linux-l: Newbie.txt v001 - ein Vorschlag

Lutz Lange lutz at gecko.dynodns.net
Di Sep 18 14:16:55 CEST 2001


Lieber Linux Neuling

Hier eine kurze Anleitung zur Selbsthilfe.
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0. Vorwort
1. Usage Meldungen
2. Die Help Option
3. Die Man-Pages
4. Die Info Seiten
5. Howtos
6. Package-Dokumentation
7. Internet Suche
8. Posten in der Liste
-------------------------------------------------------------------
0. Vorwort

LINUX ist NICHT Windoof!
Das bedeutet, das ein wildes herumprobieren in der Regel nicht zum Ziel
fuehrt. Die in grossen Teilen beiliegende Dokumentation ist eine Staerke
von Linux. Sie ist ein unerlaesslicher Helfer im taeglichen Umgang mit dem
System.

Wer nur "mal eben" etwas mit Linux machen will, sollte lieber die Finger
davon lassen. Linux ist kein Kinderspiel. Wenn es richtig konfiguriert
ist, dann kann es eine wahre Freude sein, aber bis dahin kann ein Menge
Zeit vergehen.

 "Take your time, read a lot!"

Die Dokumentation ist dazu da Zusammenhaenge und Arbeitsweisen zu
verstehen. Ihr werdet in den seltensten Faellen ein Kochbuch finden, in
dem all eure Probleme geloest sind. Aber wenn ihr den Zusammenhang
versteht, dann werdet ihr auch eine Loesung finden.

	--> Also : LEST die DOKUMENTATION


1. Usage Meldungen

Usage Meldungen koennen einen ersten Anhaltspunkt zur Benutzung eines
Kommandos liefern. Man erhaelt eine Usage Meldung indem man eine Option
angibt, die nicht existiert. Meist benutzt man das Fragezeichen.

BSP:
$ ls -?
ls: invalid option -- ?
Try `ls --help' for more information.

Erklaerung : Auf Linux werden GNU-Tools eingesetzt, diese verweisen auf
die --help Option. Auf klassischen Unixen haette man hier eine kurze
Kommandouebersicht bekommen.


2. Die Help Option

Die Help Option ist bei allen GNU-Tools vorhanden. Durch Sie bekommt man
eine recht ausfuerliche Uebersicht ueber ein Kommando. In der ersten Zeile
wird immer die Syntax angegeben (Syntax : wie benutzte ich ein Kommando,
was steht an welcher Stelle auf der Kommandozeile) Es werden auch die
Optionen und die Bedeutung aufgelistet.

BSP:
$ who --help
Usage: who [OPTION]... [ FILE | ARG1 ARG2 ]

  -H, --heading     print line of column headings
  -i, -u, --idle    add user idle time as HOURS:MINUTES, . or old
  -l, --lookup      attempt to canonicalize hostnames via DNS
  -m                only hostname and user associated with stdin
  -q, --count       all login names and number of users logged on
  -s                (ignored)
  -T, -w, --mesg    add user's message status as +, - or ?
      --message     same as -T
      --writable    same as -T
      --help        display this help and exit
      --version     output version information and exit

If FILE is not specified, use /var/run/utmp.  /var/log/wtmp as FILE is
common.
If ARG1 ARG2 given, -m presumed: `am i' or `mom likes' are usual.

Report bugs to <bug-sh-utils at gnu.org>.


  Falls nun noch immer nicht klar ist was das Kommando tut, oder wie man
weiterkommt, dann schaut man am Besten in die Online-Manuals.


3. Die Man-Pages

Die Manual Pages sind die althergebrachte Art der Dokumentation auf Unix
Systemen. Sie sind in mehrere Kapitel eingeteilt. Die Kapiteleinteilung
kann sich von System zu System leicht unterscheiden, sollte aber im
Allgemeinen so aussehen.

       1   Executable programs or shell commands
       2   System calls (functions provided by the kernel)
       3   Library calls (functions within system libraries)
       4   Special files (usually found in /dev)
       5   File formats and conventions eg /etc/passwd
       6   Games
       7   Macro packages and conventions eg man(7), groff(7).
       8   System administration commands (usually only for root)
       9   Kernel routines [Non standard]

Fuer den Anwender ist das Kapitel 1 am wichtigsten.
Ein Systemadministrator schaut eher in 1, 5, und 8.
Eine Hilfeseite  kann man mit dem Kommando man ansehen

