[linux-l] Der taegliche IT-Wahnsinn in einen berliner Mittelstandsunternemen...

Olaf 'Rübezahl' Radicke olaf_rad at gmx.de
Fr Apr 2 08:09:39 CEST 2004


Hi!

Das muss ich einfach mal erzählen:

Ich arbeite in einem berliner Mittelstandsunternemen der
im sozialen Bereich aktiv ist. Es gibt einige hundert
Mitarbeiter und einige duzend Betriebsstätten.

Jetzt haben sie sich entschlossen die Computer vernetzen zu 
wollen. Die Planung dazu wurde keiner (fachkundigen) Firma
übertragen, sondern Mitarbeiter die z.B. nicht mal wissen
was der Unterschied zwischen einem Application-Server und
Netzwerk-Applikationen. Die also auch nicht verstehen, das
der Client ununterbrochen online sein muss, wenn es wirklich
ein Applikation-Server währe, um z.B. eine Office-Programm
zu benutzen. 
Der (einzige) Admin (der auch gleich der Hausmeister ist)
schimpft zwar immer auf Windows, aber nur um zu übertuschen,
das er zu dämlich oder unfähig ist seine Daten zu sichern,
bevor er beim versuch ein Rechner zu administrieren, die
Festplatte schreddert. Da kann dann auch Linux nichts mehr
gegen tun (es sei denn, der Admin kennt das root-Passwort 
nicht ;-))

O.K. aber das ist noch lange nicht das Ende: 
Nach langen
hin und her haben mit diversen Anbietern (deren dubiose
Prospekte ich z.T. ansehen durfte) haben sie sich für ein
Produckt entschieden was noch nicht mal fertig ist. Geschweige
getestet. Es ist eine html/http-Server-Lösung. Und bedingt
dadurch, das die Clienten zum arbeiten mit den Programm
immer online sein müssen. Die Software ist keine freie
Software. Das heist wenn die kleine Klitsche die den Mist
verbockt, malt pleite macht, werden sie ein GROSSES Problem
haben bei der nächsten Gesetzesänderung, die eine Änderung
an der Software nötig macht.

Aber es kommt noch dicker: 
Die Software ist so Resourcenhunglig,
das die meisten Computer ersetzt werden müssen. Also
muss noch irgendwas klientenseitig laufen - Java ? Oder
es ist, weil die Software nur auf Win2000 läuft. (was
ein Wahnsinn! Fast jede Firma versucht doch sich aus einer
Abhängigkeit von einem Betriebssystem zu lösen und die
schmieden sich ihre eigenen Ketten). So gilt den z.B.
ein Computer mit 166 Mhz und 64Mb RAM als "völlig unzureichend)
Unter Linux währe das zwar auch nicht mehr der Hit, aber
mit z.B. IceWM würde das vielleicht gerade noch gehen.

Aber es kommt NOCH dicker:
Die Server-Client-Verbindung soll über VPN realisiert werden.
Was ja nicht verkehrt ist. Linux unterstützt das auf Kernel-
Ebene. Aber was tun sie?! Sie kaufen s.g. "Kripto-Boxen" von
T-Online die Stück 1000 Euro kosten und das selbe extern tun.

Was soll man da noch zu sagen?

MfG
Olaf


 




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