[linux-l] Dialin und Mail

Steffen Dettmer steffen at dett.de
Fr Jul 18 00:54:33 CEST 2003


* Dietmar Bremser wrote on Wed, Jul 16, 2003 at 21:22 +0200:
> Der Vortragende hat vier Mailer verglichen:
> 1) Exim
> 2) Postfix
> 3) Sendmail
> 4) qmail
> 
> Die ersten e-mails wurden übrigens per ftp verteilt.
> 
> Konsequenz des Vortrages war eine Empfehlung für die ersten
> beiden, weil für beide relativ wenig bugs bekannt sind.

Na ja, postfix hatte auch schon ein paar Korken. Exim kenn ich
nicht.

> Sendmail ist ein Koloss, der über lange Jahre entstanden ist
> und deshalb artfremd respektive Linux-fremd wirkt.

Na, wenn man einen Macro-Kompiler zum Konfigurieren braucht...
Hab mir so oft beim Konfigurieren Seiteneffekte eingehandelt, daß
ich sendmail überhaupt nicht mag.

> Und qmail ist wahrhaft eine Religion.
> Der Autor Bernstein schrieb diesen mail-demon, weil er alle anderen
> verfügbaren mailer "scheiße" fand und hat dabei seinen eigenen Ego-Trip
> verwirklicht.

jo, und nicht nur bei qMail :) Ich meinte dazu mal, man kann froh
sein, daß man das nicht nach "/djb/" installieren muß :)

> Allerdings wird - laut Vortragendem - seit fünf Jahren keine
> Aktualisierung mehr an dem Programm vorgenommen, so dass die
> aktuelle Entwicklungen an diesem Programm vorbeigingen.

Ist eben ein einfacher Mailserver. Nix LDAP und Geschichten,
einfach nur Mail :)

> Aktualisierungen auf den gewünschten "Programmmodus" sind
> deshalb nur über die vielbesagten Patches verfübar.

Na ja, Qmail ist schon recht modular. Wenn Du ein
"inetd"-Style-Tool für X.25 hast, spricht QMail auch X.25 :) Das
ist schon nicht schlecht. Hast Du ein Datenbanklogscript, logt
qMail auch in Datenbanken etc.

> Will heißen, dass die administrative Arbeit des "Patching"
> nichts mit dem Gedanken der Modularisierung zu tun hat, also
> gewollt ist, sondern der Einbildung der "Vollendung eines
> monumentalen Werkes" durch den Autor entspringt.

Kommt eben drauf an, was man machen möchte. qmail ist schon ohne
Patches nicht schlecht, auch für Dial-up-systeme (benutz ich ja
selbst). Würde ich heute erst von Sendmail weggehen, würde ich
lieber postfix lernen.

> Der Autor Bernstein hat selbst die Summe von 5000US$ ausgelobt, wenn
> jemand einen Bug in seinem Programm findet.

nein, nur für bestimmte Bugs. Muß irgendne Sicherheitslücke sein.
Ich glaub, root-Rechte, weiß nicht. Bugs gab es auch schon
etliche.

> Aus dem Vortrag konnte man auch heraushören, dass die qmail-fan-Gemeinde
>   leicht religiöse Züge aufweise.

Na ja, vielleicht sehr klassische Unixer bei, von wegen
Teile-und-herrsche bis auf Shellebene. Wer gerne bastelt, kann
mit qMail schnell nette Sachen bauen. Meintewegen über einen SSH
Tunnel logger oder weiß ich was. Da kann man verdammt viel
machen. Aber ich persönlich brauch das alles nicht :)

> liegt das zu weit zurück, dass ich mich noch an die Konfiguration
> erinnere [kann mich nur an eine kryptische Option wie sendmail
> -q -v -30 erinnern]. Aber das wird jetzt diffus.

Na, -v (verbose) sollte man hier weglassen und kryptisch ist es
auch nicht. "-q" ist Queue-Run. Die "-30m" kommen eher nach "-bd"
oder was den Deamon-Mode einstellte. Also "sendmail -q". Wirklich
nicht kryptisch. Meine (hier gekürzte) qMail-Lösung, die das
gleiche macht: 

                rm -f $VIRT.new || mv $VIRT.new $VIRT.$RANDOM$RANDOM
                cat $VIRT | grep -v ":alias-ppp" > $VIRT.new
                mv $VIRT.new $VIRT
                chmod 644 $VIRT
                killall -HUP qmail-send
                $LOGGER "sending queued mails now"
                maildirsmtp ~alias/pppdir alias-ppp- localhost "relayed.`hostname -f`" | $LOGGER
                killall -ALRM qmail-send

ist schon westenlich kryptischer. Ich kenn den Sinn der ersten
Zeile auch nicht mehr.

Ist aber unterm Strich besser, als sendmail -q im ip-up: Solange
online, wird immer sofort gesendet :)

oki,

Steffen

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