linux-l: End of: "Linux wird unbrauchbar"

Jens Dreger jens.dreger at physik.fu-berlin.de
Di Jan 18 23:33:14 CET 2000


On Tue, Jan 18, 2000 at 08:34:35PM +0000, Ralf Hemmann wrote:
> Philipp Grau wrote:
> 
> > Kann ich verstehen, aber vielleicht muß man auch erkennen, das es _den_
> > Unix- oder Linux-Experten, nicht geben kann. Dazu ist die Vielfallt
> > einfach zu groß.
> 
> Es ist auch nicht wirklich MEIN privates Problem mit der Vielfalt, nur 
> seit dem ich den ganzen Trödel kommunizieren sprich Newbees verclickern
> muß, sehe ich einen Handlungsbedarf.

Ich gebe zu, dass das eine dumme Situation ist, Newbees Linux
verklickern zu _muessen_.
 
> Wir alle wollen das Linux sich in der Masse etabliert.
> Wir wollen, daß Windows die Markführerschaft verliert und Linux ein
> Standardsystem wird.
> 
> Das wollen wir doch alle oder ?

Wollen wird das ? Wenn das Standardsystem im wesentlichen mit k anfaengt
bin ich mir da nicht so sicher...

> Oder wollen wir eine Elite sein in die man nur eintreten kann wenn man
> sich jahrelang mit einem Textadventure beschäftigt hat ?

Es ist doch irgenwie einzusehen, dass Leute, die sich jahrelang "mit
einem Textadventure" beschaeftigt haben, wiederum ein System
produzieren, welches eben von solcher Art ist. Das System wird nicht
eher verschwinden als die Leute die nun einmal so denken, weil sie es
jahrelang so gemacht haben. Vielleicht wird sich das aendern, wenn Du
durch Herumklicken ein komplettes System zusammenprogrammieren kannst.
Visual Linux 2000 ?

> [...]
>
> Ich erlebe jedenfalls häufig völlig frustrierte Menschen, die Linux mal
> ausprobieren wollten und dabei komplett
> gescheitert sind, das ist doch nicht in Ordung.
> 
> > Kann man das problemlos unter Win* oder OS/2 oder MacOS? 
> 
> Wenn man in etwa weiß was ein Netzwerk ist ja.
> Und es geht immer gleich, bei jedem Rechner auf dem MacOS, OS/2  oder
> Windows läuft, 

Da hattest Du wohl bisher ein deutlich gluecklicheres Haendchen mit
Windows als ich. Ich hatte bisher den Eindruck, dass das gegenseitige
Auffinden von Microsoft Network Clients ein rein stochastischer Prozess
ist... 

> [...]
> 
> Ich will das Linux ein einheitliches API darstellt mit dem JEDE(R) seine
> Aufgaben erledigen kann, anywhere at any time. 

Wenn Du wirklich JEDE(R) meinst, wird das schwierig. Immerhin gibt es
ja auch Menschen, die niemals die Bruchrechnung verstehen. Auch die
wollen vielleicht irgendwann Linux installieren (nicht dass man dazu
unbedingt Bruchrechnung braeuchte), und stellen dann "voellig
frustriert" fest, dass Computer zu kompliziert sind. Bei Windows merkt man
das wahrscheinlich nicht so schnell, weil es sich zunaechst einmal
aehnlich bedienen laesst wie die Stereoanlage. Bis es eben
crasht. Dann ist es ungefaehr mit einer Stereoanlage mit
durchgebrannter Sicherung vergleichbar. Und dann muss irgendjemand,
der diese seltsamen Kisten versteht, die Sicherung auswechseln oder
eben Windows neu installieren. Wenn Computer billiger waeren, wuerde
man sie vielleicht einfach wegwerfen, wenn Windows gecrasht ist.

> Als ich vor 6 Jahren mit Linux anfing war es reiner Selbstzweck,
> mittlerweile kann man damit richtig arbeiten, es verbessert sich
> immer mehr, nun fehlt bloß noch die Einhaltung und Weiterentwicklung der
> EXISTIERENDEN Standards.

Ich stimme Dir zu, was das Unwohlwollen bezueglich des /etc/*
Durcheinanders angeht. Das nervt schon etwas...

> Denkt einfach mal darüber nach....

Mach ich. Versprochen ;-)

> Punkt.

Jens. 




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