linux-l: Umgangsformen

Dietmar Bremser Dietmar.Bremser at it-rust.de
Sa Sep 15 15:31:27 CEST 2001


Einen schönen guten Tag/ Abend,

liebe Mitleser, Rezipienten, Aktive und Passive,

ich habe vor einiger Zeit diese mailing-list abonniert, weil ich nach 
einjährigem Exil in einem faschistoiden Freistaat wieder in die Heimat 
gekehrt bin und damit erstmals eine feste Verbindung ins Netz habe. ("Alles 
Gehirnlose ist faschistisch" - Wolfgang Neuss)

Eigentlich hatte ich mir in Momenten, in denen mir der Kopf, wegen des 
lauten Summens darinnen, zu platzen drohten, eine Hilfe von dieser Liste 
versprochen.
Mein Hauptbetriebssystem ist wegen meiner graphischen Präferenzen deshalb 
noch immer Windows.
[Wer einmal von COREL DRAW auf FireWorks umgestiegen ist, wird in etwa 
wissen, was gemeint ist.
Gleichgültig der Diskussion um Eigentumsrechte.]

Obwohl ich mich seit einem Jahr und Win9x mit LINUX ja wirklich bemühe der 
Ver-DAN-ung des MicroSoft-Monopoles zu entziehen. [DAN = Dümmster 
anzumehmender Nutzer]
Aber allgemein möchte ich kurz festhalten, dass in dieser newsgroup doch 
ein sehr merkwürdiger Umgangsstil herrscht.
"Distro", Germano-Anglizismen (wie "einloggen, default" etc.) und teilweise 
intellektuelle Selbstüberhebung beherrschen auch hier die Gemüter.

Das ist schade, weil damit den potentiell Lernwilligen und Interessierten 
jede Basis entzogen wird.
Es sind ja im wesentlichen auch immer die gleichen Namen, die man in der 
Liste findet.
[Bei linux.de fand ich gar den Hinweis, dass Diskutanten, die sich der 
inhaltlich und verbal - wie "Proggilein/ funzen" - hervortun, dort gesperrt 
werden.]

Und leider sind die Themen hier zumeist sehr speziell.

Ja, mir ist bewusst, dass nur Eigeninititive (Beiträge, Kommentar, Fragen) 
zum Ziel führen.
Allerdings sollte in den erhabenen Kreisen der LINUX-Hacker, -Nutzer und 
Pseudo-Hacker so langsam die Botschaft ankommen, dass sie kein elitärer 
Kreis mehr sind.
Und dass LINUX schon wegen seiner Natur des sogenannten "Copylefts" nicht 
zur Alternative werden kann, wenn man nicht zwischen Haus und Hof, genauer 
an der Eingangsschwelle, mal eine Stufe setzt.
Und bisher ist LINUX noch immer nicht verbreitet.

Für dieses Betriebssystem gibt es zwar mittlerweile einige Starthilfen 
(Dokumente und Installation) aber für einen Neuling, der sich nicht für 
ganz dumm hält und auch mal die Konsole ausloten möchte, endet die Reise 
bald im Daten-Nirvana.

Sonst würde es sicher nicht diese newsgroup geben, oder?

Ich will niemanden angreifen.
Allerdings möchte ich nur eine Anregung geben, dass sich die 
"Jetzt-Professionellen" auf ihre ersten Schritte besinnen und dort 
vielleicht einige Anregungen geben.
Und auch einmal kurz an die Daten-Ökonomie denken.

Danke, Dietmar.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die 
Diskussion über Gut und Böse ist ein Placebo zwischen moralischen 
Dünnbrettbohrern und Schmalspur-Ganoven




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