[linux-l] Sozalabbau (war: "Die Windows-Hölle")

Oliver Bandel oliver at first.in-berlin.de
Fr Aug 25 12:53:53 CEST 2006


Hi,



On Fri, Aug 25, 2006 at 12:20:14PM +0200, Frank Lehmann wrote:
> Hallo,
> 
> ich hoffe, es ist nicht unhöflich sich einfach so in einen Thread 
> einzumischen - aber ist ja eine Mailingliste :-)
> 
> Olaf Radicke wrote:
> 
> >Die Leute für 1 Euro arbeiten lassen, kann keine Losung sein. Das bringt 
> >keine Steuern aber kostet Steuern. Man kann ach nicht 6 Mill. in die 
> >Dienstleistung schicken, wenn keiner Geld hat für Dienstleistung. Die 
> >Binnenwirtschaft ist das(/ein) Problem.
> > 
> >
> Wie meinst du das? Ist es nicht so, dass die Leute einfach nicht bereit 
> sind so hohe Stundensätze zu bezahlen, wenn sie eine Dienstleistung in 
> Auftrag geben? Und deshalb (u.a.) Polen und Tschechen die Arbeit machen? 
> Wir leben auch (nicht mehr) in einer Planwirtschaft, wo einfach 6 Mill. 
> Leute in die Dienstleistung geschickt werden.

Warum soll man noch die teuren deutschen Produkte kaufen?
Die werden oftmals eh billig im Ausland hergestellt,
und das meiste zocken die großen Konzerne ab.



> 
> >Denn die Lohnsteuer (zu der ich auch die versteckten Posten Kranken-, 
> >Arbeitslosen-,Pflege und schlag_mich_tot-Kassen zähle) muss ständig erhöht 
> >werden, um so weniger Leute verdienen. Und wenn die Steuern erhöht werden, 
> >wird die Arbeit zu teuer und noch mehr Leute werden entlassen bzw. gehen 
> >nicht mehr arbeiten (für das, was sie raus bekommen)...also eine 
> >Abwärts-Spirale.
> > 
> >
> Und trotzdem haben wir ja einen leichten Aufschwung zu verzeichnen, 
> sogar in der Baubranche - wo Schwarzarbeit ja noch mit am einfachsten zu 
> realisieren ist.

Vielleicht ja deswegen.... geringere Steuerlast durch gute Prise
sog. Schwarzarbeit. (Mischkalkulation ;-))



> Es gibt sogar noch lohnintensive Branchen mit denen in 
> Deutschland Geld verdient wird. Fujitsu-Siemens schraubt hier in 
> Deutschland Desktop-PCs zusammen - und das Obwohl das Lohnniveau in 
> China viel, viel geringer ist. Der Vorstandsvorsitzende von 
> (schlag_mich_auch_tot, ich glaube Bruno Banani, die produzieren hier 
> Unterwäsche) hat mal gesagt: "Wer in Deutschland kein Geld verdienen 
> kann und deshalb auswandert ist einfach nicht fähig genug".
[...]

Meint er damit Arbeitnehmer oder Firmen/Unternehmer?

Bei Arbeitnehmern ist es wohl eher anders herum: wer auswandert
muss schon was drauf haben, und dem wird es als deutsche Fachkraft da
besser gehen als im eigenen Lande.


Letztens war in der Glotze ein Beitrag zu Ärzten, die in die
Niederlande gehen. Doppeltes Einkommen bei halber Arbeitsbelastung;
insgesamt geringere Kosten bei der medizinischen Versorgung.
Keine Aufsplittung in gesetzliche und private Krankenversicherung,

Und im Netz lese ich von Leuten, die in die USA gehen und da
prächtig leben (Fachkräfte).


Wenn man D mit USA oder anderen Länder vergleicht (Asien),
sind die Produkte, die iwr hier kaufen nicht wirklich billig;
jedenfalls das Techno-Zeugs. Da wird wohl nirgends so abgesahnt, wie
in D. Naja, in Asien billig produzieren lassen und in D teuer verkaufen.
Und dann aber die Löhne senken wollen?
Dann kann man doch woanders günstiger leben.

Wenn Leute aus dem Ausland hier mit wenig Lohn gut verdienen,
und dann in ihrem land damit gut leben können, mag das zutreffen;
*hier* könnten/können sie nicht gut leben damit.


So, ich muss jetzt los... spare mir also weitere Ausführungen.


Gruß,
   Oliver



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