irq (was: [linux-l] logeintrag und bootmeldung)

Oliver Beck lists at inetmx.de
Mi Aug 11 07:01:27 CEST 2004


On Tue, 10 Aug 2004 22:51:03 +0200
Nico Golde <nion at gmx.net> wrote:

> was genau ist ein irq? habe nicht wirklich ahnung von hardware.
> gruß nico


Zitat
http://www.amd.com/de-de/Processors/TechnicalResources/0,,30_182_869_4348%5E3055,00.html

--snip--

Was ist ein IRQ?
Am einfachsten ist, wenn man sich den IRQ als eindeutigen Identifikator
vorstellt. Der IRQ-Vorgang ist ähnlich wie bei einer Auktion: Der CPU
ist ein Auktionator, die Peripheriegeräte sind die Bieter. Jeder Bieter
hat ein ganz bestimmtes Fähnchen, mit dem er den Auktionator auf sich
aufmerksam machen kann. Wenn nun aber mehrere Bieter dieselbe Flagge
haben, gibt es ein Chaos! Fast alle primären Komponenten wie Grafik-
oder Soundkarten, Modem usw. erfordern mindestens einen IRQ \x{2013}
ganz unabhängig davon, ob sie nun Karten sind oder sich auf dem
Systemboard befinden. Viele ältere Geräte benötigen nun aber ihren
eigenen, ganz spezifischen IRQ (quasi ihr eigenes Fähnchen), der sich
eindeutig von den IRQs aller anderen Komponenten unterscheidet. Zwar
können sich neuere Karten oft einen gemeinsamen IRQ teilen, ältere
Karten jedoch sind dazu normalerweise nicht in der Lage, da sie den
ihnen zugeordneten IRQ als ihren eigenen, exklusiven betrachten.
Versuchen nun zwei ältere Karten, denselben IRQ zu verwenden, so kommt
es zu einer Funktionsstörung -- zum IRQ-Konflikt. Solche Konflikte
können die Ursache für schwankende Leistung sein, aber auch für
Systemhänger oder -Abstürze.

Die meisten neueren Komponenten können sich einen IRQ teilen. Dieses
IRQ-Sharing ist eine zeitgemäße Möglichkeit, mit der sich mehr Karten an
ein System anschließen lassen. Bitte beachten Sie dabei jedoch, dass
sich bestimmte Systemkomponenten (wie Videokarten) nicht für das
IRQ-Sharing eignen. Der Grund dafür ist, dass der IRQ der Videokarte
normalerweise 10, 11 oder 12 ist \x{2013} und diese drei Werte stehen
für eine niedrige Priorität, die von Anforderungen höherer Priorität
verzögert werden (oder sogar verloren gehen). Deshalb würden beim
IRQ-Sharing mit der Videokarte unerwünschte visuellen Effekte auftreten.
Karten, die voll den Vorgaben des PCI Plug-n-Play-Standards entsprechen,
ermöglichen das IRQ-Sharing.

In einem Computersystem stehen insgesamt 16 verschiedene IRQs zur
Verfügung, von denen sich 15 verwenden lassen. Hier ist eine typische
Zuordnung dieser IRQs:

    IRQ 0 System - Timer
    IRQ 1 System - Tastatur
    IRQ 2 System - kaskadierbarer PIC -(programmable interrupt
          controller), steuert IRQ 8-15
    IRQ 3 System- serielle Schnittstelle (COM 2 und COM4)
    IRQ 4 System - serielle Schnittstelle (COM 1 und COM3)
    IRQ 5 Verfügbar - Allgemeiner Adapter)
    IRQ 6 System - Disketten-Controller)
    IRQ 7 System - Drucker 1)
    IRQ 8 System - CMOS Echtzeit-Uhr )
    IRQ 9 Verfügbar - Allgemeiner Adapter)
    IRQ 10 Verfügbar - Allgemeiner Adapter)
    IRQ 11 Verfügbar - Allgemeiner Adapter)
    IRQ 12 System- Maus)
    IRQ 13 System- mathematischer Coprocessor (obwohl dieser in den CPU
           eingebaut ist, benutzt er immer noch einen IRQ)
    IRQ 14 System-Festplatten-Controller
    IRQ 15 Verfügbar - Allgemeiner Adapter

Es gibt also fünf (5) IRQs, die nicht vom Systemdesign festgelegt sind.
Von diesen geht normalerweise einer an die Grafikkarte, einer an die
USB-Anschlüsse und einer an das Modem. So bleiben zwei (2) verfügbare
IRQs für alles andere. Mit Umsicht (und Einsatz der richtigen Karten)
reicht dies normalerweise aus.

--snap--


Weiteres gibt's bei Google ;)


Mit freundlichen Gruessen/Best Regards Oliver Beck

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