
anraten, oder kann man da mit SQL-DBs und entsprechenden
Zusatztools (Scripte/kleine Progrämmchen) auch klar kommen?


Tschüß,
   Oliver

-- 
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