linux-l: Diskussionen um TB und mutt

Florian Cramer paragram at gmx.net
Do Jul 26 14:30:38 CEST 2001


Am Thu, 26.Jul.2001 um 13:45:38 +0200 schrieb Viktor Zacek (GMX):

> Ich hatte wirklich nichts dagegen, daß du die Liste auseinandernimmst...
> aber bei mir ist das alles in _einem_ Mailer, und nicht in dutzenden von
> Tools wie vi, mutt, balsa, fetchmail, procmail, ...

...was ich gerade als Nachteil ansehe. Es sind zwar verschiedene Tools,
aber sie greifen ineinander wie Zahnräder und werden damit aus 
Benutzersicht zu einer, hochmodularen und -flexiblenm Applikation. 

Wenn Dir z.B. in Deinem Windows-Tool die Textverarbeitungsfunktionen nicht
gefallen oder Du eine Filteroption vermißt, hast Du Pech gehabt. Unter
Linux tauschst Du einfach die Komponente aus, d.h. suchst einen alternativen 
Texteditor oder Mail-Filter und klinkst ihn ins System ein. 

Diese vermeintliche Komplizierung ist in Wirklichkeit eine Vereinfachung:
In Windows- und Mac-Software z.B. enthält jedes Programm (E-Mail-Software,
Newsreader, Datenbanken etc.) seinen eigenen rudimentären Editor, der
in seinen Möglichkeiten und Bedienung nur teilkompatibel zu den 
Quasi-Standards Notepad/Word ist. Auf der Linux-Konsole stelle ich 
per Environment-Variable $EDITOR/$VISUAL nur einmal einen Lieblings-Editor 
(vi-Clone, Emacs, joe oder meinetwegen pico/nano...) ein, und er wird von 
allen anderen Programmen (mutt/E-Mail, lynx/Web, slrn/News, 
nosql/Datenbank...) automatisch verwendet. 

Dies ist ironischerweise nichts anderes als das, was Microsoft, Apple und 
andere mit ihren Komponentenarchitekturen wie COM oder OpenDoc immer 
versprochen, aber nie eingelöst haben. Allerdings ist traurig zu sehen, 
daß KDE und Gnome diese Misere auf dem Linux-Desktop wiederholen.  


Florian

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