linux-l: C oder C++ Compiler

tho at thomsen.isdn.cs.tu-berlin.de tho at thomsen.isdn.cs.tu-berlin.de
Do Mär 4 16:56:52 CET 1999


In message <007b01be65b8$98237140$4eb3343e at netbandit>, "Netbandit" writes:
> Hallo ihr,
> 
[..]
> hat die Schule einen C Compiler?", "Na wenn du C lernen willst, brauchst du
> eh einen Compiler!", "Stimmt, der ist bei Linux dazugegeben". Darauf sah er
> mich groß an und sagte: "LinuX? Ohh.... das bringt bei den alten kisten von
> uns nichts... außerdem können die meisten Schüler kein LinuX... hast du
> keinen Compiler für Dos, dann würden wir zusammen C lernen."
Hier muss ich einfach wiedersprechen. Auch wenn die PCs in euerer Schule
'alte Kisten' sind, kann man sie sehr wohl fuer Linux nutzen. Wenn es sich
um 386er handelt muss man zwar auf X Windows verzichten (es geht zwar aber es
ist unertraeglich langsam) aber um C/C++ (oder eine - fast - beliebige andere
Programiersprache) zu erlenen reichen sie allemal. Einschraenkung: beim ueber-
setzen von C++ Programmen wird viel Speicher benoetigt - 16MB RAM sollte so
eine Maschine mindestens beherbergen. Sind die PCs in der Schule noch aelter,
ATs oder 'echte' PCs, laeuft Linux leider wirklich nicht (ELKS lasse ich mal
beiseite). Sie taugen aber, sofern sie wenigstens ueber eine Ethernet oder
Tokenring Netzwerkkarte verfuegen, als Terminals. Dann genuegt ein 486 (mit
genuegend RAM - unter 32MB wird man keine Freude daran haben) als Server, auf
dem dann alle Schueler arbeiten koennen. Wenn allerdings alle gleichzeitig
Kompilieren, was unueblich, in der Schule aber nicht unwahrscheinlich ist, 
sollte dies aber doch ein leistungsstaerkerer Rechner sein.

Linux verhaelt sich anders als manch komerzielle Software. Die Mindest-
anforderungen an die Hardware sind gering (386 2MB RAM, 4MB um Standard-
distributionen einzuspielen). Die Anforderungen an die Hardware richten
sich mehr nach den Anwendungen, um _sinnvolles_ Arbeiten zu ermoeglichen
(diese koennen _deutlich_ ueber den oben genannten liegen).

Auf Anwendungsebene ist Unix/Linux nicht schwieriger als DOS. Und es macht 
heute keinen Sinn mehr DOS zu lehren. M$ wird in zukuenftigen Versionen
ihrer Betriebsysteme immer staerker die Kommandozeilenebene zu verstecken
 versuchen (Na, wer kennt alle Befehle der NT Shell?).
Die wenigen Kommandos, die die Schueler benoetigen, sich ein- und auszuloggen,
Dateien zu kopierern, verschieben und loeschen, den Editor und Compiler zu
starten, sollten in kurzer Zeit erklaert sein - mehr Zeit koennte der Emacs
in Anspruch nehmen, aber der hat sein eigenes Tutorial und bietet sich als
'Stillaufgabe' an ;-) 
(oh, sorry, Ich vergass, das ist in Englisch. Bereitet das ein Problem?)

> 
> Und genau da ist meine Frage.... ihr habt oder hatten bestimmt auch mal Dos,
> deswegen möchte ich Fragen, ob jemand von euch nicht noch einen ganz alten
> staubigen C oder C++ Compiler (am besten TurboC++ 1.0) rumzuliegen hat? Ich
> denke, bei solchen alten ist das Copyright ehh abgelaufen und es sollte
> damit dann keine Probleme gaben ;) Also helft mir bitte und meiner alten
> Schule...

Leider kann ich damit nicht dienen. Aber sollte es nicht leicht sein einen
586er aufzutreiben oder ein paar alte 486er?

Zu Bedenken moechte ich noch geben, dass C++ erst 1997 standarisiert wurde.
Ein deutlich aelterer Compiler also einige Features vermissen lassen wird
und auch manche Anweisungen (aus heutiger Sicht) fehlinterpretiert.

Guenther



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