[linux-l] Sprache für Laban-Choreographien (was: Grammar Design)

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
Fr Sep 23 21:17:23 CEST 2005


On Thu, Sep 22, 2005 at 07:05:05PM +0200, Oliver Bandel wrote:
> On Thu, Sep 22, 2005 at 03:46:29PM +0200, Volker Grabsch wrote:
> > On Tue, Sep 20, 2005 at 01:24:13AM +0200, Oliver Bandel wrote:
> > > Jedenfalls ist das, was ich da machte, ein Subset der Symbole und auch nur in einer
> > > Anwendung, die in diesem Falle einfach nur das setzen der Symbole in einer Reihe
> > > erfordert.
> > 
> [...]
> > Dennoch schreit meine "Mathematiker-Seele" auf, und ich komme immer noch
> > nicht von dem Eindruck los, dass die ganze Sache gar nicht so schwer
> > ist, wenn sich nur jemand mal die Mühe machen würde, das sauber zu
> > abstrahieren, und in unabhängige Teilaufgaben / Schichten zu zerlegen.
> 
> Ach, weißt Du, das denke ich eigentlich auch.
>
[...] 
> Die Laban-Leute kennen keine DGLs (es gibt eine Ausnahme in Australien,
> aber dieser nette Herr ist bereits erimitiert) und die Naturwissenschaftler
> kennen sich mit Labans Arbeit nicht aus und bewegen maximal ihre Finger
> auf der Tastatur. Ihnen fehlt die Innenansicht.
> 
> Und ich kenne beide Welten, komme aber nicht wirklich voran mit meinen
> Vorhaben. (wegen Alltagsproblemen) :(

Genau das meinte ich doch damit, dass euch nicht Mathematiker fehlen.
Ich meinte nicht, dass es hilft, Mathematiker extern hinzuzuziehen,
sondern dass unter denjenigen, die Labanotation lernen, nicht genügend
Mathematiker sind, sodass sich unter denen "ganz oben" dann gar kein
Mathematiker mehr befindet.

> Im großen und ganzen ist das wohl richtig so.
> Aber manche Symbole sind kontextabhängig - die Spezis wissen da mehr.
> Und manche sind mehrdeutig. Und manches ist auch auf mehrfaches
> Nachfragen nicht aus den Leuten heraus zu bekommen.
> Selbst die Spezis wisen nicht alles; und manches ist ganz einfach
> noch in der Wandlung, manches Abhängig vom Betrachter.
> 
> Wie in der Musik: viel Interpretation.

Mag sein, aber die Musik hat es schließlich auch geschafft. Okay, die
hatte ein paar Jahrhunderte mehr. :-)

> Man kann eine Tanznotation interpretieren (wie ein Sänger ein Musikstück).

Das ist klar. Das sind aber genaugenommen nur Feinheiten, kleine
Abwandlungen. Das hindert niemanden daran, den Rest bis zu einer
gewissen Genauigkeit zu beschreiben.

Wenn es an einer Stelle zu kleinlich wird, sodass man unweigerlich in
die "Interpretation" reinkommt, dann lässt man eben diese Freiheit in
der Sprache, statt Dinge vorzugeben, die die Künstler nicht mehr bewusst
unter Kontrolle haben, bzw. was vom Gemütszustand abhängt.

Und was die Mehrdeutigkeiten und verschiedenen Dialekte angeht: Na, die
wird man ja wohl als erstes abschaffen können, oder? Das sind ja wohl
die kleinsten Probleme ... es sei denn, da wird ne Politik draus
gemacht. Das ist ja nur die Frage einer Entscheidung ohne technische
Bedeutung, die man im Zweifelsfall dem Würfel überlassen könnte.

> > (Manche nennen sie auch Informatiker, Ingenieure oder Designer, aber die
> > eben angesprochenen Fähigkeiten liegen im Bereich der Mathematik, und
> > das schließt sich ja nicht gegenseitig aus, im Gegenteil.  Bei uns an
> > der Uni schreiben wir Mathe-Studenten, die Info als Nebenfach haben,
> > dort die besten Noten, warum wohl?)
> 
> genug geprahlt. ;-)
> 
> Wenn Du die NOtation nicht kannst (was sich bewegen mit einschliesst),
> nützt Dir die Abstraktionsfähigkeit nicht, denn Du weißt nicht,
> was der Ansatz ist.

Ack. Habe nichts anderes behauptet. :-)

> > Aber man darf Leuten nicht sagen, dass sie da eigentlich Mathematik
> > betreiben, sonst sind sie abgeschreckt. ;-)
> ach neee ;-)

Ich sehe das wirklich als Missstand. Die Anerkennung der Mathematik ist,
vorallem in Deutschland, verdammt niedrig, und zwar völlig zu unrecht.
Z.B. finde ich es ein Unding, dass sich Politiker (Bildungsminister)
zur Schulzeit schlechten Mathe-Note auch noch /rühmen/ können, und das
auch noch als sympatisch bei den Leuten ankommt.


Viele Grüße,

	Volker

-- 
Volker Grabsch
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