Die initrd Pleite (was: Re: linux-l: Debian oder SuSE 7.2)

Steffen Dettmer steffen at dett.de
Sa Nov 17 17:18:56 CET 2001


* Thomas Knop wrote on Sat, Nov 17, 2001 at 09:30 +0000:
> * Steffen Dettmer <steffen at dett.de> [17.11.01]:
> [..]
> >Kein Problem, sowas passiert. Linux kann eben einfach zu viel.
> >Bei DOS war das einfacher... 
> ach ja, die schlechten alten Zeiten ;-)
> 
> >> Dennoch stimmt es, daß das SuSE-Team, innerhalb von linuxrc 
> >> nicht die entsprechende module läd.
> >
> >Welche denn? SuSE linuxrc kann auch ne extra-Treiberdiskette
> >verwenden. Nicht schlecht, hab damit ein SuSE auf ein
> >Hardware-IDE-Raid1 installiert
> (Neu-)Installieren ist mit SuSE weniger ein Problem; Updaten ist 
> eine Katastrophe.
> 
> 7.0: Bei Installation des 2.4.0 Kernels (für den dick die Werbetrommel 
> gerühert wurde), wurde /etc/lilo.conf falsch konfiguriert. Im weiteren
> wurden modulnamen in /etc/modules.conf nicht angepasst.
> (rtl8139 -> 8139too). Das System bootete gar nicht.

Ohh ja, peinlich. Na ja, sowas hält aber auch nicht so extrem
auf, beim update hat man ja ne Konsole (mon+keyb) dran :)

> 7.1/7.2: Bei bestehendem Reiserfs bootet das System nach dem update 
> nicht mehr, weil reiserfs als modul compiliert wurde UND (wie wie wir
> jetzt
> wissen ;-) intitrd/linuxrc fehlerhaft aufgesetzt sind.

Komisch. Bin mir ziemlich sicher, daß wir in der Firma ein Update
auf ne 7.1 gemacht haben, was funktioniert hat.

> Auch vorherige Version hatten *dicke* Macken. Besondere Katastrophe
> war 6.0. (Umstieg von libc5 -> libc6). Ander Versionen kamen mit 
> masshaft Fehlkonfigurationen (z.B. wurden die aktive ISDN-Karte AVM-B1
> bei
> 6.0, 6.2, 6.4 fehlerhaft Konfiguriert; bei 6.1 komischerweise nicht).

Ich bin nach einem Update immer die root Mails durchgegangen,
und hab das jeweils per Hand gefixt. Dadaruch war ich mit einem
Update nur geringfügig schneller als durch neuinstallation, aber
es hat irgentwie immer funktioniert. Bis auf diverse NFS
Probleme, aber da kann SuSE nur bedingt was dafür. Na ja, ich muß
aber sagen, besser so, als ewig nix ändern. Und da muß noch viel
geändert werden.

Auch Paket-Umbenennungen haben stets für Probleme gesorgt. Das
funktioniert nicht mal bei Security-Updates vernünftig. Aber
angeblich soll es bei RedHat noch schlimmer sein. Na ja. Zu
Debian kann ich nix sagen, weiß auch nicht, in wie fern es sich
für produktive Systeme eigenet. Hier brauche ich einen einfachen
Installer, sonst müßte ich das ja selbst installieren :)

> Na ja, jedem der sich mit Linux nur ein bischen beschäftigen
> möchte, aber nich wirklich bereit ist *intensiv* zu lesen und
> zu suchen, kann man SuSE empfehlen.

Hilft aber auch nicht. So richtig voran kommt man dann nicht.
Aber es gibt ein gedrucktes Handbuch, was so seine Vorteile hat.
Jedenfalls wenn man keinen Laptop am Bett hat (oder Freundin das
nicht dulden würde :))

> Für Server würde ich heute SuSE nicht mehr empfehlen; es sei
> denn, man hält sich streng an "never change a running system".

Ich mache Server meistens "neu", d.h., neues System parallel,
testen, umschalten. Extrem viel Arbeit. Würde mich ein direktes
update aber nie trauen, weil man da nicht zurück kann, zum
Beispiel wenn ein Paket partou nicht will. Hab so auch schon
nächte verbracht. 

> Debian ist - soweit ich das einschätzen kann - was für Leute,
> die sich mit ihrem System *tatsächlich* auseinandersetzen
> wollen und sich eben nicht vor Handkonfigurationen abschrecken
> lassen. 

Gilt auch für SuSE, finde ich, weil man mit den Grafischen Tools
eben nicht alles machen kann. Aber um mal eben ne IP
einzustellen, reicht's meistens. Auch wenn ich das trozdem lieber
mit vi mache. Ich kann YaST sowieso nicht bedienen :)

> Mr. "overflowed" und ähnlichen
> Kandidaten muß man von daher IMHO *dringen* von Debian abraten.

Locker bleiben. Ich finde es wichtig, es erstmal versuchen zu
wollen. Die Art war natürlich nicht die Beste, klar, aber er wird
schon merken, daß es lesen muß. Gerade durch solche Erfahrungen.

> Auf meinen Servern setze ich inzwischen LFS ein. Das ist mühsam
> aber ich weiß was ich getan habe und was darauf läuft
> (hoffentlich ;-).

Was ist das?

> Auf meiner Workstation läuft immernoch eine SuSE (z.Z. 7.2). Das ist 
> für mich auch ok, weil ich die jederzeit platt machen kann ohne
> ein Byte an wichtigen Konfigurationen oder gar persönlichen
> Daten zu verlieren.

Na ja, ich hab da auch Backups, aber Arbeit wäre es schon. Mein
Problem ist, daß ich etliche Server hab, und da nicht überall per
Hand rumdrehen möchte, ich hab die Zeit nicht. Wenn SuSE schnell
zu 95% läuft, reicht mir das. Wenn denn mal ne Configdatei Mist
ist, muß man die eben auswechseln. Ich finde jedenfalls, man hat
nach der Installation immerhin ein brauchbares System. In einer
Stunde hat man ein funktionierendes. Inzwischen weiß ich auch
meist, welche Sachen mir nicht gefallen. 

Wie gesagt, kann mir nicht vorstellen, daß das bei anderen
Distributionen grob anders ist. Was soll ein update denn machen,
wenn sich die Syntax einer Konfig geändert hat?

oki,

Steffen

-- 
Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt,
es trägt daher weder Unterschrift noch Siegel.



Mehr Informationen über die Mailingliste linux-l