[linux-l] heise.de: Studie: Linux einfacher, sicherer und billiger als Windows

Steffen Dettmer steffen at dett.de
Fr Feb 17 09:59:04 CET 2006


* Bernd Villiger wrote on Thu, Feb 16, 2006 at 17:08 +0100:
> >Stimmt zwar, aber es ist auch nicht Sinn und Zweck der Sache 
> >ein Linux-Monopol aufzubauen. Ich finde es macht keinen Sinn 
> >Leute von Linux zu überzeugen. 

Ich finde es sogar "kontra-produktiv", muss man mal so hart sagen! Als
Leute von eMail überzeugt wurden, kam der Spam, als Leute von AOL und
Internet überzeugt wurde, sank das News-Niveau, seit die Leute von
Homepages und Forenbenutzung überzeugt wurden, ist google kaum noch zu
gebrauchen.

Linux hat in Sachen Stabilität aus meiner Sicht den Höhepunkt hinter
sich. Was mir alles mit der SuSE 10 passiert ist, fand ich schon extrem
nervig. Beispielsweise dieser Hotplug-Mist. Früher wurde ein Treiber
geladen, wenn das zugehörige Gerät angesprochen wurde. Klickt man auf
"USB Stick", wird er gemountet oder so.

Heute muss das ja umgekehrt sein: man steckt den Stick, und dann werden
Treiber geladen und gemountet. Muss man natürlich mit kümmeligem XML
rumfriemen und so. Ach, und es funktioniert natürlich nicht richtig.

Warum macht man überhaupt hotplug? Warum finden so viele Leute nichts
dabei? Ich find es ist ein Hammer. Bei elektrischen Geräten
(Staubsauger) erwarte ich auch, dass ich den Stecker einstecken kann,
ohne das gleich was passiert! Wenn ich saugen will, drücke ich den
Schalter.

Den einzigen Grund, den ich dafür kenne, ist Windows. Das macht das
nämlich auch so bekloppt, weil eine Sekretärin ja kein Filesystem
mounten kann (aber natürlich USB Sticks in alle Firmenrechner stecken
können muss).

> > Falls den Leuten was fehlt, werden sie sich selbst um Alternativen
> > kümmern und solange die auch existiert(was sie imho unabhängig von
> > Windows tut), werden die Leute auch wählen können.
> >  
> Was die Wahl des Betriebssystems angeht, stimme ich dem zu,
> dass einjeder nach seiner (eigenen) Facon (un-)selig werden
> möge ;-) der Knackpunkt aus meiner Sicht (als "Ex-Profi" in
> Sachen Microsoft) ist, dass auch heute noch viele Anwender,
> die im Zweifel ebenso naiv wie unbedarft sind, glauben, was
> Microsoft den Menschen einzureden versucht: dass es "keine"
> wirkliche Alternative zu deren Produkten gibt.

Microsoft hat ein wirklich tolles Marketing. Und für einen Manager
reichen Microsoft-Produkte ja (Word zum Schreiben; gibt zwar Probleme
mit grösseren Dokumenten, aber davon merkt der Manager nix). Also ist es
aus Sicht eines Managers erstmal nicht überraschend, Microsoft-Produkte
zu kaufen.

Allerdings kann ein Manager natürlich die Experten in seinem Team
befragen und seine Entscheidungen darauf begründen. Dann reicht Windows
vielleicht nicht mehr. Ich habe z.B. das Glück, beruflich auf einer
Linux-Maschine entwickeln zu können.

Du schreibst "dass auch heute /noch/". Warum "noch"? Warum nicht "Es
gibt heute schon viele Anwender, die sich viel zu leicht manipulieren
lassen" oder so - es werden schliesslich mehr.

Und dann muss unbedingt noch gesagt werden, dass Windows in vielen
Bereichen auch gut ist! Auf meinem Wohnzimmer-Musik-Video-PC läuft Win
Problem- und lautlos, Linux macht nur Theater. Usw.

> Will sagen: eine ehrliche Wahlmöglichkeit setzt nicht "nur"
> die Existenz von Alternativen voraus - sondern leider auch,
> dass der Wählende realistische (!) Informationen über beide
> Alternativen zur Verfügung gestellt bekommt ... und da gilt
> vor allem für die Amateur-Liga ;-) dass da noch lange keine
> "Chancengleichheit" besteht (so mein Empfinden).

Die Existenz von Alternativen hängt interessanterweise ja auch davon ab,
ob Alternativen wahrgenommen werden - sonst verschwinden diese mit der
Zeit. Weil heute niemand einfache aber grundsolide, tiefdurchdachte und
ewig haltbaren Sachen haben möchte, gibt es auch keine.

Chancengleichheit? Amateur-Liga? Das versteh ich nicht. Was meinst Du?
Linux hat IMHO die gleichen Chancen wie Windows, kommt dabei natürlich
sehr auf den Blickpunkt an. Saubere Software ist einfacher portierbar,
als gehackt-gebastelte; aber kann man deshalb jeder Firma, die ihre
Software nicht für Linux anbietet vorwerfen, dies wäre nur der Fall,
weil die interne Qualität so schlecht ist? Ist sicherlich ein Teil
Wahrheit dran (weil man mit hoher Qualität gegenüber ausreichender
Qualität ja kein Geld verdienen kann).

oki,

Steffen

-- 
Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt,
es trägt daher weder Unterschrift noch Siegel.



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