[linux-l] Re: Händler für Linux-Notebooks
Bodo Eichstädt
retsam at gmx.de
Di Feb 7 11:38:23 CET 2006
Hallo Volker,
ich arbeite seit 8 Jahren mit Notebooks als mein Hauptgerät. Auch ich
habe die Geräte immer unter dem Aspekt der Bildschirmauflösung gewählt
und gekauft. Ausserdem Akkulaufzeit. CPU war mir nie wichtig, dasvon
gibt es auch heute bei Neugeräten _immer_ mehr als genug! Bei Punkten
wie RAM und HD ist es jedoch oft schlauer bewusst kleiner zu kaufen und
selbst aufzurüsten, weil das preiswerter kommt! (Mein aktuelles Acer
hatte von Hause aus 512MB DDR2, ich hab es für knapp 250EUR auf 2GB
hochgerüstet) Da spielt dann nur der mögliche Maximalausbau eine Rolle.
Volker Grabsch schrieb:
>> 0-60 Zeilen pro Display reichen mir in der Höhe locker.
> Wer von euch also einen entsprechend Vergleich mal - freiwillig oder
> unfreiwillig - gemacht hat: Was arbeitet sich besser?
>
Ich hatte bisher folgende Notebooks:
- 12", 4:3 bei 1024x768 Pixel
- 14", 4:3 bei 1024x768 Pixel
- 15", 4:3 bei 1400x1050 Pixel
- 15,4", 16:10 bei 1680x1050 Pixel
Das letzte + aktuelle Gerät ist also ein Breitbild.
- Feine Zeichnung der Pixel
Meine Meinung ist, dass 12" bei 1024x768 eine feine Auflösung ist,
während die gleiche Auflösung ab 14" grob und sehr pixelig wirkt. (meine
Meinung)
- Desktopfläche
Im Übrigen würde ich in Deiner Betrachtung mehr die Pixelzahl statt der
Bildschirmfläche in Betracht ziehen! Denn auf 15" bei 800x600 Pixel
bekommst Du selbst durch große Fläche sehr wenig drauf! ;-)
- Programmieren
In der Tat kann ich mit dem aktuellen Gerät komfortabler programmieren.
Meine IDE (Zend für PHP) stellt links vom Editfenster die Filebrowser,
Klassen und Funktionen dar, rechts auf Wunsch eine Vorschau, oben Menüs
und Schaltflächen unten zwei Fenster nebeneinander mit Debug-Messages
und Variablen-Inspektion (Watches) etc.
Man kann die Größen zueinander mit der Maus verschieben, aber mit dem
Breitbildschirm kann ich mehr in der Breite sehen. Beispielsweise den
kompletten Datei-/Funktions-/Klassennamen im Browser links (den man
sonst aus Platznot kleiner zieht), das Edit-Fenster kriegt auch ein
wenig mehr Platz (was man selbst zwar durch frühzeitiges Umbrechen beim
Entwickeln vermeiden könnte, aber man steckt ja nicht im Code _fremder_
Leute!)
- Grafik/DTP
Hier kann es garnicht genug Platz sein. Zwei Seiten nebeneinander wird
aber kaum jemand auf 15" pressen, dass dann bitte auf einen externen
TFT. Mein externer 20" 16:10 bei 1600x1200 fällt in diese Kategorie und
biete haargenau die Fläche DIN A3 quer (= 2 Seite DIN A4 nebeneinander)
- Praktikabilität des Formates
Alle meine Geräte lagen immer um 3kg. Also auch das 12", das damit also
ein wenig dicker war. Bei dem Breitbildgerät hatte ich dann zum ersten
Mal Probleme Taschen. Beim Wechseln auf das Breitbildformat hatte ich
eine Tasche mit einem kleinen, separaten DIN A4 Dokumentenfach. Dort
hatte ich auf den mm das 4:3 15" reinbekommen, das 15,4" 16:10 jedoch
nicht mehr. Wie gesagt es passt, dann aber nur ins normale Fach (wo ich
sonst Ordner, Magazine, .. hatte). Auch bei einem 15" Notebook-Rucksack
geht das 15,4" Breitbild grade so rein.
Aber ich glaube das gibt sich jetzt, weil das Breitbildformat doch
ziemlich populär geworden ist.
-Letzte praktische Tipps aus meiner Praxis:
-- vermeide Anschlüße an den Seiten (grade auf der Seite wo Du evtl.
eine Maus halten möchtest)
-- ist das CD/DVD-Laufwerk ein Modul, also mit einem Handgriff zu
wechseln? Wunderbar, dann kann man nicht nur eine neue Generation
einsetzen, sondern oft auch einen Akku stattdessen (so bekommt man bei
HP/IBM schnell mal zu 11 Stunden Laufzeit)
-- ist der Bildschirm hell genug? (die Röhrenlampen im Markt sind keine
Hilfe, in die Sonne gehen!)
-- recherchieren: funktioniert alles unter Linux (insbesondere die
Tasten zum Dimmen des TFT, das spart enorm Strom)
-- lässt sich die TFT-Beleuchtung weit herunterregeln? Grade Nachts, im
CCC, in der c-base o.ä. braucht man kaum TFT-Licht!
-- flackert die TFT-Beleuchtung bei niedriger Einstellung? (wichtig: mit
_und_ ohne Netzstecker testen!)
-- kann man Komponenten zum Stromsparen elektrisch abschalten: WLAN,
Bluetooth, PCMCIA, LAN, Firewire (geht bei mir z.B.)
-zu Gebrauchtgeräten:
-- alte Geräte haben immer kleine Leuchtstoffröhren in der
TFT-Beleuchtung; diese altern und fallen irgendwann ganz sicher aus!!!
(10.000 - 50.000 Stunden, häufiges Ein-/Ausschalten verkürzt das noch
deutlich!)
-- die alten Pentium M waren bzgl. der Strom-Effizienz etwas besser
-- grade IBMs werden teilweise als ausländische Modelle mit deutschen
Aufkleber auf dem Keyboard angeboten; für mich persönlich (!) ist das nichts
-- gehen die Lüfter noch? Last erzeugen!!! Unter Windows bspw. mit dem
Taschenechner 9999999!, unter Linux compilieren o.ä.
-- schütteln & durchpusten: was kommt an Dreck raus ;-)
Letztendlich kannst Du die Bildschirmauflösung die es üblicherweise* am
Markt gibt auch leicht selbst Testen:
- stelle nach und nach größere Formate im X11 ein (das Scrollt dann an
den Bildschirmrändern)
- Platziere die Fenster so wie Du denkst zukünftig zu arbeiten (also
mehrere Edit-Fenster, Paletten etc)
- mach jeweils Screenshots
- speichere die Screenshots auf einen USB-Stick und lade sie am
gewünschten Gerät
Nur so kannst Du dann auch beurteilen, ob die z.B. eingestellte 8pt
Schriftgröße, die daheim (auf 19" Röhre bei 1024x768) noch gut lesbar
war es auch bei 15" 1400x1050 ist.
*üblich sind:
1024x768
1280x800 (breit)
1400x1050
1680x1050 (breit)
1600x1200 (z.B. Dell)
1900x1200
Gruß,
Bodo
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