linux-l: Linux Datenbankserver Frage

So Okt 4 14:37:00 CEST 1998

## Originalempfaenger: linux-l at calle.in-berlin.de

Hallo,

falls ich hier ganz off-topic bin, bitte ich gleich mal um Verzeihung ...

Ich bin derzeit damit beschäftigt einen Linux-Server für einen
gemeinnützigen Verein zu installieren. Sonst arbeite ich mit Novell-Netzen
und die Anforderungen an den Server sind bisher noch recht allgemein
gehalten.

Daher würde ich gerne mit Spezialisten im Linux-Bereich in Verbindung
treten, die mir wahrscheinlich auf einen Blick sagen können, ob mein
Konzept so überhaupt funktionieren kann.

Der Kunde - gedeva-eV - ist ein gemeinnütziger Verein, der im
Umweltbereich tätig ist und eine Programmsammlung zur Energie- & Kosten-
Erfassung von Gebäuden pflegt. Wer seine Dadscha damit vermessen möchte,
kann es auch umsonst herunterladen: www.gedeva.com (?). Inzwischen wachsen
die Daten bei den Anwendern immer mehr an. Einige Berliner Bezirksämter
verwenden das Programm zur Kostenminimierung bei Schulen. Ein berlinweite
Zusammenfassen der Datenbestände wäre folgerichtig. Konsequenterweise soll
die Datenhaltung (bisher Excel-Blätter) auf ein Serverbasiertes
Datenbanksystem verlegt werden. Weiterhin erwägt die gedeva (hauptseitig
aus Werbungs- und Update-Gründen) eine ebenfalls serverbasierte Version
auf ihre Webseite zu stellen, auf die plattformunabhängig per Java
zugegriffen werden könnte.

Die Wahl für eine erste Testimplementation ist auf Linux gefallen. Dafür
waren Preisgründe ausschlaggebend, aber es spielt wohl auch eine gewisse
Nähe zur Public-Domain-Scene mit und die Hoffnung, neu auftretende
Anforderungen flexibel und preisgünstig umsetzen zu können. Bei den
Anwendern besteht der starke Wunsch nach extrem preisgünstigen Lösungen,
am liebsten würde man ausrangierte 286er verwenden.

Als Testsystem nutze ich derzeit einen 486-dx2-66 mit 8Mb Ram und 500 Mb
Festplatte verwendet. Als Linux-Distribution verwende ich SuSE 5.3.

Die Netzanbindung von Clients (PC via SaMBa+TCP/IP, Mac via Netatalk)
funktioniert zufriedenstellend. Ebenso FTP-Server und WWW-Server (Apache).

Die Installation von X-Windows gestaltet sich äußerst zäh. Sie ist
möglicherweise verzichtbar, auch wenn das Erstellen und Testen von HTML-
und Java-Skripten dadurch verkompliziert würde.

Als nächstes soll die eigentliche Datenbank, vermutlich Adabas, folgen.

Meine Fragen:

- Ist mein Testsystem für eine solche Aufgabe eigentlich ausreichend?

Die Suse-Distribution gibt ein Minimum von 8Mb RAM und 8Mb Swapspace an.
Meine Erfahrung ist, daß spätestens mit X-Windows die Performance
unerträglich in die Knie geht und sonderbare Effekte ('Segmentation
Fault') gehäuft auftreten. An manchen Stellen des Handbuchs wird mehr oder
weniger offen zugegeben, daß die 8+8Mb-Empfehlung historisch längst
überholt ist.

- Wäre ein Einsatz auf 386ern bei Abspecken auf die Funktion des Datenbank-
Servers denkbar?

Hierbei sollte ein reiner Datenbankserver etwa vier bis fünf Clients mit
niedrigen Performanceanforderungen versorgen.

- Was für eine Rechnerausstattung wäre für das Test- & Referenzsystem für
eine aktzeptable Arbeitsgeschwindigkeit nötig?

Dabei sollte ein Server für normalerweise ein bis zwei Clients (PC,Mac,
FTP, WWW, DB-Server) im Hintergrund laufen, während im Vordergrund mit X-
Windows, Netscape, Java-Anwendung und einem gewissen Maß an
Programmiertools gearbeitet werden kann. Das System müßte auch übermüdete
Programmierer und Präsentationen überstehen, ohne auffällig in die Knie zu
gehen.

- Welcher Datenbank-Server ist im Linux-Bereich zu empfehlen?

Ist Adabas eine sinnvolle Lösung? Gefordert sind momentan: Einfache
Wartung und geringe Belastung des Hostrechnes. Der Preis ist nicht so
entscheidend. Bei Ausdehnung des Projekts könnte auch die Performance
wichtig werden. Eine standardisierte Schnittstelle (z.B. SQL mit den
gängigsten Erweiterungen) muß auf jeden Fall vorhanden sein.

Über Bemerkungen, Hinweise und weitergehende Tips würde ich mich freuen.
Wie gesagt: Das ist eine meiner ersten Linux-Installationen.

- Claus -

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