[linux-l] heise.de: Studie: Linux einfacher, sicherer und billiger als Windows

Andreas Hessen ahlinux at t0i.de
Fr Feb 17 01:09:23 CET 2006


> bevor noch Leute mit einer Tux-Fahne an meiner Haustür 

Ein wenig Missionierung finde ich durchaus angebracht. Als Linuxuser
leide ich vorallem an der Hauptschwäche von Linux, nämlich seinem
Marktanteil. Wäre der Marktanteil höher, wäre es für mich leichter, eine
Synchronisationslösung für meinen MDA zu finden (Multisync funktioniert
nicht).

Smartphones sind teuer. Wenn mir meine Firma eines in die Hand drückt,
dann habe ich wenig Einfluss darauf, ob es von Linux unterstützt wird.
Wenn Linux keinen nennenswerten Marktanteil bei den
Desktoprechnern/Notebooks hat, wird die Wahrscheinlichkeit, dass ein
Smartphone mit Linux kann, gering sein. Der MDA ist Klasse, kann auch
unter Linux angesprochen werden. Aber Synchronisation von Terminen,
Kontakten und Aufgaben klappen nicht. Das gleiche Elend mit meinem
(eigentlich schon ausgemusterten) Handy Siemens S45. Unter Linux gibt es
Möglichkeiten, das Handy als Modem zu nutzen und auf den Speicher
zuzugreifen. Synchronisation mit irgendeiner PIM-Software Fehlanzeige.

M$ hat vor allem Erfolg durch seine Verbreitung, der sich kaum jemand
entziehen kann. Alle wichtigen Dienstleister unserer Firma bieten nur
oder bevorzugt Windowslösungen. Wenn wir *vieleviele* Euro für ein
windowsbasiertes System ausgeben, dann fällt die Windowslizenz von rund
800 Euro dabei nicht ins Gewicht. Das Rennen macht der Anbieter mit dem
besten Angebot. Wenn das auf Windows läuft, dann haben wir eben
(weiterhin) Windows.

Gibt es eine Lohnabrechnungssoftware, mit der man Großbestände abrechnen
(simple mandantenfähige Abrechnung von etwa zwei Dutzend Lohnarten nach
Gesamtlohn, Bruttolohn, SV-Abgaben, Lohnsteuer - keine Tarifgitter,
keine Altersteilzeit, keine Progressionsvorbehalte etc.) kann (> 10.000
Personen), die unter Linux läuft? Ist mir nicht bekannt (es gibt von der
ITSG zwei Hinweise, die ich aber aus mir gerade nicht präsenten Gründen
verworfen habe). Mir liegen nur Angebote vor, die Windowsinstallationen,
z.T. mit MS SQL oder Oracle und dergleichen voraussetzen. M$ versteht
nichts von Lohnabrechnungen oder von Lohnabrechnungssoftware.

Ich sehe das im betrieblichen Handeln nicht dogmatisch. Ob Windows oder
Unix/Linux oder sonstwas - wir nehmen die für uns günstigste Lösung,
wobei das OS eine Nebensache darstellt.

Privat - oh je, ich schweife aus zu später Stunde - sehe ich das nur mit
einem weinenden Auge, weil mir das marktmächtige und arrogante M$ ein
Greuel ist (obwohl ich derzeit (ohne wirksames DRM) technisch gut damit
leben kann), ich aber z.B. wegen solcher Sachen wie MDA-Synchronisierung
nicht 100%ig auf Linux umsteigen kann.

Warum gibt es (oder kenne ich) eigentlich keine
Linux-Einkäufergenossenschaften, die eine hinreichend große Nachfrage
für jedwede gängige Hardware (inklusive Smartphones) zu akzeptablen
Preisen schafft?

Gruß

Andreas

-- 
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