[linux-l] Re: Umlaute im Maildir
Rocco Rutte
pdmef at cs.tu-berlin.de
So Mai 1 09:11:18 CEST 2005
Hi,
* Kai Kuehne [05-05-01 00:31:32 +0000] wrote:
>Ich denke mal der hat das obige Locale nicht gefunden und dann eines
>aus der Liste genommen. Aber warum haben dann Umlaute funktioniert?
>Wenn ich jetzt z.B. de_DE at euro.iso-8859-15 benutze, funktioniert
>alles. Mutt ist aber deutsch. :(
>Ich glaub, ich lass es einfach.
Nicht so schnell aufgeben! ;-)
Also mal ein Crashkurs zu Locales: die Angaben bestehen aus zwei Teilen,
wobei der erste meist nochmals untergliedert wird. Beide Teile sind
eigentlich völlig unabhängig voneinander.
Der erste Teil gibt die Sprache und die Region an. Es gibt da zum
Beispiel de_DE für Deutschland, de_CH für die Schweiz, de_AT und so
weiter. Dieser Teil ist für Meldungen: wenn Meldungen eines Programms in
diese Sprache übersetzt wurden, dann erscheinen sie halt so, ansonsten
so, wie es der Autor geschrieben hatte. Die Unterscheidung nach Regionen
kann u.a. wichtig sein, weil Locales auch einen Einfluss auf
Zahlenformatierungen etc. haben.
Der Zweite Teil beschreibt das Character Set und hat mit dem ersten
nichts zu tun. Ich habe LC_ALL=en_US.UTF-8, also Unicode, obwohl ja die
Amerikaner gar keine Umlaute und so Zeugs brauchen. Ich könnte auch
en_US.iso-8859-15 setzen und alles bliebe weiterhin Englisch aber ich
hätte 8bit Umlaute aus latin1 inklusive €.
Das heisst, dass im Prinzip nur gucken musst, was 'locale -a' sagt (das
verrät die Manpage 'man locale') und dir einen en_US aussuchen, den es
gibt. Und dann sollten alle Programme weiterhin Englisch sein, die
Umlaute aber 8bit Latin1.
bye, Rocco
--
:wq!
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