[linux-l] FS-Vergleiche (was: /home voll, Server hängt??)

Christoph Biedl cbiedl at gmx.de
Di Aug 30 19:40:35 CEST 2005


Uwe Krieg wrote...

> Am Dienstag, 30. August 2005 11:44 schrieb Christoph Biedl:

[ Reiser vertrauen ]

> > Ich habe es schon längst verloren und schmeiße es auf meinen Systemen
> > raus, sobald ein größerer Umbau ohnehin fällig ist.
> [...]
> 
> Und was ist dann das FS deines Vertrauens?

s/Ver/geringsten Miß/

ext3. Und das geht so:

Alle nicht genannten wie JFS haben zu wenig Verbreitung, als daß ich
denen ernsthaft meine Daten anvertrauen wollte.

XFS hat wiederholt bei der recovery Dateien geshreddert. Und zwar auch
solche, die beim Crash nur zum Lesen geöffnet waren, wenn überhaupt. Das
nicht nur unter Linux, sondern auch unter IRIX. Für mich ist XFS eine
tickende Zeitbombe schlechthin, weil man nach einem Crash eigentlich
_jede_ Datei, auch und gerade in /usr gegen das backup prüfen müßte.
Dazu hat man eigentlich nicht journalling.

reiser hat ein wenig überzeugendes reiserfsck, daß nicht nur ewig
braucht und dabei viel Zeug auf die Konsole müllt (ich will so etwas im
Ernstfall auch über eine serielle Konsole machen können, und dann werden
9600 Baud zu einer gewaltigen Bremse), sondern zumindest für mich am
Schluß auch nicht eindeutig genug "Jetzt ist alles heile" sagt. Und
dann: Es ist grausam langsam im Betrieb. Meine letzte Anwendung war eine
10GB-Partition mit vielen Dateien in tiefen Dateibäumen: spool für squid
und etliche Kernel trees. Das backup mit rsync, was zu Anfang effektiv
ein "find /mountpoint" macht, brauchte nur dafür fünf oder zehn Minuten,
aber ext3 eine. Und dabei ist da noch nicht einmal dir_index aktiviert.
Schön auch, wenn man kleine Dateien in kleinen Einheiten verschränken
kann. Aber Plattenplatz ist heutzutage wirklich nicht mehr das Problem.

Und die bekannten Vorteile von ext2/3: Support ist auf der kleinsten
rescue-Floppy. Jeder hat es. Jeder kann es. Und natürlich: It's good
enough.

Wie immer gilt: Your mileage may vary.

    Christoph



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