[linux-l] GPL ist nicht Public Domain

Peter Ross Peter.Ross at alumni.tu-berlin.de
Fr Dez 1 11:32:08 CET 2006


Hi Olaf,

On Thu, 30 Nov 2006, olafBuddenhagen at gmx.net wrote:

> On Wed, Nov 29, 2006 at 01:43:14PM +1100, Peter Ross wrote:
> 
> > Nebenbei, die GPL steht oft auch universitaerer Nutzung und Forschung
> > im Wege, da sie die Resultate der Entwicklungen kommerziell entwertet.
> > Wer Forschung in Kooperation mit der Industrie gemacht hat, wird
> > wissen, dass die kommerziellen Partner an der Weiterverwertung der
> > Entwicklungen interessiert ist, das Recht ist durch die GPL
> > beschnitten. So wie Forschung von "Drittmitteleinwerbung" abhaengig
> > ist, ist das eine nicht gerade unwesentliche Restriktion.
> > 
> > Die GPL steht auch dem Sinn von staatlich finanzierter Forschung im
> > Wege. Das Resultat soll schon der Allgemeinheit zugute kommen, aber es
> > ist in unserem System nicht gemeint, dass man die Resultate nicht zu
> > kommerziellen Produkten weiterbenutzen und weiterentwickeln kann.
> 
> Das Beispiel zeigt ziemlich eindrücklich, wie paradox die
> anti-Copyleft-Argumentation ist: Es wird bemängelt, dass angeblich die
> Freiheit eingeschränkt wird. Die Beschränkungen der GPL dienen aber
> einzig dem Zweck, der Verwendung des Codes in proprietärer Software zu
> vermeiden. Folglich sind Leute, die Copyleft wegen angeblicher
> Unfreiheit kritisieren, keineswegs Diejenigen, denen besonders an freier
> Software gelegen ist; sondern ganz im Gegenteil diejenigen, die
> proprietäre Software gut finden, und sich daran stören, dass GPL-Code
> von dieser nicht vereinnahmt werden kann.

Ich gehoere keiner IT-Kirche an, ich moechte lediglich Fortschritte im 
IT-Bereich. Offene Standards und finanzierte Forschung gehoert dazu. 
Offener Code ist nicht Grundbedingung.

Um das mal mit IETF-RFCs zu vergleichen: zu jedem RFC gehoert eine 
Beispiel-Implementierung, und dabei wird vom IETF auch darauf gedrungen, 
patentrechtliche Probleme zu klaeren.

Das ermoeglicht allen ein Arbeiten mit offenen Standards.

Gruss
Peter


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