[linux-l] Zensur light (light = erste Uebung fuer den Ernstfall)

Norman Steinbach steinbach.norman at web.de
So Dez 31 23:24:43 CET 2006


Oliver Bandel wrote:
>> dürfte klar sein. Kann man da nicht evtl. sogar wettbewerbsrechtlich
>> dagegen vorgehen, nach dem Motto Verzerrung des Wettbewerbs zu Ungunsten
>> der Konkurrenz des Monopolisten durch eine "staatliche Stelle"
>> (EU)...das wäre IMHO noch der aussichtsreichste Weg, dahingehend etwas
>> zu erreichen...
> ...und wer sollte die Klage erheben?
> Linux ist ja kein Produkt im herkömmlichen Sinne.
> Wettbewerbsrecht wird wohlkaum zumTragen kommen bei
> so einer Hobby-Entwicklung, wie Linux.
Ja, das könnte in der Tat ein Problem sein. Um solche Dinge können sich
schlecht die Entwicklergemeinden freier Projekte (wie Gentoo oder
Debian) auch noch kümmern - und die Linux kommerziell anbietenden Firmen
werden da wenig tun, weil es ihnen letztlich egal ist (schließlich läuft
auf den meisten Desktops noch immer Windows auch wenn ein Linux-Server
davor hängt) - und sie haben als kommerzielle Anbieter natürlich auch
noch die Möglichkeit, sich eine Lösung für diesen speziellen Fall
"einzukaufen"...
Und in dem Moment, wo sich Linux-Nutzer zusammentun, um sich in solchen
Fällen politisch zu engagieren, könnte es in Zukunft wirklich bald
passieren, dass sie eher in der Anti-Terror-DB landen bevor ihnen Gehör
geschenkt wird.
Also: Anscheinend stehen wir hier wirklich vor einem "ausgewachsenen
Problem".
Was tun? Leider nur 2 Möglichkeiten fallen mir ein: 1. Windows für
solche Fälle nutzen (kann ja auch unter VMware laufen), oder 2. sich
nicht mehr für (EU-)Politik interessieren. Ersteres ist abhängig von den
vorhandenen Hardware-Ressourcen, zweiteres ist abhängig von der
Fähigkeit, "loszulassen" und darin zu vertrauen, dass die Welt schon
*irgendwie* weitergehen wird, wenn auch nicht unbedingt so wie man es
gerne hätte ;-)

> Allenfalls "M$-Linux" wäre es, aber die bieten bestimmt
> eine Lösung an?
Klar, proprietäre Closed-Source-Lösungen, die nebenbei noch ein wenig
Code enthalten, der z.B. zur Überwachung des Rechners genutzt werden könnte.

> Es wird eh in ein paar Jahren von allen gewusst werden,
> daß Linux von M$ entwickelt wurde.
<lol> genau, und Windows war damals dieses Frickelprojekt von
irgendwelchen Langhaarigen Studenten, die die Welt verbessern wollten ;-))


> Naja,vielleicht hat man dann auch entsprechende Viewer
> mit drin, aber den Quellcode nicht mehr :->
Damit kann man dem Binary auch nicht vertrauen, dass nicht noch ein
"Bundestrojaner" oder sowas dran hängt....

Viele Grüße,

Norman
PS: Wenn Linux wirklich in ein paar Jahren so weit zurückgedrängt und
verteufelt sein sollte, dann geb ich die Computerei wahrscheinlich auf:
Zurück zu Windows -> Never - und Mac ist auch nicht viel "sicherer" (Im
sinne von "Trusted Computing", d.h. der Anwender kann der Software
trauen dass sie auch nur das tut, was er von ihr will).



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