linux-l: Umgangsformen

Mario Thaten rotegruetze at west.de
Sa Sep 15 21:00:11 CEST 2001


Quoting Dietmar Bremser <Dietmar.Bremser at it-rust.de>:

Hallo Dietmar.

> ich habe vor einiger Zeit diese mailing-list abonniert, weil ich nach 
> einjährigem Exil in einem faschistoiden Freistaat wieder in die Heimat
> 
> gekehrt bin und damit erstmals eine feste Verbindung ins Netz habe.
> ("Alles 
> Gehirnlose ist faschistisch" - Wolfgang Neuss)

Dieser Zusammenhang ist mir unklar. Bitte erklaere Dich naeher.

> Eigentlich hatte ich mir in Momenten, in denen mir der Kopf, wegen des
> 
> lauten Summens darinnen, zu platzen drohten, eine Hilfe von dieser Liste
> 
> versprochen.

Was ja an sich nicht falsch ist, obwohl, wie bereits angemerkt,
dies keine kommerzielle Support-Liste ist, von der man Support zwingend
erwarten kann. Wenn ich anderenfalls noch nicht auf die Stelle gestossen
sein sollte, an die ich hier monatlich 10 Euro abfuehren und dafuer
erwarten kann, dass alle meine Linux-Probleme sachlich, grammatisch und
orthographisch richtig geloest werden, dann moechte ich bitte sofort
darueber informiert werden. :)

> Mein Hauptbetriebssystem ist wegen meiner graphischen Präferenzen
> deshalb 
> noch immer Windows.

No problem. Meins auch. Arbeitstechnisch bedingt.

> Aber allgemein möchte ich kurz festhalten, dass in dieser newsgroup doch
> 
> ein sehr merkwürdiger Umgangsstil herrscht.

Aha. Ich wuerde dazu "individuell" sagen.
Wobei ich mich schon auf Robin's Reaktion freue. ;)

> "Distro", Germano-Anglizismen (wie "einloggen, default" etc.) und
> teilweise 
> intellektuelle Selbstüberhebung beherrschen auch hier die Gemüter.

Fuer die Selbstueberschaetzung bekommst Du nen Punkt. Obwohl ich mich
frage, inwiefern man dies der Liste zuschreiben kann und es Deine
Chancen auf Hilfe mindert. Btw., wo ist die Anfrage Deinerseits, die
Du hier nicht beantwortet bekommen hast? Das Archiv konnte mir dazu
keine Auskunft geben. Wer hat Dir denn nicht geholfen?
Und die Merkwuerdigkeit technisierter Anglizismen fuer Dich erinnert
mich irgendwie an eine Aktion der Titanic im letzten Jahr.
Inwiefern mindert dies ernsthaft die Qualitaet einer freiwilligen
Mailingliste der Linux-Community?
 
> Das ist schade, weil damit den potentiell Lernwilligen und
> Interessierten 
> jede Basis entzogen wird.

Hilfe! Weil ich zu dir sage, Du solltest Dich besser als root
"einloggen", siehst Du Dich aller Chancen enthoben, hier etwas
zu lernen? Wenn es daran hapern sollte, kann man ja wohl auch
immer noch nachfragen. Once again, wann hast Du gefragt? 

> Und leider sind die Themen hier zumeist sehr speziell.

Dieses Problem loest Du aber in Deinem naechsten Satz schon selbst.
 
> Ja, mir ist bewusst, dass nur Eigeninititive (Beiträge, Kommentar,
> Fragen) 
> zum Ziel führen.

Beantwortet werden nur Dinge die gefragt werden. Das einfachste Theorem
der Kommunikation. Sorry. Du hast also sehr wohl die Chance, diesen Dir
missliebigen Zustand zu aendern.

> Allerdings sollte in den erhabenen Kreisen der LINUX-Hacker, -Nutzer und
> 
> Pseudo-Hacker so langsam die Botschaft ankommen, dass sie kein elitärer
> 
> Kreis mehr sind.
> Und dass LINUX schon wegen seiner Natur des sogenannten "Copylefts"
> nicht 
> zur Alternative werden kann, wenn man nicht zwischen Haus und Hof,
> genauer 
> an der Eingangsschwelle, mal eine Stufe setzt.

Also diese Deine Message kann ich in Bezug auf den Rest der Mail nun
wirklich nicht mehr nachvollziehen. Und fuehle mich auch nicht als
Mitglied eines elitaeren Kreises. Vielleicht bin ich auch nicht Hacker
genug. Du politisierst hier ohne Argumente. Was hat das Copyleft mit
der Moeglichkeit zur Alternative zu tun?

> Und bisher ist LINUX noch immer nicht verbreitet.

Auf Desktops oder Servern? In kleinen, mittelstaendischen, grossen
Unternehmen? Bei privaten oder kommerziellen Nutzern? Endusern oder
versierteren Nutzern? So ist Deine Aussage schlicht falsch.
Und ungefaehr so aussagekraeftig wie: "Deutschlands Politik ist
Mist!" Dafuer, dass Du Dich oben ueber Ausdrucksweisen erregst, ist
das rhetorisch ganz schoen schwach. Sorry.
 
> Ich will niemanden angreifen.

Das tust Du aber. Du kritisierst auf sehr schwacher Basis. Und etwas
zu kritisieren, an dem man selbst nicht teilhat, das ist immer leicht.

> Allerdings möchte ich nur eine Anregung geben, dass sich die 
> "Jetzt-Professionellen" auf ihre ersten Schritte besinnen und dort 
> vielleicht einige Anregungen geben.

Jederzeit. Du musst nur FRAGEN!

> Und auch einmal kurz an die Daten-Ökonomie denken.

Jetzt aber los, die Party kann beginnen. Bitte erklaere Dich!
Nach 3 Vorlesungen zum Thema "Digitale Oekonomie" bin ich auf
unseren diesbezueglichen Missstand sehr gespannt.

Ueber weitere Anmerkungen Deinerseits (gern per Personal Mail)
wuerde ich mich freuen. Aber das hier war im weitesten Sinne
eher ein Flame, denn ein konstruktiver Diskussionsbeitrag.

Carpe Diem, Mario

-- 
Mario Thaten
rotegruetze at west.de



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