[linux-l] Sozalabbau (war: "Die =?iso-8859-15?q?Windows-H=F6lle?=")

Olaf Radicke olaf_rad at gmx.de
Fr Aug 25 17:22:58 CEST 2006


Am Freitag, 25. August 2006 12:20 schrieb Frank Lehmann:
> Hallo,
>
> ich hoffe, es ist nicht unhöflich sich einfach so in einen Thread
> einzumischen - aber ist ja eine Mailingliste :-)
>
> Olaf Radicke wrote:
> >Die Leute für 1 Euro arbeiten lassen, kann keine Losung sein. Das bringt
> > keine Steuern aber kostet Steuern. Man kann ach nicht 6 Mill. in die
> > Dienstleistung schicken, wenn keiner Geld hat für Dienstleistung. Die
> > Binnenwirtschaft ist das(/ein) Problem.
>
> Wie meinst du das? Ist es nicht so, dass die Leute einfach nicht bereit
> sind so hohe Stundensätze zu bezahlen, wenn sie eine Dienstleistung in
> Auftrag geben? 

Das A-Amt drängelt die Leute in die "Ich-AG's" Folge ist, z.B. bei mir auf der 
Batstraße auf 200 Metern 5 Bäcker, 7 Hand-Läden und 5 Döner-Buden sind. Die 
Schrippen gibt es für 0,03 Euro. Die machen sich gegenseitig kaputt. Soll sie 
sich die Schrippen gegenseitig verkaufen? Prima! Da sind wir wieder 
beim "ökonomisches Perpetuum mobile".

> Und deshalb (u.a.) Polen und Tschechen die Arbeit machen? 
> Wir leben auch (nicht mehr) in einer Planwirtschaft, wo einfach 6 Mill.
> Leute in die Dienstleistung geschickt werden.

Also beim A-Amt hab ich immer noch das Gefühl von "Planwirtschaft" oder 
besser "Planloses wirtschaften". Die leben doch tatsächlich nur für ihrer 
Statistiken.

Wir haben immer mehr alte und behinderte Menschen. Nur da sind wir wieder 
beim "ökonomisches Perpetuum mobile". Die Pflege-Sätze reichen nicht um eine 
Menschenwürdige Versorgung zu gewährleisten. Die Renten und Sozialhilfen sind 
zu niedrig, mit die Rentner und behinderten Menschen ihrer Pflege selber 
bezahlen können. Die Pfleger selbst zahlen (wenn sie genug verdienen) 
Steuern. Aber die Steuern die sie Abführen, können natürlich nicht reichen um 
sich (über Umwege über den Staat) selber zu bezahlen.

Also muss die Kohle wo anders herkommen (Ein BWL würde natürlich vorschlagen, 
unrentable Betriebsteile abzustoßen. Was das Praktisch heiß, spräche ich 
lieber nicht aus.) Z.B. Energie-Steuer, CO2-Steuer, Mehrwehrt-Steuer...

> >Denn die Lohnsteuer (zu der ich auch die versteckten Posten Kranken-,
> >Arbeitslosen-,Pflege und schlag_mich_tot-Kassen zähle) muss ständig erhöht
> >werden, um so weniger Leute verdienen. Und wenn die Steuern erhöht werden,
> >wird die Arbeit zu teuer und noch mehr Leute werden entlassen bzw. gehen
> >nicht mehr arbeiten (für das, was sie raus bekommen)...also eine
> >Abwärts-Spirale.
>
> Und trotzdem haben wir ja einen leichten Aufschwung zu verzeichnen,

Was meist du jetzt?
Bruttosozialprodukt? 
Arbeitzlosenzahlen?
Lohnentwicklung?

Also die Reallöhne sinken seid Jahren: 
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,428944,00.html

> sogar in der Baubranche - wo Schwarzarbeit ja noch mit am einfachsten zu
> realisieren ist. Es gibt sogar noch lohnintensive Branchen mit denen in
> Deutschland Geld verdient wird. Fujitsu-Siemens schraubt hier in
> Deutschland Desktop-PCs zusammen - und das Obwohl das Lohnniveau in
> China viel, viel geringer ist. 

