linux-l: Festplattenprobleme

Mathias Born mborn at faphida.in-berlin.de
Sa Jun 2 15:13:16 CEST 2001


Friday, June 01, 2001, 5:28:21 AM, Jens Dreger wrote:

JD> Also, wenn Du bei einer modernen IDE-Platte defekte Sektoren gemeldet
JD> bekommst, hast Du ein ernstes Problem. Du kannst mit badblocks eine
JD> Liste machen, aber dann solltest Du schauen, ob die Sektoren alle in
JD> einem kleinen Gebiet liegen und das gesamte Gebiet per Partitionierung
JD> ausschliessen. Ich habe das mal fuer einige Platten gemacht. Das ganze
JD> wird dadurch verkompliziert, dass die Sektoren scheinbar planlos ueber
JD> die einzelnen Scheiben verteilt sein koennen und man ganz schoen lange
JD> auf die Liste starren kann, bevor man ein Muster erkennt.

Man muss dabei aber bedenken, dass eine derartig defekte Platte
wirklich nicht mehr sicher ist. Im Grunde ist ja keine Festplatte
wirklich sicher, es gibt _immer_ eine Restbitfehlerwahrscheinlichkeit
(Normalzustand: BER < 1e-11).
Die Speicherung auf der Platte selbst ist sehr fehlerbehaftet und wird
erst durch aufwändige Bitfehlerkorrekturverfahren (Reed-Solomon- und
Faltungs-Code) "sicher" gemacht. Ab einer bestimmten Schwell-BER
vergrößern diese Kanalkodierungen jedoch die BER.
Wenn man also defekte Sektoren gemeldet bekommt, weiß man nie, welche
Sektoren noch einwandfrei arbeiten und welche nicht, da man es hierbei
mit nicht mehr zu vernachlässigbaren Wahrscheinlichkeiten zu tun hat.

So einem Glücksspiel vertraue ich meine Daten nicht an. Und wenn eine
der Scheiben defekt ist, dann hat das auch irgendeinen Grund, der
irgendwann auch für die restlichen Scheiben zutrifft...

Ergo: eine solche Platte muss weg.
(Ok, dass wussten wir auch vorher schon :-)

-- 
Tbs,
 Mathias



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