linux-l: Diskussionen um TB und mutt

Jan-Benedict Glaw jbglaw at lug-owl.de
Fr Jul 27 16:26:48 CEST 2001


On Fri, Jul 27, 2001 at 03:04:40PM +0200, Viktor Zacek (GMX) wrote:
> > ...und bezüglich Mails gehört für mich dazu, daß die in Nur-Text und
> > ohne HTML daherkommt, sowie mit Zeilen in einer erträglichen Länge.
> Für jemanden mit ner Auflösung von 1600x1200 ist erträglich anders als
> für jemanden mit einem Text-Display...

Versteh mich da nicht falsch, ich laufe momentan unter X auf
2560x1024, aber dennoch lasse ich Zeilen < 72 Zeichen sein.
Das Internet basiert auf (minimalen) Standards, die es erlauben,
alle zusammenarbeiten zu lassen. Alle haben gewisse Grundfähigkeiten,
und einige haben Erweiterungen (z.B. HTML-Mails oder Mail mit
jeweils einem Absatz in einer Zeile). Im Internet hat man irgendwann
einmal den Konsens gefunden, untereinander nur die Minimal-Bedingungen
zu erfordern, also keine Erweiterungen zu benutzen, die vielleicht
auf der Gegenseite nicht vorhanden sind.

> > Gerne - stelle etwas auf Deinen Web-Server, und dann kannst Du
> > darauf warten, daß Suchmaschinen es finden und somit anderen
> > Leuten zur Verfügung stellen. Bei Mailing-Listen ist das aber
> > anders. Wenn ich über die Liste eine Mail bekomme, dann habe ich
> > nicht die jeweilige, einzelne Mail angefordert, sondern bekomme
> > sie, ohne gefragt zu werden. D.h., daß jemand, der posted, aus
> > meiner Sicht das Ding so gestalten sollte, daß es allgemeinen
> > Anforderungen genügt.
> Dann solltest du deine Software so einstellen, daß sie nur Mails von
> Leuten, die kennst, durchläßt...

Dann bräuchte ich mich nicht auf Mailing-Listen wie dieser (oder der
meiner Heimat-LUG) einzutragen. Ich bin auf der Liste, um zu
technischen Fragen technische Antworten zu geben (und vielleciht war
ja auch das ein- oder andere Mal etwas Brauchbares von mir mit dabei).

Ich erwarte aber, daß, wenn jemand Antwort (in irgendeiner Form) haben
will, die Frage auch so stellt, daß ich keine größeren Mühen treiben
muß, um diese zu lesen.

Die Mailing-Listen einer LUG sind i.A. Hilfs-Foren, in denen oft zu
wirklich komplizierten Fragestellungen in kürzester Zeit kompetente
Hilfe gefunden werden kann, und das *unentgeldlich*. Wenn Du mich
dafür bezahlen willst, daß ich die Fragen auch mit Bildern verschönert,
in RTF oder HTML eingepackt etc. lese, dann will ich das gerne machen
(und die Pfründe annehmen), aber wenn Du "nur" eine Frage loswerden
möchtest, dann solltest Du Dir immer im klaren sein, daß das eine
Dienstleistung ist, die von Freiwilligen betrieben wird, die oftmals
auch noch besseres zu tun hätten. ...denn für Consulting, wie ihn
eine LUG leistet (bzw. leisten kann bzw. leisten könnte) mußt DU
sonst, wenn Du bei Firmen anfragst, ganz schön Geld auf den Tresen
legen...

> Jeder legt halt einfach andere Grundsätze an. Viele wollen halt plain
> text eMails von einer Maximallänge von 72 Zeichen. Aber der _Großteil_

Das sind diejenigen, die wollen, daß der kleinste gemeinsame Nenner
benutzt wird, damit *alle* mitwirken können.

> will halt bunte Mails. Wo legst du jetzt die allgemeinen Grundsätze an?

Das sind diejenigen, die Ihre Erweiterungen, die sie benutzen *können*,
auch benutzen wollen. ...und das auch, wenn dadurch andere Schwierigkeiten
bekommen, die Mails zu lesen...

> Bei der Mehrheit (bunt und lang) oder bei der Minderheit? Nach
> demokratischen Grundsätzen ja wohl eher dann bunt und egal wie lang.

Das Internet hatte sich mal dazu beschlossen, nicht die Mehrheit als
Macht, sondern den kleinsten gemeinsamen Nenner als Voraussetzung
anzuerkennen...

MfG, JBG




Mehr Informationen über die Mailingliste linux-l