[linux-l] Wiki-Grundsatz-Diskusion

Olaf Radicke olaf_rad at gmx.de
Di Apr 18 16:40:35 CEST 2006


Hi Volker!


http://svnbook.red-bean.com/en/1.0/ch06s04.html


Am Montag, 17. April 2006 13:59 schrieb Volker Grabsch:
[...]
>    Ich möchte, dass diese Doku genau wie der Quellcode in ein und
>    demselben VCS drinstehen, gemeinsam ausgecheckt werden können,
>    und dass ich von meiner Arbeitskopie aus sowohl Quellcode als
>    auch die Wikiseiten bearbeiten kann. Wiki-Seiten und Programmcode
>    sollten gleichermaßen einfach nur versionierte Textdateien sein.

Aber du willst hoffentlich nicht die 386.357 Artikel von Wikipedia auschecken? 
Sondern nur die die du brachst oder - ? Die Such-Funktion von Wikipedia ist 
so schon grotten schlecht. (ich suche immer über Google nach 
Wikipedia-Artikeln). Das würde mit CVS nicht leichter werden.

> On Mon, Apr 17, 2006 at 11:37:49AM +0200, Olaf Radicke wrote:
> > Du hast immer noch zu viel HTML/http und CVS im Hinterkopf. Mit dir
> > deutlich wird, das beides unerträgliche Einschränkungen sind,
>
> Wenn CVS als Blackbox hinter dem ganzen steht, handelt man sich nur
> Nachteile ein, das ist richtig. Da das Subwiki intern auch ein eigenes
> Subversion-Repos anlegt, statt sich an ein existierendes ankoppeln zu
> lassen, ist das ebenfalls einfach nur nervig.
>
> Ist dieses Backend jedoch transparent, erspart es einem viel Ärger,
> man hat genauso viel oder wenig Probleme damit, wie mit versioniertem
> Quellcode. Dann kann man einen VCS-Client mit allen Features nutzen,
> und braucht eben keinen Spezial-Client.
>
> Ein eigenes bzw. HTTP-basiertes Protokoll, mit eigenem Client oder
> Browser, das sollte IMHO alles obligatorisch sein.
>
>
> Nicht alle von dir beschriebenen Features brauchen überhaupt kein
> neues Protokoll oder einen speziellen Client. Folgende Sachen kannst
> du auch mit nem Subversion-Client haben, zusammen mit deinem Lieblings-
[...]
> > Dann lasse ich mir alle
> > Edits auflisten von der als Vandale markierten IP und gucke was er noch
> > so verzapft hat.

Ich wüsste nicht, wie ich das mit CVS machen sollte.

> > Mittlerweile hat ein Admin reagiert und die IP für zwei Stunden
> > ausgesperrt .

Die Rechteverwaltung mit CVS und Subversion ist nur rudimentär vorhanden. Man 
muss Apache als Server verwenden und mehr Möglichkeiten (bei Subversin) zu 
bekommen.

> Andere Dinge, die du beschreibst, brauchen jedoch Interaktivität, und
> ein Netzwerk-Protokoll, das antwortet. Da könntest du mit deinem eigenen
> Protokoll recht haben. Aber ich bin mir nicht sicher, ob man dieses
> Protokoll mit den eben genannten VCS-Funktionalitäten vermengen sollte.
> Die Gefahr ist, dass dabei ein besserer, aber genauso unflexibler
> Monolith rauskommt wie beim MediaWiki.

Das eine ist das Protokoll das andere die Implementierung.

[....]

> sein:
> > Wenn ich mich in meinen Computer zu hause einlogge, sehe ich in der
> > Start-Leiste ein Button blinken. Denn ohne das ich was aktiv gemacht
> > habe, hat sich der Wiki-Klient beim Server erkundigt, ob Neuigkeiten für
> > mich da sind.
>
>   [Wieso nicht gleich per E-Mail zu dir? Für jede Neuigkeiten-Quelle ein
>    extra Programm finde ich nicht erstrebenswert.]
>
> > Wenn ich auf die Diskusionsseiten gehe, sieht das aus wie bei einem
> > (guten) News-Reader. Die Diskusions-Stränge werden automatisch generiert,
> > je nach dem, wer auf was antwortet.
>
>   [Das macht main Mailprogramm doch schon super. Außerdem kann ich dann
>    u.U. direkt, persönlich antworten, wenn die Diskussion OT wird.]

