[linux-l] Der taegliche IT-Wahnsinn in einen berliner Mittelstandsunternemen...
Jan Krüger
jk at microgalaxy.net
So Apr 4 10:40:13 CEST 2004
Olaf 'Rübezahl' Radicke wrote:
>>>Das war ein Flüchtigkeitsfehler. Ich gehe von ca. 200 Euro
>>>aus. Ich denke das müsste stimmen.
>>>
>>>
>>200 Euro bei Mehrplatz-Lizenzen, oder wie?
>>
>>
>
>Nein, Einzelplatz. Das sind die Preise die mir bekannt
>sind.
>
>
Also ein XP Pro System Builder sollte es für ca. 150 Euronen geben bzw
gibt es mit den neuen Rechnern sowieso kostengünstig dazu.
Bei der anvisierten Systemstruktur mit ständiger Verbindung können je XP
Arbeitsplatz weitere Kosten durch CAL´s, Client Access Licenses,
entstehen. Eine Windows Server CAL, also eine Lizenz für den Zugriff auf
die Dienste welche ein Normaler Windows Server mitbringt, ist je XP
Client bereits enthalten. Falls sich jedoch alle Angestellten ständig
gleichzeitig mit zB. dem MS SQL-Server verbinden so wird je eine CAL für
den SQL-Server fällig, also ca. 150-180 Euronen nochmal dazu. Falls sich
jetzt alle gleichzeitig noch mit Exchange verbinden wird je nochmal eine
CAL von ca. 120-150 Euronen fällig (bin mit aber nicht sicher, ob diese
CAL dann schon beim Kauf von Outlook enthalten ist), und so weiter und
so weiter ... Diese Lizenzen müssen dann natürlich im Rahmen der
MicroSoft-schen Produktzyklen gegebenenfalls immer wieder geupdated
werden, es entstehen also Laufende Kosten. insbesondere nach dem neueren
Lizenzmodell gerechnet entstehen eigentlich ausschließlich Laufende
Kosten da der normale Kaufpreis auf 3 Jahre verteilt und ein kleiner
Aufschlag oben drauf gepappt wird, der es dann ermöglicht während der
Vertragslaufzeit ständig die neueste Produktversion einzusetzen. Nach
Ablauf der 3 Jahre kann man dann den Vertrag verlängern oder muß auf die
ursprüngliche Produktversion downgraden. Einmal gefangen, immer gefangen
...
Mann kann also schon auf 400 Euronen je Arbeitsplatz kommen, auch
jährlich, wenn man sich nur geschickt genug anstellt ;)
(zb. Office Professional auf jedem Arbeitsplatz, weil mit dem normalen
"kann man ja nicht arbeiten" weil "nachher fehlt bloß wieder irgendwas" ;)
Eine Synchronisationsbasierte Lösung würde sich eventuell bezahlt
machen, da dann, je nach dem, statt zb. 100 gleichzeitigen Zugriffen nur
10 gleichzeitige im Schnitt erfolgen, man könnte also 90 * (Wert der
CALs) Euronen sparen und gleichzeitig die Hardware für den Server
reichlich günstiger auslegen und gleichzeitig ebenso den administrativen
Aufwand senken (und somit vielleicht einem Linux-Admins kündigen, MS hat
Zero-Administration ja schon vor Jahren versprochen ;).
Nun stelle man sich einen IT-Dienstleister vor, der ein paar feste
Angestellte hat und die allee bezahlen möchte und froh ist nach ein paar
Jahren weniger guten Geschäfts noch zu leben. Welche Lösung meint Ihr
würde er zuerst anbieten? Diejenige, bei welcher er mehr Umsatz macht
und mehr Leute beschäftigen und bezahlen kann oder die, welche dem
Kunden zum ultimativen sparen hilft? Noch dazu, wenn er feststellt, daß
der Auftraggeber wenig Ahnung von der Materie hat?
In diesem konkreten Fall kommt es mir jedoch etwas komisch vor. Hätte
nicht eine Ausschreibung stattfinden müssen bei welcher dann mehrere
Angebote hätten eingereicht werden dürfen bzw. hätten nicht sogar
mehrere Angebote _eingeholt werden müssen_?
Naja, solln se mal machen. Ich gönne es dem Dienstleister :) und die
Freude am Arbeiten mit dem Resultat dem Auftraggeber :)
(wird wohl bald eine Folge-Investition fällig -> "um künftig zu sparen",
kicher, vielleicht ne Migration zu Linux? ;)
Gruß
Jan
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