[linux-l] [OT] FreeBSD Alternative fuer Beginner?

Ingo Lohmann lists at linux4desktop.de
Mi Aug 17 08:11:03 CEST 2005


Am Mittwoch, den 17.08.2005, 09:22 +1000 schrieb Peter Ross:

> Was definitiv ein Vorteil von Windows ist. Es gibt nur eine Oberflaeche,

Was hat das mit der sinnvollen Zusammenstellung von Produktiv-Tools zu
tun? Ausserdem kann ich nicht den Vorteil darin sehen das der Anwender
nur eine Oberfläche bekommt. Wir müssen mal wegkommen von der
allgemeinen Verdummung der Menschheit und wieder zur Nutzung vorhandener
neuronaler Ressourcen uns hinbewegen. Oder sollten alle jetzt Bild lesen
weil die so schön einfach aufgebaut ist?

> Wie gesagt, Windows hat eine Oberflaeche, und auch kommerzielle Linuxe wie
> SuSE, Red Hat haben sich mehr oder minder auf eine preferierte Oberflaeche
> (KDE oder Gnome) festgelegt.

Kein Vergleich hinkt so wie der zwischen Äpfel und Birnen. Die
sogenannten Oberflächen KDE/Gnome sind DE. Im Gegensatz zu reinen
Windowmanagern wie WM, Fluxbox etc.

> Wenn ich mal davon ausgehe, dass ich zumindest einen Haufen Anfaenger mit
> KDE oder Gnome "erschlage", waere es doch praktisch, wenn ein Tool,
> welches sinnvoll fuer den User in die Menues integrierbar ist, auch in die
> beiden Menues integriert wird.

Für einen Anwender gibt es andere Probleme. Ob er da nun einen Eintrag
in sein Menü macht oder nicht. Übrigens willst du mir doch nicht
wirklich das vollkleisterns mit Icons auf dem Desktop als Nutzen von
Windows verkaufen? Wenn ich manche Windowsrechner sehe, bin ich erstmal
10 Minuten beschäftigt diese Farbkleckse zu identifizieren. Völlig
unproduktiv das ganze. 

> Nicht das Portsschreiben war das Problem, (Syntax und Semantik sind mir
> vertraut), sondern einen "sinnvollen" Port schreiben.

Somit bestätigst Du meine Behauptung über den Begriff "sinnvoll" :-)

Was hält dich ab, einfach einen Metaport zu schreiben, dann siehst du
doch ob der Port gefragt ist oder ob als Feedback Wünsche für Tool "a"
kommen oder Tool "b" wegfallen soll. 

> Mein vorgeschlagener Hack oben allerdings braucht keinen Port, es ist ein
> Zusatz, der sich moeglichst uniform durch den gesamten Portstree (mit
> vielleicht 10000 Applikationen) zieht.

Der Portstree hat allerdings ziemlich wenig mit deinem Problem zu tun.
Die Programme werden meistens von den Portmaintainern so angepasst das
sie unter FreeBSD laufen. Das was du monierst wäre wenn dann Job des
Programmentwicklers.

[Mythos 2 - Das FreeBSD Handbuch ist so toll]
> Nichts gegen Foren aller Art, aber es ist schon ein wenig traurig, wenn
> sie Informationen ersetzen muessen, die ich im Standardumfang des
> Betriebssystems erwarte ... 

Das ist jetzt aber aus dem Propagandahandbuch der BSD-Gemeinde. Sorry
das ich so gehässig bin aber das FreeBSD Handbuch ist nicht schlecht,
aber nicht der Maßstab aller Dinge. Vergleiche mal dagegen die Dokus zu
Gentoo. Die sind wesentlich produktiver. Das was du auflistest war mal
vor langer langer Zeit.

Wenn das FreeBSD Handbuch alles abklärt, frage ich mich natürlich warum
denn in letzter Zeit so viele Howtos entstanden sind und die sind nicht
bei freebsd.org zu finden, sondern z.B. in den Foren oder Wikis die sich
mit FreeBSD beschäftigen. Warum müssen Greg Lehey, Dru Lavigne und
Michael Lucas Bücher schreiben, wenn doch alles so klar ist?

[Wiederholung Mythos 1 - Die Manpages]
> In der FreeBSD-Current-Mailingliste wird ein Entwickler nach Aenderungen
> immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass die Doku zu aktualisieren
> ist, bei den Maintainern der Ports gehoert es zum Arbeitsethos,

Das ist nicht korrekt. Du findest genauso ungepflegte Manpages wie unter
Linux.

> Eine solche Qualitaetskontrolle existiert in der GNU/Linux-Welt nicht, und
> die kommerziellen Linux-Distro-Zusammensteller sind IMHO eher darauf aus,
> die neuesten Features anzubieten, als eine saubere, aktuelle Dokumentation
> zu liefern.

Auch FreeBSD bietet halbgares. Ich denke mal nur an die verkorkste 5.x.
Die mindestens bis zur 5.3 einfach buggy ohne Ende war. Was meinst du
warum die 4.x immer noch gepflegt wird und mittlerweile bei 4.11 ist,
Warum es überhaupt ein DragonFly gibt weil Dillon sich mit dem halbgaren
Zeugs nicht anfreunden konnte. Warum jetzt so schnell auf 6 gegangen
wird? Reine Psychologie.

> So nutzerunfreundlich und schwierig ist das denn wohl doch nicht..

Ein Basissystem zu installieren das kann jedes System, egal ob Linux
oder BSD in weniger als eine Stunde. Aber damit ist es nicht getan. Der
User hat immer nacharbeiten zu erledigen. 

Ich möchte den Anfänger sehen der mit vi den Kernel sofort bearbeiten
kann und das muss man bei FreeBSD definitiv für einen modernen Desktop.
Der sich sofort mit cvsup und portupgrade anfreundet und spätestens bei
Mergemaster versteht er die Welt nicht mehr. 

Auch unter Linux gibt es Distributionen die ich einfach nicht einem
Anfänger empfehlen würde obwohl ich sie selber nutze. Es gibt andere die
dafür besser geeignet sind. 

Ingo




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