[linux-l] Installations/Erfahrungsbericht zu Slackware 10

Sven 'Rae the Git' Grounsell sven at tuxhilfe.de
Di Sep 21 16:45:58 CEST 2004


Steffen Schulz <pepe_ml at gmx.net> wrote:

> Ich benutze gentoo jetzt seit etwas ueber nem halben Jahr auf
> Desktop und Notebook und finde, dass es dem gentoo-portage-system
> zwar noch nen bissl an Komfort fehlt, aber insgesamt schon recht gut
> ist. Die beiden grossen Nachteile, die ich bisher gegenueber dem
> dpkg-system fand, waren einmal die Suche nach Paketen und Aufloesen
> von Abhaengigkeiten, das dauert viel zu lange, und dass es nicht wie
> bei Debian jeweils noch ne ausfuehrlichere Beschreibung zum Paket
> gibt, sodass man oft die Homepage aufruft oder das Paket mal
> spassenshalber installiert.
> 
> Der Deal, den man mit Gentoo contra Debian macht, ist fuer
> mich ganz klar:
> 
> o Administrationsaufwand kontra Aktualitaet der Software:
> 
>   Gentoo verhaelt sich da wie debian/testing, gibt staendig Updates.
>   Unter den hunderten installierten Ports findet sich auch immer
>   was, was in keiner der vorhandenen Versionen kompilieren will.
>   Mein syslogd ist bis heute nicht anstaendig konfiguriert, in
>   Debian gibts da sinnvolle Voreinstellungen...usw...
> 
> o schnelle Programm(de)installation kontra Optimierung der Software
> 
>   Sollte klar sein...entweder vorkompiliert oder selbt machen.
>   Faengt bei der Installation an und hoert bei staendigen Updates
>   auch nicht mehr auf...
> 
> 
> Deswegen ist es fuer den Desktop zu Hause und fuers Notebook Gentoo,
> auch wenn "mal eben noch was nachinstallieren" oefter mal
> schmerzhaft ist, denn beide sollen aktuell sein und basteln tu ich
> auch immer mal gern.
> 
> Fuer Produktiveinsatz und alle, die nen System, nachdem mal endlich
> alles soweit konfiguriert ist, einfach nur noch benutzen wollen, ist
> Debian dagegen finde ich sehr viel besser geeignet. Das kommt bei
> mir hier daher zB auf die Server drauf. Ich habs auch lange auf dem
> Desktop und nen paar Monate auf dem Notebook genutzt, aber das lief
> immer darauf hinaus, noch irgendwelche inoffiziellen Pakete aus
> anderen Quellen nachzuinstallieren, um der Pakete selbst willen oder
> damit heruntergeladene Sachen doch noch kompilieren.
> 
> 
> Und was anderes als stable kommt nicht wirklich in Frage, weil ich
> schon gern immer moeglichst schnell alle Sicherheitsprobleme behoben
> habe...

Danke, wunderbare Zusammenfassung, Du tippst mir die Worte quasi aus
den Fingern.
Und damit duerfte mal wieder klar sein, dass es "Die Perfekte
Distribution" oder "Das Perfekte Betriebssystem" einfach nicht gibt -
es ist immer ein Kompromiss zwischen den persoenlichen Anforderungen
und den persoenlichen Vorlieben (Nein, die letzteren Beiden sind
mitnichten Aequivalent ;o))

Dummerweise hab ich das Problem, dass ich sowohl die Staerken von
Debian brauche, als auch die Staerken von Gentoo haben will - und was
macht man da?
Richtig, man hat Beides parallel laufen und schlaegt sich mit den
Macken, Haken und Oesen beider Systeme herum *seufz*

Und es sieht in der Tat so aus, dass Kisten ohne Display bei mir
grundsaetzlich unter Debian laufen, da diese Geraete entweder zu
schwachbruestig sind, um einen sinnvollen Einsatz von Gentoo zu
rechtfertigen, oder die Ressourcen wesentlich dringender fuer den
Produktiv-Einsatz benoetigt werden (abgesehen davon, dass auf einem
Inet-Server ein Compiler schlicht Nichts verloren hat, allein aus
Sicherheitsgruenden).
Ja ich weiss, es gibt fuer Gentoo auch Binaer-Pakete, aber das ist,
als wuerde man einen Ferrari mit dem Motor eines Fiat Panda
bestuecken.

Gruss,
Sven

PS: Im Prinzip tut's theoretisch auch jede andere Binary-Distribution
fuer Server, aber ich hab mich an Debian gewoehnt und ich mag das
System, zumal es im wortwoertlichen Sinne kinderleicht aktuell zu
halten ist ;o)

-- 
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