linux-l: Ais der Welt der Toene

Ralph Angenendt ralph at snafu.de
Mi Nov 3 01:26:07 CET 1999


On Tue, Nov 02, 1999 at 04:58:09PM +0100, Jens Dreger wrote:
> > Fuer meine SB 16... 
> Ok, soviel zu den DA-Wandlern ;-)
>  
> Aber was ich Euch Tontechniker eigentlich fragen wollte: Wie wuerde man   
> denn die Qualitaet einer mp3-Datei bewerten koennen, wenn man mal von dem
> "finde s'klingt ganz gut" absieht ? 

Nicht anders. Den Klang eines "Mediums" kann man nur anhand von
Hörtests herausfinden. Spektrometerkurven, Frequenzgänge und
whatever können Dir einen technisch perfekten Klang vorgaukeln
- wenn's nicht klingt, dann ist das mehr als Müll

Von Linn gab's dazu vor einigen Jahren mal eine recht nette
Anzeigenkampagne: "Wenn der Fuß nicht mitwippt, dann ist es
keine Musik" - und da ist es egal, wie teuer die Komponenten
sind. Das menschliche Ohr sollte bei solchen Messungen _immer_
der Hauptfaktor sein.

> Die meisten Player unterstuetzen doch wav-output, also koennte
> man 'ne Handvoll encoder und player nehmen, einen Song encoden
> und wieder in eine WAV-Datei abspielen, und sich dann die
> Vorher-Nacher-Fourierspektren oder sowas ansehen.

Und genau das geht nicht: Sowohl das MP3- als auch das
MiniDisc-Verfahren reduzieren Musik nach einem
Psychoakustischen Verfahren. Auch wenn Dir die technische
Darstellung eines Musikstückes einen fantastischen Wert liefert
- eine klanglich "genügend Nahe" MP3-Version würde Dir etwas
völlig anderes liefern.

Das liegt daran, daß dort einfach Frequenzen weggelassen werden
(und auch die Lautstärke von Instrumenten nicht berücksichtigt
wird), wenn man das als "normaler Mensch" nicht hören kann. Und
diese Verfahren sind neben der mathematischen Realisation nur
durch exzessive Hörtests einsatzfähig gemacht worden.

Vergiss den ganzen Technikkram - setz Dich vor eine gute
Stereoanlage und höre Dir gut aufgenommene Musik an. Gewöhne
Dich an gut aufgenommene Musik - Dein Ohr wird Dir nach einer
gewissen zeit klar sagen können, ob ein Gerät gut klingt - oder
ob man es nur als Nebenbeiabspielgerät nutzen kann.

Ralph
-- 
"It's is not, it isn't ain't, and it's it's, not its, if you mean it
is. If you don't, it's its. Then too, it's hers. It isn't her's. It
isn't our's either. It's ours, and likewise yours and theirs."
                -- The Oxford Rule.



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