Ja. Ich behaupte ja ach nichts Gegenteiliges. Ich sage nur, es wird für die 
selbe Produktivität weniger Personal benötigt und die Merkte sind übersättigt 
um eine Inflationären Absatz aufrächt zu halten.

Es brauch eben niemand eine zweit Waschmaschine, Kühlschrank und Wohnung. Und 
wenn die der Rest unseres Planeten unsere Ernärungsgewohnheit übernehmen 
würde, währe die Erde nach zwei tagen leer gefressen, von dem Weidefieh.

> >Also weg von der Lohnsteuer und den Arbeitnehmer-bla-bla-Kassen. Hin zur
> >Energie-, Ressourcen-, Müll und Mehrwert-Steuer. Und damit sind wir dann
> >wieder beim Grundeinkommen (was übrigens schon im GG steht). Im
> >Gesundheitswesen zahlen dann alle ein und werden alle versorgt. Wer ein
> >vergoldeten Rollstuhl will muss sich dann selber darum kümmern.
>
> Ist das denn heute so viel anders? Es gibt eine medizinische
> Grundversorgung, zB beim Zahnersatz - und wer mehr will, muss auch
> (kräftig) dafür bezahlen. Sicher, wie bei allen Umverteilungsmaßnahmen
> geht es auch hier nicht immer "gerecht" zu, aber das wäre bei einer
> Grundsicherung auch nicht anders.

Ich habe mittlerweile zig tausende Euro Rentenversicherung eingezahlt und habe 
z.Z. einen Rentenanspruch von 104 Euro/Mon. Wozu frage ich mich? 
Sozialhilfesatz ist 345 Euro. Das selbe mit Arbeitslosen Versicherung usw.

Der Selbständige, der nie in seinem Leben eingezahlt hat bekommt das selbe. 
Und ich kann ihn verstehen! Er währe schlicht bescheuert, wenn er was (legal) 
bei Seite legt. Denn wenn er durch Berufunfähigkeit aufstecken muss und zum 
Alg-II-Fall wird, darf er sein Geld dem Staat schenken. 

So wird in Deutschland Selbstverantwortung und Eigeninitiative bestraft.

Gäbe es jetzt ein steuerfinanziertes bedingungsloses Grundeinkommen, dann 
könnte er sich nicht um das einzahlen drücken, denn Steuern muss er/alle 
bezahlen. Auch die, die im Ausland produzieren und hier nur absetzen wollen. 
Wird er zum Sozialfall, bekommt er sein Grundeinkommen und kann seine 
Vermögen und die Zinseinkünfte behalten. Er es also garnicht mehr zum 
Beschießen gezwungen.

Der der nie sein Arsch hochgekrigt hat, wird auch nie über die Grundversorgung 
hinauskommen.

> >Aber Fakt ist doch wirklich, das wir mehr Arbeitskraft haben, als die
> >Wirtschaft braucht.
>
> Hoho! :-)
>
> Woraus leitest du das ab - Dass es Arbeitslosigkeit gibt?

Willst du mich veräppeln?

> Und welche 
> Wirtschaft meinst du (Binnenwirtschaft, Weltwirtschaft, Euroraum...)?

Deutschland / EU

> Kennst du niemanden, der zwölf Stunden am Tag arbeitet? 

Meine Tante hat ein Laden. Früher war das normal für sie. Heute, seid sie das 
Geld von zu hause mitbring, weil der Laden nicht mehr rentabel ist, lässt sie 
es etwas lockerer angehen. Gegen Ende des Jahres wird sie die Rollos ihres 
laden zum letzten mal runter machen.

> Wie auch schon 
> geschrieben wurde (Peter wars, glaube ich) geht es uns deshalb so gut,
> weil woanders auf dieser Erde Menschen dafür malochen müssen, dass wir
> so billige Computer haben. Dass woanders Raubbau an Wäldern begangen
> wird, damit es an die reichen Industrienationen verschachert werden kann.

Daraus schließe ich mal, das du nur Produckte aus dem Fairhandel erwirbst oder 
dem Bauer von neben an.

> Fakt ist, dass der Prozess der Arbeitserstellung (sowohl quantitativ als
> auch qualitativ) ungleichmäßig verteilt ist.

Ich bin mir nicht ganz sicher was mit "Arbeitserstellung" gemeint ist, aber im 
Grunde gebe ich dir Recht.

Olaf




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