Du willst die Diskussionen von und über 386.357 Artikel mit Mailing Listen 
abwickeln. Das wird eine Katastrophe. Wie willst du da die Diskusion über 
einen Artikel wiederfinden, den du gerade versuchst zu verbessern? Willst du 
wie bei der BeLUG in 12-Monats-Takt immer die gleichen Grundsatzdiskusionen 
führen, weil sich keiner mehr an was erinnern kann oder will?

Übungsaufgabe:

Suchen sie im Mail-Archiv der BeLUG alle Beiträge, die sich mit der Frage 
beschäftigen "Welche Themen gehören auf dieser Liste?" und formuliere sie 
oder leiten sie ein Meinungsbild ab.

Du wirst wahnsinnig dabei. Da kannst du dich gleich in die Klappse einweisen.

[...]
> > So - das kannst du alles *IRGENDWIE* versuchen in HTML/http & CVS rein zu
> > pressen.
>
> Nein, ich will eben nicht alles in ein großes Protokoll pressen. Ich
> will kein News-System mit Wiki-Seiten oder Subversion nachbilden.
>
> Ich will *mehrere* Protokolle benutzen, jedes für seinen Zweck. Ich will
> eben keine eierlegende Wollmilchsau, egal ob sie nun ein HTTP-basiertes
> oder ein selbstentwickeltes Protokoll benutzt.

Ich glaube du trennst noch nicht strikt genug, zwischen Protokoll und 
Implementierung.
[...]
> > Ich hab schon Server/Clent-Programme geschrieben. Der Aufwand
> > sich ein Protokoll zu überlegen und zu implementieren, ist nach Hinten
> > raus, NICHTS gegen die immer weiter mitgeschleppten Altlasten.
>
> ACK. Aber ich fürchte, du hast meinen Ansatz missverstanden.
>
> Ich will kein News-System auf HTTP aufbauen.
>
> Das einzige, was nett wäre, wäre ein vereinfachtes VCS-Interface, das
> auf HTTP aufbaut. Damit man VCS-unabhängig (vielleicht per Browser)
> "mal schnell" eine Textdatei weiterbearbeiten kann. Egal, ob es ein
> versioniertes Shellscript oder eine Wikiseite ist. Das war alles.

Aber von 
http://svnbook.red-bean.com/en/1.0/ch06s04.html
Spricht du nicht?

> Eigentlich ist das die optimale Situation: Zwei sehr unterschiedliche
> Ansprüche, aber ein gemeinsames Ziel. Wenn eine Architektur uns beide
> zufrieden stimmt, wird sie verdammt gut sein. Deshalb bin ich sehr
> gespannt, wie du auf meine Ansprüche und meine Ideen eingehst. Deine
> Bedürfnisse haben mich auf jeden Fall nachdenklich gestimmt, und ich
> hoffe, dir geht es bei meinen Ideen genauso.

Für komplexe Suchanfragen ist CVS unbrauchbar. (Nenne mir alle Versionen vom 
Artikel XY die von der IP 82.85.110.40 bis  IP 82.85.110.65 editiert worden, 
im Zeitraum von Dann bis Dann, wo mehr als 40 Zeichen verändert wurden.)

Mann könnte Subversion MySQL als Backend verwenden lassen und direkt (wenn 
möglich) per SQL abfragen. Bleibt noch die unbefriedigende 
Benutzerverwaltung. Apache? Was machen wir mit den Diskusionen? 300 000 
News-Groups, je eine für einen Artikel, auf einem News-Server generieren?

Die Echtzeit-Benachrichtigungen per ICQ abwickeln?

Wenn du einem Link im Dokument folgst oder Editierst, wer von den Server mach 
dann die Plausiblitäsprüfung und sorgt für die Konsistenz der Daten?

MfG
Olaf Radicke




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