[linux-l] [OT] FreeBSD Alternative fuer Beginner?

Ingo Lohmann lists at linux4desktop.de
Di Aug 16 12:00:37 CEST 2005


Am Dienstag, den 16.08.2005, 15:45 +1000 schrieb Peter Ross:

Ich setze das mal OT, denn von der ursprünglichen Fragestellung weicht
es etwas ab, nicht ganz :-)

> Das ist wahr, allerdings ist sysinstall nicht unbedingt daas Glanzstueck
> an FreeBSD, nicht umsonst gibt es derzeit Versuche, den Installer von
> Dragonfly BSD nach FreeBSD zu portieren.

Nun in der FreeBSD Community dauert so manches immer länger und wird
erst in Angriff wenn man lang genug die Gebetsmühle in Anspruch nehmen
muss.   
> 
> Auch gibt es meines Erachtens keinen FreeBSD-Port, der einen
> "Standardsatz" an sinnvollen Tools fuer einen Desktop installiert und ihn
> auch noch in KDE oder Gnome-Menues integriert.

Was ist sinnvoll? Liegt das nicht in der subjektiven Betrachtungsweise
des einzelnen? Vim vs. (X)emacs, Gnome vs. KDE, GUI vs. Konsolenapps. 
Auch unter Linux integriert sich nicht jede Applikation in die Menüs.
Das bisschen Handarbeit kann man schon verlangen. Was sollen Fluxbox
User denn sagen? Übrigens gibt es einige Metaports die so etwas
versuchen. Siehe den Metaport Instant-Workstation von Greg
http://www.freshports.org/misc/instant-workstation/ . Dort sieht man
welche Tools er integriert hat. Was ist wenn jemand aber kein KDE mag
oder Tool X oder Y haben will? Metaports halte ich für sinnlos.  

Einzig interessant ist es eine automatische Installation zu erstellen,
in dem der Benutzer seine individuellen Programme berücksichtigt. BSD
Hack #77.

> Ich habe mal selber angefangen, einen Metaport zu bauen, aber bin da an
> Zeit- und Erfahrungsmangel (bin eher genuegsamer Desktop-Nutzer und oft
> auf servern eingeloggt) gescheitert.

Ich weiß nicht ob das Porters Handbook das erklärt. Ich hätte mir
einfach einen der Metaport Maintainer, z.B. Greg Lehey, rausgepickt und
ihn angeschrieben. 

> Deshalb finde ich PCBSD eine gute Idee, aber ich habe keine
> Praxiserfahrung, deshalb duie Frage an Katja.

Ich weiss nicht was man davon halten soll, wenn man einfach Anaconda
(GPL) nimmt und ein neues Paketmanagement einführt und das ganze als
PC-BSD unter der BSD Lizenz stellt? 

1. Halte ich es für rechtlich mindestens bedenklich
2. Wird der Anwender abhängig gemacht von den Paketemaintainer
3. Was soll der Quatsch, FreeBSD hat seine Ports und seine fertigen
Pakete.

> > Nur einem Beginner würde ich FreeBSD nicht empfehlen wollen um auf die
> > Ausgangsfrage zurückzukommen.
> 
> Feigling;-)

Reine Realität. Ich hab vor 2 Tagen mit einem Informatikstudent
gesprochen, dem ich vor einem Jahr FreeBSD installierte und bei den
wichtigsten Gehversuchen unterstützte. Er wollte es sogar selber
kennenlernen. Ergebnis vor einigen Tagen fragte ich mal nach wie es so
geht. Antwort: FreeBSD ist ihm doch zu Hardcore :-)

> Ernsthaft: Wenn msn FreeBSD begriffen hat, kennt man ein Unix richtig,

Nicht jeder will in die Innereien eines OS eindringen. Einige wollen
einfach nur damit arbeiten. 

> ist wesentlich besser dokumentiert 

Ich kenne die BSD Mythen :-)

> YaST danebenhaut, stehen doch die Haelte aller SuSianer 
> auf'm Schlauch, besonders ein Anfaenger.

Ich bin selber auch kein SuSE User aber das ist Bashing. Nicht jeder der
sich für SuSE entscheidet ist ein Trottel und nur BSD User sind die
ZEN-Meister. Man kann mit SuSE oder Distribution XY gut arbeiten. Das
eigentliche Problem ist das die User nicht etwas Basis-Literatur nutzen
oder sich in den Hilfsmedien (Foren, Mailinglisten etc.) ihrer
Distribution bewegen. 

> Bei FreeBSSD weiss man im wesentlichen, was die Maschine tut, nach
> Durchlesen von /etc/rc.conf, wer die Defaults noch nicht kennt, auch
> /etc/defaults/rc.conf, das ist wirklich einfach.

In manchen Punkten ist ein FreeBSD einfacher. Auch ein Kernel macht
irgendwie mehr Spass oder die Updatemechanismen mittels Portupgrade.
Jedoch gibt es auch einiges was fehlt und dementsprechend ist es für
einen Desktop-User nur bedingt einsetzbar. Stichworte v4l Framework,
bessere Multimedia Unterstützung. Wenn das Profil des Anwenders klar ist
und sich mit den Möglichkeiten von FreeBSD deckt, ist FreeBSD durchaus
eine Alternative. Aber wie bereits geschrieben, nicht für einen
Beginner. Die Wahrscheinlichkeit Frust zu erleben und zu wenige User zu
finden, die helfen können ist enorm. Das hat man mit einem Linux nicht.

> So gesehen erinnern mich Linux-Distros eher an Tom Hanks in Forest Gump,
> "Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel, man weiss nie genau, was man
> bekommt";-)

Damit das nicht missverstanden wird, ich plane sogar eine FreeBSD
Vorstellung in der Belug. Wer interesse hat kann sich mal melden.

Sorry für das lange Posting.

Ingo 




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