Umlaute (war: Re: linux-l: Signatur)
Claus Vogt
linux-l-LISTE at clvpoint.forth-ev.de
Do Nov 26 04:06:00 CET 1998
> >Ein anständiger Mailer sollte das können. Ich verrenke mich doch nicht
> >PS: Beim Posten in englischsprachige Newsgruppen oder wenn ich eine
> >Mail an einen Engländer schreibe ist es natürlich "nett" keine Umlaute
> >zu benutzen.
> In einer deutschen Mailingliste oder Newsgruppe kann
> man ja wohl davon ausgehen, daß alle den deutschen Zeichensatz eingestellt
> haben.
Ich hoffe stark, daß inzwischen auch in Deutschland verschiedene Menschen
verschiedene Einstellungen in ihren verschiedenen Programmen vornehmen ;)
Trotzdem bin ich sehr vehement für die Benutzung von Umlauten.
Meine Erfahrung als Redakteur einer kleinen Zeitschrift:
Die Umlaute kommen fast immer korrekt an. Und selbst, wenn sie in einigen
seltenen Fällen mal ein wenig durch Sonderzeichen verunstaltet werden,
stört mich das beim Lesen eher weniger als diese "ue" und "sz". Noch
scheußlicher finde ich diese Mime- und Html-Geschichten, wo mein Mailer
dann gF=92nzlich unerh\ouml;rtes Zeugs produziert.
Wenn man die Texte weiterverarbeiten möchte, sind selbst die
bescheuertsten Sonderzeichen einfacher zu behandeln, als diese "ue" etc.
Und es schleichen sich grade bei unbekannten Wörtern gerne langanhaltende,
von allen wiederholte Fehler ein. Es gibt halt viele Leue, die nicht
wissen, daß man "Moers" wirklich mit "oe" schreiben und es gibt Menschen,
die "Joerg" heißen und nicht begeistert sind, ständig als "Jörg"
angeschrieben zu werden.
Bei Postings in internationale Gruppen ist es selbstverständlich, daß man
sich (möglichst) den dortigen Gepflogenheiten anpaßt. Einige Amerikaner
haben aber in Mails durchaus Intereresse, auf Deutsch zu kommunizieren. Da
kann man dan ja mal höflich fragen, ob die Umlaute ankommen.
Übrigens finde ich es auch gar nicht besonders nationalistisch, wenn man
bei amerikanischen Software-Entwicklern öfter mal herausstellt, daß bei
uns Umlaute völlig normale Buchstaben sind. Die können sich das da drüben
oft gar nicht vorstellen und machen dann nach der hundertsten
Kundenbeschwerde ein Extramenü in ihren Texteditor, mit dem man mit nur
drei Tastendrücken ein "ö" einfügen kann. Woher sollen sie es auch wissen,
wenn es ihnen keiner sagt.
Übrigens hatte sich aufgrund der Dominanz der englischen Sprache im
internationalen Verkehr bei mir kurzzeitig mal der Eindruck festgesetzt,
daß die Deutschen mit ihren vielen Umlauten ziemlich allein auf der Welt
dastehen. Das stimmt überhaupt nicht. Englisch ist die einzige Sprache,
die mir einfällt, wo es keine Umlaute gibt. Im französischen,
italienischen, spanischen behaupte ich mal: Es gibt noch mehr Umlaute als
bei uns und die Spitzenreiter sind die Vietnamesen. Die haben wohl, soweit
ich mich erinnere, mehr Buchstaben mit irgendwelchen Tüddelchen drauf, als
ohne.
Also ich habe keine Hemmungen, Umlaute zu verwenden.
Und zwar durchaus auch, um auf die entsprechenden Gateways (oder wer immer
die Umlaute verstümmelt) ein bißchen Druck auszuüben.
Es gibt wenige Fälle, wo verstümmelte Umlaute wirklich stören ...
Tschüß (Tsch_P, Tschuesz),
- Claus -
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