[linux-l] heise.de: Studie: Linux einfacher, sicherer und billiger als Windows

Bernd Villiger bernd at arlekin.ch
Fr Feb 17 11:00:09 CET 2006


>>> Stimmt zwar, aber es ist auch nicht Sinn und Zweck der Sache 
>>> ein Linux-Monopol aufzubauen. Ich finde es macht keinen Sinn 
>>> Leute von Linux zu überzeugen. 
>>>       
> Ich finde es sogar "kontra-produktiv", muss man mal so hart sagen! 
> Als Leute von eMail überzeugt wurden, kam der Spam, als Leute von 
> AOL und Internet überzeugt wurde, sank das News-Niveau, seit die 
> Leute von Homepages und Forenbenutzung überzeugt wurden, ist google 
> kaum noch zu gebrauchen.
>   
Hat 'was ;-) es ist eben nicht immer von Vorteil, wenn man allen alles
möglichst einfach (zugänglich) macht ... eine gute DTP-Software allein
macht auch noch lange keinen guten Graphiker ...
> Linux hat in Sachen Stabilität aus meiner Sicht den Höhepunkt 
> hinter sich. Was mir alles mit der SuSE 10 passiert ist, fand 
> ich schon extrem nervig. Beispielsweise dieser Hotplug-Mist. 
> Früher wurde ein Treiber geladen, wenn das zugehörige Gerät 
> angesprochen wurde. Klickt man auf "USB Stick", wird er 
> gemountet oder so.
>   
Ich hege da so einen gewissen Verdacht: dass versucht wird, Windows-
User "abzuwerben", indem man Linux möglich ähnlich macht, wohl, damit
die Hemmschwelle sinkt. Das Risiko: das Niveau könnte sich ebenfalls
angleichen - was für Linux mehr Nach- als Vorteile bringen dürfte ...

Sicher habe ich hier auch ein Xandros liegen, um auf Wunsch zeigen zu
können, dass auch auf Linux "von links nach rechts geschrieben wird".
Aber selbst benutzt habe ich das Zeugs nicht mal einen Monat lang ;-)
ich will schliesslich kein "Ersatz-Windows", sondern echtes Linux (!).
>>> Falls den Leuten was fehlt, werden sie sich selbst um 
>>> Alternativen kümmern und solange die auch existiert(was 
>>> sie imho unabhängig von Windows tut), werden die Leute 
>>> auch wählen können. 
>>>       
>> Was die Wahl des Betriebssystems angeht, stimme ich dem zu,
>> dass einjeder nach seiner (eigenen) Facon (un-)selig werden
>> möge ;-) der Knackpunkt aus meiner Sicht (als "Ex-Profi" in
>> Sachen Microsoft) ist, dass auch heute noch viele Anwender,
>> die im Zweifel ebenso naiv wie unbedarft sind, glauben, was
>> Microsoft den Menschen einzureden versucht: dass es "keine"
>> wirkliche Alternative zu deren Produkten gibt.
>>     
> Du schreibst "dass auch heute /noch/". Warum "noch"? Warum 
> nicht "Es gibt heute schon viele Anwender, die sich viel zu 
> leicht manipulieren lassen" oder so (...)
>   
OK, sprachliches Missverständnis: ich meinte damit, dass (meiner
Ansicht nach) keineswegs zuviel Aufklärungsarbeit (nicht: Ueber-
zeugungsarbeit) geleistet wird. Die Fachleute dürften sich heute
der Lage bewusst sein (so sie denn wollen) - aber die sehr weit
überwiegende Mehrheit der Laien glaubt nach meiner Erfahrung im
Zweifel lieber an Microsoft als an Fakten ;-)
> Und dann muss unbedingt noch gesagt werden, dass Windows in 
> vielen Bereichen auch gut ist! Auf meinem Wohnzimmer-Musik-
> Video-PC läuft Win Problem- und lautlos, Linux macht nur 
> Theater.
>   
Auch das gehört für mich zu den oben genannten Fakten - es geht
nicht um "Schwarz-Weiss-Malerei", sondern darum, dass auch ein
unbedarfter Laie realistisch (!) einschätzen kann, was für ihn
die bessere Lösung darstellt.
>> Will sagen: eine ehrliche Wahlmöglichkeit setzt nicht "nur"
>> die Existenz von Alternativen voraus - sondern leider auch,
>> dass der Wählende realistische (!) Informationen über beide
>> Alternativen zur Verfügung gestellt bekommt ... und da gilt
>> vor allem für die Amateur-Liga ;-) dass da noch lange keine
>> "Chancengleichheit" besteht (so mein Empfinden).
>>     
> Die Existenz von Alternativen hängt interessanterweise ja auch 
> davon ab, ob Alternativen wahrgenommen werden (...)
Meine Rede (nur vielleicht nicht hinreichend klar formuliert).
> Chancengleichheit? Amateur-Liga? Das versteh ich nicht. 
> Was meinst Du? Linux hat IMHO die gleichen Chancen wie 
> Windows, kommt dabei natürlich sehr auf den Blickpunkt an.
Siehe oben - aus Sicht der fachlich kompetenten Anwender dürfte
Deine Aussage zutreffen, nur stellen die im Zweifel, ökonomisch
gesprochen, eine Minderheit dar. Die grosse Mehrheit (wenn's um
die Umsatz- und Verbreitungsvolumina geht) stellen die doch eher
unbedarften Laien dar, "Amateure" eben ;-) und die sehen Linux
doch eher (nur) als System für Spezialisten an ...

Daraus die Konsequenz zu ziehen, Linux an Windows anzupassen,
halte ich für fatal - den Leuten klar zu machen, dass es für
ihren Bedarf neben Windows auch noch Linux (und andere) gibt,
halte ich für dringend geboten. Nicht, weil ich Linux nutze -
sondern weil ich eine erneute Marginalisierung wie bei Apple
für sehr gefährlich halte: in einem derart zentralen Bereich
wie der Computertechnik muss es Wettbewerb geben, und sei es
nur, damit es kein Monopol gibt. Letzeres wäre fatal, allein
schon, weil Computer heutzutage fast überall mitmischen, und
es mich graust, wenn ich mir vorstelle, dass ein (!) Betrieb
allein festlegt, was die Dinger können und was nicht ... was
eine derartige Machtfülle anrichten könnte, ist Spekulation,
aber vielleicht den einen oder anderen Gedanken wert ... ;-)

Gruss
Bernd

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