[linux-l] Voyeurismus und kulinarische Installationsparty
Steffen Dettmer
steffen at dett.de
Mo Apr 21 15:27:20 CEST 2003
* Carsten Posingies wrote on Sun, Apr 20, 2003 at 13:39 +0200:
> Oliver <Oliver6560188 at yahoo.de> schrieb:
>
> > Was sind denn die Argumente gegen SUSE?
Man, bloß kein distri-flame hier...
> Dass SuSE inzwischen genauso undurchschaubar ist wie Windows -
> und vor allem genauso inkompatibel zum Unix-Standard.
AFAIK ist SuSE Vorreiter bei FHS-kompatiblität. Ist schon
komisch: erst meckern alle, dass SuSE klassische Unix-Pfade
verwendet, und nicht moderne FHS Pfade. Dann ändern die das
mühsam, schrauben die halbe Distri um, und es ist auch wieder
falsch.
> Yast (und vor allem Yast2) ist ein Virus.
Habe noch nie bemerkt, dass Yast oder Yast2 andere Hosts
infiziert haben.
> Kaum schraubt man per vi an einer Konfiguration herum und
> bootet, schon ist alles zerschossen, weil diese widerliche
> rcconfig überall reinfingert wie ein zu neugieriges Weib.
Ja, man muss natürlich wissen, was man tut. Wenn oben im
Kommentar drin steht:
# Automatically generated by SuSEconfig on Wed May 3 00:44:37 MEST 2000.
#
# PLEASE DO NOT EDIT THIS FILE!
#
# Change variables (NAMESERVER + SEARCHLIST) in /etc/rc.config instead.
Brauch man sich natürlich nicht wundern, dass was schiefgeht,
wenn man es doch ändert.
Außerdem steht es jedem frei, Skripte und/oder Yast zu patchen
und zu verbessern.
Mir gefällt die hohe automatisiertheit von SuSE auch nicht;
automatismen müssen immer Annahmen machen, und diese können
falsch sein. Aber, wenn der automatismus versagt, kann man es ja
immer noch per Hand machen. Es gibt das Gerücht, man könne sogar
source-tarballs auf einer SuSE installieren! SCNR.
Jedenfalls kann es auch angehnem sein, in einem Tool schnell
anzuklicken, was man braucht ("Soundkarte, Weiter, Fertig" oder
so ähnlich haben bei meiner Soundkarte gereicht, und bei der
Fernsehkarte genauso). Wenn dann dann nicht funktioniert, kann
man ja immer noch den Weg zu Fuss gehen. Und ich bin mir auch
recht sicher, dass man apt-get mit SuSE zum Laufen bekommt, wenn
man denn meint, dass zu müssen.
Ich wette, die meisten, die über SuSE, RedHat und wen auch immer
meckern, haben nie einen einzigen Patch eingeschickt :-)
> > Als ich meinem Compi eine weitere Festspeicherplatte
> > spendierte sowie eine Netzwerkarte reinschraubte startete
> > Windoof 98 problemlos, installierte die Grafikkarte und band
> > die FP ein!
Was ist eine FP?
> > Linux war total zerschossen und weigerte sich überhaupt zu
> > starten! reagiert linux immer so sensibel auf hardware
> > veränderungen?
>
> Nein, nicht Linux. SuSE.
Nein, SuSE auch nicht. SuSE ist zu 99% auch nur ein Linux. Ich
verstehe nicht, wie man einem graphischen Setuptool, dass man
ggf. nach der Installation nie wieder sieht, so eine Bedeutung zu
messen kann, besonders, wenn man gerne was per Hand ändert.
Wenn es einem nicht gefällt, benutzt man es eben nicht. Die
meisten Pakete haben nichts mit yast zu tun, und auch ein
Standard-Kernel tut hervorragend seinen Dienst. Aber ggf. fehlen
dann einigen ein paar Funktionen. Ich hab vor längerer Zeit mal
kerneli und freeswan in einen kernel gepatcht, war damals richtig
Arbeit und vor allem viel per Hand (patch ging einfach nicht). Es
ist wirklich eine Leistung, es 99% der Leute Recht zu machen -
100% schafft man eh nie. Wer mal nicht-triviale RPMs gebaut hat,
wird wissen, dass der Teufel eben im Detail steckt.
oki,
Steffen
--
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