[linux-l] Novell uns SuSE

Oliver Beck lists at inetmx.de
Do Mai 27 20:37:23 CEST 2004


On Thu, 27 May 2004 17:15:50 +0200
"Olaf 'Rübezahl' Radicke" <olaf_rad at gmx.de> wrote:

> Online ist das leider nicht nach zu lesen. Zum abtippen ist es
> (für ein Legastheniker) zu lang. Scanner habe ich nicht.

Alt zu lang finde ich ihn nicht und ich bin auch kein Legastheniker
(was beim abtippen auch keinen Unterschied machen würde ;). Drum werde
ich mal das Interview hier digital verbreiten. Wobei ich nicht hoffe,
das ich irgendwelche Urheberrechte verletze.

<Zitat-Anfang>

Interview mit Novell-Chef Jack Messman


<Foto>
CEO Jack Messman sieht Novell nach dem Suse-Kauf in einer einzigartigen
Position.

Linux-Magazin: Was sehen Sie als die größten Hindernisse bei der
Verbreitung von Linux in den nächsten Jahren an?

Jack Messman: Ich glaube, dass die Copyright-Probleme ein Hindernis
sind, aber wir haben bereits Schritte dagegen eingeleitet. Unser
Haftungsfreistellungs-Programm unterscheidet uns beispielsweise von Red
Hat. Wir sind in einer einzigartigen Situation. Als wir Unix an SCO
verkauften, behielten wir das Eigentum am Copyright sowie die Patente,
wir und unsere Kunden haben die Lizenz, Unix zu nutzen. Wenn also
Unix-Code in Linux ist, was weder wir noch Linus glauben, haben wir
trotzdem das Recht, es zu verwenden, denn wir haben die Lizenz. Das
schützt uns und unsere Kunden, im Gegensatz zu Red Hat.

Linux-Magazin: Gerichtsentscheidungen sind oft unvorhersehbar. Wenn
also ein Gericht entscheiden würde, dass Unix-Code in Linux ist, wäre
Novell das einzige Unternehmen in der Welt, das Linux anbieten dürfte.

Jack Messman: Ja, denn wir haben die Lizenz, Unix zu benutzen. Das
bringt uns in eine gute Position. Jeder Kunde, der sich um die
Haftungsfragen sorgt, muss Linux bei uns kaufen.

Linux ist ein Open-Source-Projekt, jede Firma kann eine Linux-Strategie
aufbauen, ohne gleich einen Distributor zu kaufen. Warum hat es Novell
getan?

Jack Messman: Linux kann nicht besonders schnell wachsen, wenn die
Industrie von zwei sehr kleinen Startups abhängig ist, nämlich Suse und
Red Hat. Große Unternehmen wollen jemanden mit Glaubwürdigkeit. Wir sind
seit 20 Jahren im Geschäft mit Betriebssystemen und wissen, wie es geht.
Von uns kann Support kommen, den Red Hat und Suse nicht liefern können.
Gleichzeitig gerieten wir aber in eine Wettbewerbssituation mit Suse und
Red Hat beim Verkauf unserer Services.
Zusätzlich wurde es immer schwerer, mit Red Hat zurechtzukommen.
Sie wollen, dass man ihren Weg folgt. Es gab im Vorfeld Gespräche mit
führenden Hardware- und Softwarehestellern, um im Rahmen eines
Konsortiums eine neue Distribution zu bauen. Die Industrie lehnte das
aber ab. Sie will zwei große Distributionen. Nicht eine, damit ein neues
Microsoft entsteht, und nicht drei, weil der Portierungsaufwand zu groß
wird. Ein weiterer Faktor war: Wir verloren den Erstverkauf, da wir kein
Betriebssystem hatten, das wir dem Kunden zuerst verkaufen konnten, um
dann den Gewinn mit Folgeverkäufen zu erzielen.
Das heißt, obwohl Suse eine 35-Millionen-Dollar-Firma war und wir 210
Millionen bezahlten, ging unsere Marktkapitalisierung um drei Milliarden
Dollar hoch, der Markt stimmt also unserer Strategie zu. Jetzt ist es an
uns, den Beweis zu liefern, dass sie funktioniert.

<Zitat Ende>

Das Zitat stammt aus dem Linux-Magazin der Ausgabe 06/04 und ist auf der
Seite 88 im unteren Teil zu finden. Die Urheberrechte liegen bei der
Linux New Media AG mit Firmensitz in München.


Es gibt einen Schreibfehler (Softwarehesteller), den ich unberichtigt
gelassen habe.

Nun kann sich jeder seine eigene Meinung drüber bilden. Ich hingegen
lasse es unkommentiert ;)

*bange.werd*
Ich hoffe nicht, dass ich jetzt nicht eine Klage von irgendwem bekomme

;)


Mit freundlichen Gruessen/Best Regards Oliver Beck

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