BSP.
$ man man

Damit erhaelt man die Hilfeseite zu dem Man-Pages.
Auf Linux werden die Man-Pages in der Regel mit dem Pager "less"
angezeigt. Die Steuerung von less ist intuitiv.
Wer eine Hilfe zur Steuerung braucht drueckt den Buchstaben h in less.
Brauchbar ist vor allem das Suchen in Man-Pages
--> /Begriff     - sucht nach Begriff
--> n		 - fuer weitersuchen
--> N 	         - Rueckwaerts suchen

Die Man-Pages sind in Mehrer Abschnitte unterteilt. Wenn man einmal nicht
genau weiss wie das Kommando heisst das man sucht, dann kann man ein
aehnliches Kommando aufrufen und im Abschnitt SEE ALSO schauen, ob man
einen Tipp bekommt.

Wenn man nach einem Kommando zu einem bestimmten Thema sucht kann man
$ man -k Begriff
oder
$ apropos Begriff
benutzten.

Die Manual Pages sind recht unhandlich gerade fuer sehr umfangreiche
Dokumentation. Deswegen werden die GNU-Tools im Info-System Dokumentiert.


4. Die Info Seiten

Der Vorteil des Info Systems liegt in seinen Links, aehnlich HTML sind
sind hier die Dokumente verlinkt. Dadurch laesst sich die Dokumentation
viel besser strukturieren und handhaben.

BSP.
$ info tar

Die Steuerung von Info ist zuerst vielleicht verwirrend.
--> 	TAB   -  springt zum naechsten Link
-->	ENTER -  folgt dem Link auf dem man steht
-->	N     -  naechste Info Seite der gleichen Ebene
-->	P     -  eine Seite zurueck auf der gleichen Ebene
-->     U     -  eine Ebene zurueck

Genauers zur Steuerung von info, kann man mit $ info info erfahren.
Die Vorteile von Info werden einem gleich klar wenn man sich die Seite von
tar ansieht. ( Besonders gut fuer Einsteiger sind die Tutorials der Info
Seiten )


5. Die Howtos

Die Howtos sind frei verwaltete Dokumente, die sich mit bestimmten Themen
auseinandersetzen. Es gibt hunderte dieser einfachen Texte. Man kann sie
als ASCII oder als PDF, als HTML oder als Postscript Datei bekommen.
Ich bevorzuge ASCII, weil man in einfachen Textdateien viel besser und
schneller suchen kann.

Wo man die Howtos findet, haengt von der Distribution ab, die man
verwendet. Aktuelle Versionen findet man auch im Netz --> siehe
Suchmaschine.

BSP.
Ab SuSE 7.2 liegen die Howtos unter /usr/share/doc/howto
dort gibt es zwei Verzeichnisse : de, en
Falls man die ASCII - Doku installiert hat liegen dort gezippte
Textdateien, die man unter SuSE direkt mit less Dateiname betrachen kann.

BSP:
$ less /usr/share/doc/howto/en/CD-Writing-HOWTO.gz

6. Package Dokumentation

Alle auf einem Linux System installierten Software-Pakete koennen eigene
Dokumentation in entsprechenden Verzeichnissen zur Verfuegung stellen.
Bei SuSE 7.2 liegt diese unter : /usr/share/doc/packages

BSP.
$ ls /usr/share/doc/packages/sendmail/
FAQ.sendmail.bz2  README.libmilter  etrn.pl    passwd-to-alias.pl
KNOWNBUGS         README.smrsh      expn.pl    re-mqueue.pl
README            RELEASE_NOTES     op.ps.gz   smcontrol.pl
README.SuSE       TRACEFLAGS        op.txt.gz

Dort kann man sich in Ruhe die README Dateien durchlesen und ggf. die dort
angegebenen Internet Seiten aufsuchen um nach aktuellen Informationen zu
schauen. Der Umfang auf dem Rechner hier abgelegten Doku haengst stark vom
Paket ab.

7. Internet Suche

Die Internet Suche benutzt man immer dann wenn man sonst nicht weiter
weiss. Dazu benutzt man einfach eine Suchmaschine und gibt dort den
entsprechenden Begriff ein.

z.B : www.google.de

8. Posten in Listen oder Groups

Sollte man all die Dokumentation ausgeschoepft haben, und immernoch nicht
weiter wissen, dann kann man in hier um Hilfe bitte. Allerdings ist es
wirklich wichtig nicht zu frueh mit dem Lesen der Doku aufzuhoeren. Sonst
kann es naemlich passieren, das man nur den Kommantar RTFM zurueckbekommt.
( BTW :  RTFM = Read The Funny Manual
	 BTW  = By The Way )





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