[linux-l] Re: [linux-l] Sozalabbau (war: 'Die Windows-Hölle')

Oliver Bandel oliver at first.in-berlin.de
Di Aug 29 10:27:55 CEST 2006


On Tue, Aug 29, 2006 at 09:49:18AM +1000, Peter Ross wrote:
> On Fri, 25 Aug 2006, Oliver Bandel wrote:
> 
> > Na, wie vielen geht es denn in D schlecht, in diesem "ach so reichen Land".
> > WER ist denn hier reich.
> > 
> > Da gibt es eine obere Schicht, naja, das übliche Bonzige.
> > 
> > Und die anderen?
> > Die einen haben Geld aber keine Zeit (Job mit zig Überstunden, Lohnverzicht, etc.),
> > die anderen Zeit, aber kein Geld (arbeitslos, Sozhilfe).
> 
> Deutschland ist ein Land mit sehr hohem Pro-Kopf-Einkommen.
> 

Letztens hatte ich einen Link zu einem Dokument einer
Sparkasse oder Bank, da war eine Aufstellung der Relativlöhne
im Vergleich mehrerer europäischer Länder.
Das ganze für zwei Jahre (ich glaube ca. 10 Jahre auseinander).
Da viel Deutschland von den ersten Rängen weit ab ins Niemansland.
Das zeigt einen Trend, und es zeigt auch, wieso viele Leute das
Geseiere nicht mehr hören können, von der überbezahlten
Arbeitskraft.

Ausserdem: wie berechnet man das Pro-Kopf-Einkommen?
Genauso wie man die Tiefe des Baches berechnet, durch den die Kuh geht?
"Der Bach ist im Schnitt nur 40 cm tief. Also lass uns hier mal
 durch gehen. <blubb blubb, weg ist die Kuh>"

Berechnet bman das Pro-Kopf-Einkommen eigentlich auch so,
daß man die Ausreisser (extrem hohe Werte) einfach raus nimmt,
um das Bild nicht zu verzerren? Oder lässt man die Werte doch lieber
mit drin? (Je nachdem, was man für richtiger hält... ;-))

Auch interessant dürfte der Armutsbericht der Bundesregierung sein.
Da ist D sehr wohl vorne...



> Uebrigens ist selbst das Pro-Kopf-Einkommen der Arbeitslosen noch 
> wesentlich hoeher als der Durschschnitt so manch anderen Landes. Selbst 
> unter Bereuecksichtigung der hohen Lebenshaltungskosten.

Wichtig ist aber auch die Tendenz der Löhne.
Und wichtig sind auch die Lebenshaltungskosten.
...also: man reallohn_in_D

Und in der Tendenz sieht es mit D da nicht so schön aus.
Abstieg eben. Jedenfalls seit den siebzigern. Vielleicht wird sich
das auch nohmal ändern. Angesichts der dauernden Debatten um
Sparen bei Löhnen im Niedriglohnsektor, und dem Verschieben des gesamten
Fokus' auf unqualifizierte und arbeitslose als der die Buhmänner/Buhfrauen
der Nation, und als wichtigstes, um was es bei der Politik geht,
habe ich da so meine zweifel.

Statt Fokus auf beste Qualität und hohen Ausbildungsstand,
schaut man lieber auf Ungelernte und arbeitslose.

Man guckt nicht, wie man bessere Bildung hin bekommt,
und auch, wie man Hochlohn-Sektoren ausbaut,
sondern, wie man die, die durchs Raster gefallen sind,
noch im Lohn drücken kann.
Und dann wundert man sich über geringe Einnahmen im
Lohnsteuersektor.



[...] 
> Allerdings behaupte ich von mir selbst, nicht unbedingt ueberall Speichel 
> geleckt zu haben (weder in der DDR und danach) und trotzdem einigermassen 
> ueber die Runden gekommen zu sein. Es kommt darauf an, was fuer einen 
> wichtig ist. Ich fuehle mich damit wohl und kann auf das nichtvorhandene 
> Sport-Carbrio gern verzichten. Wer darin faehrt, ist nicht 
> notwendigerweise ein zufriedener Mensch.
[...] 

Ich dachte, Auto fahr'n macht glücklich ;-)

Gruß,
   Oliver



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