linux-l: Mailkonfiguration - POP before SMTP

Sven Guckes guckes at math.fu-berlin.de
Do Jan 11 14:48:00 CET 2001


* Erwin Kaiser <erwin at ekaiser.de> [010111 11:13]:
> > Allerdings kann man sich auch anmelden und dann versenden -
> > also zB "POP-before-SMTP", und dann geht's.
> Könntest du noch zwei, drei Sätze dazu sagen, wie ich das meinem
> ISP genau sage? Vermutlich über Parameter in sendmail?

Schau Dir mal die FAQ von Stefan Witzmann an -
da steht vielleicht mehr darueber.

  http://www.geocities.com/stefanwitz/popbsmtp.html

Habe gerade mal nachgeschaut - Tips zur Konfiguration stehen nicht
in der FAQ (siehe Anhang).  Waere ja auch ein wenig viel verlangt.
Schliesslich gibt es zu viele Kombinationen von MDA, MTA, und MUA.

Sven
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          Das STMP-after-POP-Problem oder 'Mail could not be sent'
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   1. Was ist das SMTP-after-POP-Problem?

   Zur besseren Erklärung ein fiktives Szenario: Ein Benutzer, der sich
   noch nicht lange mit dem Medium E-Mail beschäftigt hat, will eine
   elektronische Nachricht abschicken. Dazu benutzt er ein Mailprogramm
   wie den Netscape Messenger, um die Nachricht über den
   Freemail-Provider GMX abzuschicken.

   Der Benutzer logt sich ganz normal bei seinem Internetprovider ein und
   drückt auf den Button 'Senden' im Nachrichtenfenster. Plötzlich taucht
   eine Fehlermeldung mit dem Inhalt '451 Need to authenticate via POP3'
   auf, die Mail kann nicht abgeschickt werden.

   Das "Problem": Mails dürfen erst verschickt werden, wenn der Benutzer
   sich beim Provider authentifiziert hat.

   2. Was ist die Ursache des SMTP-after-POP-Problems?

   Der Protokollstandard SMTP (von 1982!), der das Absenden von Mails
   regelt, sieht keine Zugriffsbeschränkung auf den SMTP-Server per
   Passwort vor. Somit könnte *jeder* mit einem Mailprogramm seine
   E-Mails über den Provider versenden. Das ist jedoch nicht erwünscht.
   Der Service soll nur für *angemeldete* Benutzer erlaubt sein.

   3. Eine Lösung des SMTP-after-POP-Problems

   Der Benutzer kann sich mit seinem POP-Passwort authentifizieren. Also
   meldet sich der Nutzer mit seinem Passwort beim POP-Server an. Damit
   ist er beim Provider authentifiziert. Der Provider kann nun die
   Benuztung von SMTP zur Versendung von E-Mails zustimmen. Daher kommt
   es auch zu der erzwungenen Reihenfolge von "E-Mail abholen (per POP) -
   und dann versenden (per SMTP)", also "SMTP-after-POP".

   Anmerkung: Das Versenden nach der Authentifizierung ist dann nur für
   eine gewisse Zeit erlaubt. Eventuell muss man zum weiteren Versenden
   sich noch einmal authentifizieren - notfalls per POP.

   4. Wie umgehe ich dieses Problem nun in der Praxis?

   Das hängt vom Mailprogramm ab. Gute Software hat eine Option wie
   'SMTP-after-POP', die der Benutzer einmal aktiviert und damit sich in
   Zukunft das SMTP-after-POP-Problem erspart. So etwas bietet z.B. The
   bat! oder der lokale Mail-und Newsserver Hamster an.

   Bei meinem Mailclient, dem Netscape Messenger, läßt sich das leider
   nicht so komfortabel einstellen. Zuerst muss ich mich per POP3 manuell
   einloggen, also auf 'Nachrichten abrufen' gehen. Wenn das geklappt
   hat, kann ich die Nachrichten abschicken.

   Bei Microsoft Outlook Express wird das SMTP-after-POP-Problem anders
   oder besser gesagt, gar nicht behandelt. Dort muss man z.B. für einen
   Account bei GMX zwei Mailkonten anlegen: Eines für den Empfang und
   eines für den Versand. Zuerst muss das Empfangskonto abgearbeitet
   werden, danach das Versandkonto. In welcher Reihenfolge (z.B. nach den
   Namen der Mailkonten) OE das macht, variiert von Version zu Version.
   Da ist Experimentieren angesagt, um das herauszufinden.

   Wer noch weitere Möglichkeiten kennt, das SMTP-after-POP-Problem zu
   umgehen, soll mir doch bitte eine Mail schicken.

   Fazit: Das STMP-before-POP-Problem ist nicht unlösbar. ;-)
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    © Stefan Witzmann <stefanwitzm at gmx.li>, Oktober 31, 2000


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