linux-l: dtp unter linux

Stefan Tietke stietke at diw.de
Mi Feb 14 14:30:08 CET 2001



On Fri, 9 Feb 2001, Jens-Uwe Morawski wrote:
 
> Dem letzteren schließe ich mich nicht an: Wenn du auf Farbverläufe
> und Pfadtexte verzichten kannst, geht pdfLaTeX für fast alles.
> (Vergiß LyX!)
 
Das ist für mich die erste grosse Frage: ist TeX, bzw. ein Ableger /
eine Erweiterung davon die Antwort? TeX ist für vieles sehr gut
geeignet, aber ich weiss wirklich nicht, ob es vom Design her
für intuitives, visuelles, spontanes und grafikorientiertes Arbeiten
geeignet ist. Das wäre eine wirklich zentrale Frage.
 
> Das Problem bei *wirklicher* DTP-Software stellen Lizenzen und Patente
> für Hersteller gebundene Informationen dar. (Pantone-Farbsystem,
> Algorithmen für CMYK-Umrechnung)

Kannst Du mir dazu noch ein paar Hinweise geben? Wo genau liegen
da die Probleme? Wenn Du das zu OT für die Liste findest, kannst es auch
direkt an mich schicken.
Die von Dir genannten Dinge fallen wohl in die Rubrik' Color-Management'.
Mir ist klar, dass das ein zentraler Aspekt ist, den es zu lösen gilt,
zumal es
für Linux, wenn ich das richtig sehe, wohl noch _überhaupt_ keine richtige
Lösung (im MacOS gibt es das ColorSync schon seit Version 7.x).

> Dann die vielen Font-Formate. Da gehts im Freien nur sehr langsam voran.
> Erst wenn diese "Infrastruktur" in Form von Bibliotheken existiert,
> sollte man über ein ernsthaftes DTP-Programm nachdenken.
> Sonst wird's nix. Auch in Gimp wird bis Version 2.0 keine Zeile Code
> auf der anderen bleiben, da sich die interne Struktur als Mist
> herausgestellt hat.

Thema 'Fonts': Zur Wahl stehen wohl TeX Metafont, PS und TrueType.
Im professionellen Bereich dominieren wohl PS-Fonts. Hätten auch den
Vorteil der natlos(er)en Einbindung in den Gesamtprozess. Das müsste
aber auf jedenfall auch diskutiert werden.

> Das beste ist man startet damit, wie der wirklich geniale
> Absatzalgorithmus von TeX funktioniert.
> Dann wie dieser in beliebigen durch Bezier-splines geformte
> "Boxen" funktionieren kann.
> Das alles am besten kombiniert mit den 4 Forderungen des
> HZ-Algorithmus (Hermann Zapf):
> 1. optischer Randausgleich (kann zumindest pdfTeX)
> 2. optisches Kerning
>  (keine Metrikinformationen mehr, Zeichen werden anhand ihrer
>   Umrisse positioniert)
> 3. Benutzung verschiedener Laufweiten einer Schrift, durch
>    horizontales Skalieren. Geht nur wirklich gut mit
>    MultipleMasterFonts
>    (Ansätze davon in pdfTeX vorhanden)
> 4. Absatzweiser Umbruch, nicht nur eine Zeile
>    (kann TeX seit Urzeiten)

Hört sich auch gut an...
 
> So leg los ;)

Ay. ay, Sir!

> P.S. Ach so, multidirektionalen Textsatz hatte ich vergessen.

Einverstanden.

ciao
Stefan 



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