[linux-l] Neue Distri
Jochen Heller
linux at mojo-net.de
Mi Apr 21 00:35:31 CEST 2004
Am Dienstag, 20. April 2004 23:20 schrieb Jan Krüger:
> Jan-Benedict Glaw wrote:
> > Schriften? Ich hab' welche!
>
> Ja, ich doch auch ;), nur funktionieren die nicht wie sie sollten.
> Wieso kann mein XTerm kein äöü? Hab doch locale auf DE usw.
> (ja, irgendwo in den XDefaults vom XTerm rumpfriemeln und Font
> ändern, hab ich schon häufig gemacht, alle Jahre wieder, bin es nun
> leidt. So was hat zu einfach zu funktionieren.)
Also das war für mich unter woody kein Problem - da musste ich mich
nicht mal so sehr um die Konfigurationsdateien kümmern. Die locales
wurden per Installationsmenü bzw. per dpkg-reconfigure locales prima
und komfortabel konfiguriert. Euro und cent wurden mit einem
Zusatzprogrammchen ( dessen Namen ich wieder vergessen hab aber solche
schönen Helferlein findet man ja immer wieder wenn man gespannt bei
einem Gläschen Bier die Liste von dselect durchforstet ;-) )
eingerichtet.
>
> > Treiber? HW-Hersteller sind gefragt, Doku
> > auf den Tisch zu legen!
> >
> >>- 20 Jahre Unix und man kann immer noch nicht gescheit drucken
> >
> > Immerhin: Mit CUPS kann ich auf meinem Epson C70 _besser_ drucken,
> > als es der Windows-Treiber hergeben würde...
>
> Ja, hab auch gestaunt wie schön mein LaserJet Schattierungen hin
> bekommt mit cups und gimp-print. Echt Klasse. Brauch ich leider nur
> selten. Lieber wären mir Russische und Chinesische Buchstaben und
> nicht immer nur solche Kästchen auf dem Papier: [] [] [][] [][]
Mein X ( bzw. ich nutze als Windowmanager hauptsächlich KDE ) hat weder
Probleme mit Russisch, Griechisch oder - ja was sind das eigentlich für
Schriftzeichen in denen diese neuen Spams geschrieben sind - ich
vermute mal Chinesisch. - Gedruckt hab ich es allerdings noch nicht -
das wäre mal eine Kuriosum, was es irgendwann mal zu erforschen gäbe.>
> Ich weiche zum drucken ausländischer Dinge vorläufig mal auf Windows
> aus. (zum Glück hat XP den RemoteDesktop eingebaut und zum Glück
> gibts rdesktop).
>
> >>Natürlich, die von technisch kompetenten Menschen bisher
> >> entwickelten FOSS Lösungen sind phantastisch, endlich stabile
> >> Server usw., jedoch auch eigenützig orientiert, d.h. eben
> >> hochtechnisch. Der gemeine ...
... einer der gemeinen PC-Anwender bin ich. Ich bin weder Informatiker
noch Sysadmin oder anderswie gearteter Techniker. Ich nutze meinen
Computer zu hause und arbeite daran freie Software herzurichten, um ein
Warenwirtschaftssystem mit Buchhaltung für kleine bis mittelgroße
Buchhandlungen hinzubekommen. Ich brauche also meinen Rechner zum einen
für meine privaten Bedürfnisse wie E-Mail, Internet, Schreiben etc. und
für zukünftige geschäftliche. Dafür bin ich denn auch bereit etwas mehr
Zeit in die Einarbeitung ins System zu investieren. Und ich muss als
normaler Anwender der vor allem ein zuverlässiges und durchschaubares
System haben will einfach mal sagen - gut, man muss anfänglich mehr
arbeit hineinstecken - aber das Ergebnis kann sich für meinen Geschmack
zumindest sehen lassen.
Ich lerne auszuweichen auf Lösungen die im ersten Augenblick nicht so
komfortabel erscheinen, wenn sie letztlich besser funktionieren und
freue mich dann, wenn ich sie durchschat habe, dass sie sogar, wenn man
sich daran gewöhnt hat komfortabler sind. Denn aller Komfort eines
grafischen Windowssystem gilt nur ( zumindest sind ist das meine
Erfahrung ) für die ersten Schritte.
Sobald man tiefer einsteigt und die Aufgaben komplexer werden, verflucht
man alle Programme, die auf Einsteigerkomfort optimiert sind. Und so
geht es eben auch den Otto-Normal-Verbrauchern, zu denen auch ich
gehöre. - Letztlich will ich damit sagen: der Mensch ist lernfähig -
ebenso werden auch Betriebssysteme immer weiterentwickelt. Ich bin von
V-DOS über CPM über DOS über Windows schließlich bei Linux gelandet.
Und da habe ich auch die Reise von RedHat über Suse bis Debian
angetreten. ( Wer weiß, vielleicht überzeugt mich irgendwann auch noch
Free-BSD, dass es für komplexer werdende Aufgaben noch besser geeignet
wäre ... ich glaube nicht ;-) ).
Und genau so sehr wie ich mich mal an graphische Oberflächen gewöhnt
hab, hab ich mich wieder an die aufwendigere aber letztlich doch
komfortablere Konfiguration eines Linux-Systems gewöhnt und schrecke
mittlerweile immer wieder zurück wenn ich mit einem Windowsrechner
konfrontiert werde. - Daher sollte man Linux auch als Anwendersystem
nicht aufgeben und lieber geduldig und hoffnungsfroh in die Zukunft
blicken.
>
> > Wobei mich das (bei zugegebenermaßen sehr technischem Hintergrund)
> > eher abschreckt. Ich hab' die Tage mal den neuen Debian-Installer
> > ausprobiert. Dann bootet der Rechner mit ramdisk, hotplug und so
> > ein Hardware-Erkennungs-Programm sind am Laufen, ... Andere
> > Nezuwerkkarte eingebaut, schon wird irgendwoher ein Treiber dafür
> > hergezaubert?!
Oh ja, ich hab auch Sid ausprobiert. Das erste Mal wollte der
'Partitionierer' erst gar nicht starten, dann hab ich ein paar Wochen
später nochmal die erste CD per jigdo geholt und ausprobiert, da ging
die Installationsroutine zwar ( wobei ich die alte Partitionierung als
wesentlich einfacher/schneller empfand ) aber dafür konnte ich, trotz
korrekter DHCP-Konfigurierung keinen Debian-Mirror erreichen. Außerdem
versetzten ihn nach Installation des Basissystems schon das Laden von
tasksel - oder auch auf der Konsole von apt-get oder emacs oder was
auch immer in den Schlafzustand. - Ich war nicht glücklich damit und
musste nochmal anerkennen wie hübsch ich doch Woody - vor allem die
Bunk-DVD von Lehmanns - finde.
Also - wenn ich Debian-Linux als komfortables und gut konfigurierbares
Betriebssystem kennengelernt habe, dann glaube ich, dass man das auch
vielen anderen Usern so beibringen kann.
Schöne Grüße
Jochen
--
Jochen Heller
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