[linux-l] Installations/Erfahrungsbericht zu Slackware 10

Sven 'Rae the Git' Grounsell sven at tuxhilfe.de
Di Sep 21 14:21:05 CEST 2004


Christoph Biedl <cbiedl at gmx.de> wrote:

> Oliver Beck wrote...

> > Viel gemeiner find ich da
> > schon, das ich mich ganz schön sehr an automatische
> > Paketabhängigkeitsprüfung ala apt gewöhnt habe.
> 
> Und das werde ich, sollte ich jemals von Debian weggehen, mit großem
> Abstand am meisten vermissen. Oder anders: Wenn eine andere
> Distribution, dann bitte immer noch mit dem Debian-Paketmanagement.

In der Tat.
ich spiele in der letzten Zeit ein wenig mit Gentoo rum... Das Portage
ist zwar ne sehr feine Sache, das, ist auch unvergleichlich besser als
RPM, aber an apt kommt es trotzdem bei Weitem nicht heran.

Bei meinen Nutzungsgewohnheiten (hier mal etwas ausprobieren, da mal
ein Programm anschauen und wieder wegschmeissen, etc) fuehrt kein Weg
an apt vorbei, wenn das System nicht irgendwann mit ueberfluessigen
Libs zugemuellt werden soll.

> > Nach ein, zwei Tagen machte sich bei mir irgendwie der Verdacht
> > breit, dass sich das gesamte System irgendwie langsamer verhält,
> > als mein gewohntes woody. Ein kurzer Durchblick des Systemes
> > erbrachte, dass doch alles auf i486 angepasst wurde. Ohoh...da
> > steht also noch viel Kompilierarbeit vor mir. Nunja, nachdem der
> > Großteil (aaa_base, binutils, X, KDE und noch einiges mehr) auf
> > den Athlon zugeschnitten wurde, blieb es im großen und ganzen aber
> > dabei.
> 
> Schonmal gentoo probiert, wenn Du so gerne kompilierst? Ich wäre
> überrascht, wenn Du durch CPU-Anpassung ersthaft was rausholst, wenn
> es nicht gerade lame oder mplayer ist.

Hm, ich bin nicht sicher, ob ich Dich richtig verstanden habe, hier
nochmal in eigenen Worten:
"Programme, die (z.B. the Gentoo-Way) auf meine CPU angepasst werden,
bringen kaum Geschwindigkeitsvorteile."

Wenn das so richtig ist, muss ich vehement widersprechen ;o)
Wie oben erwaehnt, spiele ich momentan ein Wenig mit Gentoo herum und
ich stelle (auch messbare) deutliche Performancegewinne gegenueber
meinem Sarge/Sid auf gleicher Hardware fest.

Markantestes Beispiel ist oggenc, was unter Debian mit etwa 2facher
Geschwindigkeit laeuft, unter Gentoo jedoch mit 3facher
Geschwindigkeit, waehrend noch andere (zugegebenermassen genuegsame)
Anwendungen laufen. Ok, das entspricht etwa Deinen genannten
Ausnahmen.
Aber fuer den Fall habe ich auch noch ein zweites Beispiel ;o)
Sylpheed, mein Lieblingsmailer, reagiert unter Gentoo ebenfalls
_erheblich_ schneller bei Aktionen wie das Filtern der Inbox meines
IMAP-Accounts...
Unter Debian kann es auch bei freier Leitung schonmal sein, dass fuer
40 zu filternde Mails etwa 1-2 Minuten in Anspruch genommen werden,
unter Gentoo mit derselben Konfiguration brauche ich nie laenger als
eine halbe Minute. (Ich habe eine sehr umfangreiche Filterliste)

Trotzdem muss ich sagen, dass besonders das Paketmanagement von Gentoo
mir viel zu stoerrisch ist, als dass die Distribution als ganzes mich
genauso wie damals Debian ueberzeugen koennte - fuer alles andere als
ein Desktopsystem (mit anstaendig Leistung unter der Haube) halte ich
Gentoo fuer ungeeignet.

Das ist natuerlich meine ganz persoenliche Meinung, mit der ich
Niemanden missionieren moechte, bevor das in einen Distri-Flame
ausartet.
Jede Distribution hat ihre Vor- und Nachteile, und es liegt (zum
Glueck) im Auge des Betrachters, mit welchen Eigenheiten er besser
leben kann.

Gruss,
Sven

-- 
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sven at tuxhilfe dot de



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