linux-l: telnet sniffen...

Steffen Solyga solyga at absinth.net
Do Jul 20 22:33:12 CEST 2000


> Noch eine Frage dazu. Warum hat der Host dem Client bei der Eingabe
> von Namen und Passwort jedes Zeichen auch noch mal zurueckgebounct?
> Ist das ne Art Fehlerkorrektur?

( Etwas späte Antwort, TUB läßt offenbar seit ein paar Tagen keine direkte
  mail-Auslieferung mehr zu... )

Das hat mich auch immer gewundert. Habe es gerade nochmal angesehen;
kannste ja auch mal machen, ist aber recht aufwändig, weil so viele
IP-Pakete ausgetauscht werden, bis endlich die Verbindung zustandekommt.

Daß man vom Benutzernamen (vom Paßwort übrigens nicht) alle Buchstaben
doppelt sieht, liegt daran, daß 1. der client sendet und der server
wiederholt (sonst sähe man die Eingabe nicht) und 2. jeder Buchstabe
in einem extra Paket übertragen wird, offenbar immer erst dann der nächste,
wenn der server ACK gesendet hat. Der erste Punkt erklärt das doppelte
Auftreten der Buchstaben, der zweite Punkt die Reihenfolge.

Offenbar ist es so, daß der telnet-client die Tastatureingaben nicht selbst
nach stdout schreibt, sondern nur die Ausgaben vom telnet-server. Bei einer
langsamen Verbindung wird man sich dieser Tatsache schmerzhaft bewußt, wenn
man den schon ganze Sätze getippt hat, bis man sie endlich auf dem Bildschirm
sieht. Wenn man ein wenig darüber nachdenkt, leuchtet es auch sofort ein.
Schließlich hat man mit telnet ja ein prompt von einem anderen Rechner;
dann dürfen auch nur dessen Ausgaben auf dem lokalen Bildschirm erscheinen
und nicht etwa die des telnet-client.
Bei ftp ist dies übrigens nicht der Fall, da schreibt der client die
Tastatureingaben nach stdout; deshalb sieht man bei ftp auch nichts
doppelt, wenn man eine Sitzung mit einem sniffer verfolgt.

So, jetzt habe ich wunde Finger; hoffe, Du bist nicht eingeschlafen beim
Lesen :-)

Gruß, Steffen.

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Steffen Solyga
mail: solyga at absinth.net
www : http://www-tet.ee.TU-Berlin.DE/solyga/
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