[linux-l] Re: warum ist windows besser als linux? -> *technischer* vortrag?!

Sven Guckes maillist-belug at guckes.net
Mo Apr 25 13:14:35 CEST 2005


* Steffen Dettmer <steffen at dett.de> [2005-04-25 09:57]:
> * Rocco Rutte wrote on Sat, Apr 23, 2005 at 01:20 +0000:
> > Mal davon abgesehen, dass es bei unixoiden System recht klar ist, was
> > System und was Userland ist (im Gegensatz zu Windows, IMHO), bräuchte es
> > da IMHO schon jemanden, der sich intensiver mit Windows beschäftigt hat.
>
> Hier sehe ich einen Hauptunterschied. U*nx ist ein "akademisches" System
> - wissenschaftlich fundiert, von Uni's erforscht und entwickelt,
> von Professoren beschreiben usw. Windows ist irgendwo vom Marketing
> getrieben und muss erstmal "äusserlich" bunt sein, um zu sich verkaufen.

unix ist rein akademisch?  so.. ein.. UNSINN!

unix ist wesentlich aelter als windows und wurde *auch* bei unis entwickelt.
aber unix basierte systeme werden von firmen wie HP, IBM, SUN und siemens
hergestellt und verkauft.  und nicht nur an unis.  ganz bestimmt nicht.
und letztendlich hat heute jeder MacOSX nutzer
sowas unter der haube seines schlepptop.

> Ist ja kein Zufall, dass sie abstrakte Gedanken aus Lehrbüchern
> vielfältig in U*nx wiederfinden. OpenSource hilft dabei; ein
> erfahrener OpenSource-Entwickler liest solche Bücher, er hat ja
> noch Zeit, etwas /gut/ zu machen, ist an Source-Wiederverwendung
> i.d.R.  besonders interessiert und profitiert von der
> Implementierung von Standards und Standardschnittstellen.

abstrakte gedanken finden sich in *jeder* hardware und software.
und natuerlich wird bei *jedem* system der code wiederverwendet.
aber die behauptung, dass nur die open source entwickler zeit
haben etwas gut zu machen - das ist einfach nur bloedsinn.

> Im komerziellen Umfeld ist das tendenziell anders. Man hat u.U. wenig
> Interesse daran, mit Fremdwerkzeugen zu integrieren (und evtl. ein
> update weniger zu verkaufen) oder gar problemlose Migration zu
> implementieren (das kostet Geld und schadet der "Kundenbindung").

schon wieder unsinn!  denn ueberall wird mit wasser gekocht.

keiner arbeitet nur mit den werkzeugen, die
"im hause" hergestellt werden oder wurden.

geh doch mal zu microsoft nach redmond
und schau dir mal die rechner dort an.
da stehen naemlich *einige* SUNs rum.
und die laufen *nicht* mit windows.

> Es werden IMHO vor allem verschiedene Anforderungen realisiert - auch
> wenn durch Einfluss grosser Firmen (Novell aka SuSE usw.) die Grenzen
> fliessender werden - Ein System, was sich komerziell/kapitalistisch
> beweisen muss, muss bunt sein, schick und überzeugend aussehen und über
> tolle Werbesproskete verfügen (und natürlich muss es "funktionieren").

ein server muss ueberhaupt keinen monitor haben, sondern stabil laufen.

> Schliesslich entscheiden über den Kauf/nicht Kauf i.d.R. Manager, die
> von Filesystemen und Filenamenabstraktion (Laufwerksbuchstaben-Hacks)
> keine Ahnung und auch kein Interesse haben.

auch das ist einfach nur falsch.  es gibt trainingskurse fuer IT manager
in denen sie einiges ueber hardware und software lernen.  zwar gehen
die kurse nicht dermassen ins detail, dass sie die systeme dann auch
und administrieren koennten, aber das muessen sie ja auch nicht.
ich habe dennoch einige IT manager mit einem business background
gesehen, die sehr wohl dateisysteme einzuordnen wussten und auch
ueber NFS und samba bescheid wussten.

> > was ist an dem betriebssystem so toll?
>
> Dies also ist meine Antwort: es wird toll verkauft. Es wird
> professionell gemanaged (dadurch z.B. wird es möglich, mit viel Geld
> "Schlagwortfeatures" zu implementieren, die die Manager überzeugen, aber
> eigentlich kaum was bringen, und daher in OpenSource Software kaum zu
> finden sein werden). Das Marketing ist absolut beispielhaft. "Mit .NET
> spart man einen Cent pro Transaktion" - "Ohh, und wir haben täglich
> Millionen davon!". So ein Spruch ringt einem Software-Entwickler
> vermutlich kaum mehr als ein müdes Lächeln ab - aber anderswo wirkts halt.

"gutes marketing" ist aber keine technische eigenschaft des systems.

> Dann kann man Windows auch prima einführen: in einem kleinen
> Netz kann man ohne gross Ahnung rumadministrieren. Ich hab
> z.B. keine Ahnung von Windows, aber bissel Fileserver bekomme
> ich bestimmt mit "probieren" zu 75% hin - und das reicht ja
> (aus Managersicht sind's 100%: "wir haben einen Server").

"simple oberflaeche zu einfachen dingen".  schoen.

> In einem Unix-System sind Fileservices oft nur 10% und mit
> probieren geht's nicht so gut (obwohl inzwischen wohl auch).

natuerlich geht das bei unix "nicht so einfach".  schliesslich
bietet unix eine unterstuetzung fuer viele dateisysteme mit
variablen methoden, grosser flexibilitaet, und vielen optionen.
die daraus resultierenden kombinationsmoeglichkeiten bekommt
man nunmal natuerlich *nicht* in eine "simple" oberflaeche.
bei derart vielen kombinationsmoeglichkeiten hilft nur *wissen*.

> So spart man Geld: für ein Unix-Pool braucht man einen guten
> Admin (zwar hauptsächlich einmalig, aber das sind Details),
> Windows hingegen kann die Sekretärin administrieren
> oder man installiert ein Tool, was das dann macht.

eben - die sekrataerin macht einen fehler - und der unix admin
macht  dann ein workaround, um die fehler wieder auszubuegeln.

> Gut, man muss dabei natürlich gewisse Einschränkungen akzeptieren, aber
> ein Outlook Express und ein Internet Explorer wird man schon ankriegen.

... um sich darueber die viren einzufangen und wieder zu verbreiten.  *seufz*

> Schade find ich daran eigentlich bloss, dass "man" nicht
> frei wählen kann. Beispielsweise nicht, wenn nur Outlook
> funktioniert, weil MS Spezialschnittstellen verwendet werden
> oder weiss ich was, und man zufällig in so einem Netz arbeitet.

genau - durch den versteckten fallen garantiert man, dass die
loesungen auch nur aus dem eigenen hause kommen koennen.
auch das ist eine methode des marketing. :-/

> Daher find ich die Frage nach dem Vergleichen von /features/ wenig
> interessant: Es spielt einfach nur eine kleine Rolle, denke ich.

einen vortrag ueber das marketing ist sicherlich auch interessant.
allerdings interessiert mich das weniger.  ich moechte gerne einen
vortrag ueber die *technik* hinter windows sehen.  und ob ich dann
die *technik* gut finde, kann ich ja dann selbst entscheiden. ;-)

Sven



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