[linux-l] Re: Freie Software und Volkswirtschaft

Andreas Hessen ahlinux at t0i.de
Do Dez 29 19:20:12 CET 2005


Hallo!

olafBuddenhagen at gmx.net schrieb:

>>>Sicherlich, volkswirtschaftlich wären freie Engines, Spiele etc.
>>>günstiger, weil man das Rad nur noch fünfmal und nicht tausendmal
>>>neuerfinden würde, aber, wie die Spieltheorie zeigt, gibt es viele

>>Genauso verhält es sich mit kostenloser Software (was bekanntlich
>>nicht identisch mit freier Software ist). Dein Satz ergibt für mich
>>nur Sinn, wenn die derzeitige Berechnung des BIP ignoriert und statt

> Erstens ist es völlig falsch, dass freie Software nicht im BIP erfasst
> wird. Schließlich wird freie Software mitnichten nur von Hobbyisten in

Es ist unzweifelhaft so wie du schreibst, grundsätzlich jedenfalls. Im 
der von mir beantworteten Mail ging es allerdings um die Schaffung von 
"Mehrwert" durch Wiederholungen.

> Des weiteren trägt effizientere Softwareentwicklung indirekt zur
> Gesammtwirtschaft bei: Wenn man mit weniger Geld Software entwickeln
> kann, wird mehr Kapital für andere Sachen frei, und/oder man kann

Das habe ich mit folgenden Worten ausdrücken wollen:

 >>dessen auf die theoretisch erfassbare Wertschöpfung unter der Annahme
 >>abgestellt wird, dass die gesparten Aufwenungen für die redundanten
 >>Neuerfindungen wertschöpfend verwendet würden. Das entpricht aber

> Überhaupt hat das BIP herzlich wenig damit zu tun, ob etwas
> Volkswirtschaftlich gut oder schlecht ist. Wenn man mit den falschen

Auf die Problematik dieser Kennzahl habe ich hingewiesen. Allerdings 
kommt man nicht umhin, mit ihr zu kalkulieren, solange niemand etwas 
anerkanntermaßen oder beweisbar besseres hat.

> Größen rechnet, erhält man nur abstrakte Betrachtungen ohne jegliche
> tatsächliche Relevanz. Geld ist im Allgemeinen so eine falsche Größe:

Das stimmt zwar, ist mir aber zu philosophisch. Für mich hat Geld eine 
sehr hohe und vor allem praktische Relevanz: Wenn ich versehentlich die 
Löhne, Gehälter und Renten doppelt überweise, kann ich niemandem 
gegenüber argumentieren, es läge keine tatsächliche Relevanz vor.

Mir ist einerseits die Problematik und die Zweifelhaftigkeit abstrakter 
Kennzahlen und abgeleiteter Größen bewusst, andererseits erlebe ich 
permanent, wie eng der Zusammenhang zwischen Kennzahl und Güte des 
gedeckten Tisches ist.


Gruß

Andreas




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