[linux-l] Re: heise.de: Studie: Linux einfacher, sicherer und billiger als Windows

Rocco Rutte pdmef at cs.tu-berlin.de
Fr Feb 17 14:03:19 CET 2006


[ Btw, dein Client erzeugt sehr komische Zeilenumbrüche ]

* Bernd Villiger <bernd at arlekin.ch>:

>>>Ich hege da so einen gewissen Verdacht: dass versucht wird, Windows-
>>>User "abzuwerben", indem man Linux möglich ähnlich macht, wohl, damit
>>>die Hemmschwelle sinkt. Das Risiko: das Niveau könnte sich ebenfalls
>>>angleichen - was für Linux mehr Nach- als Vorteile bringen dürfte ...

>>Es mindert auf jeden Fall die Lernkurve, wenn das Look'n'Feel ähnlich
>>ist. Aber mal ehrlich: wer sagt eigentlich, dass das etwas schlechtes
>>ist? Persönlich geht es mir total auf den Geist, sich über die Anti-
>>Haltung gegen Mircrosoft profilieren oder definieren zu wollen.

>Du hast natürlich Recht; so war das auch gar nicht gemeint: was ich mit
>meiner Formulierung kritisieren wollte, ist, dass in hohem Masse (auch)
>versucht wird, Strukturen und Konzepte von Windows zu übernehmen (siehe
>Hotplug als Beispiel) - was ich schlicht für unangemessen halte (zumal,
>wenn es einem, wie bei SUSE, "zwangsweise" verordnet wird).

Ja, schon klar. Nur so allgemein kann man das nicht sagen. Vielleicht 
macht es die eine oder andere Distribution so, aber verallgemeinern ist 
auch nicht schön, zumal es tonnenweise Gegenbeispiele gibt.

>>Genau das ist das Problem. Was ist denn ein "echtes" Linux?  Wer sagt
>>eigentlich, dass man ein GUI-Konzept wirklich sinnvoll total anders
>>entwerfen kann?

>Apple? - Aber ich rede nicht primär vom GUI, sondern von Strukturen,
>die dazu geführt haben, dass Windows zur "eierlegenden Wollmilchsau"
>hochgezüchtet worden ist (mit den bekannten Konsequenzen).

Apple bzw. Mac OS X ist halt auch nur ein "Nicht-Windows", also ein 
System mehr...

>Wenn nun
>Linux-Distributoren meinen, dem nacheifern zu müssen, halte ich das
>für den falschen Weg - nicht zuletzt, weil damit der (widersinnige)
>Eindruck erweckt wird, Windows sei der "Weisheit letzter Schluss".

Die Sachen, die man nicht möchte muss man ja nicht übernehmen. Ich halte 
zum Beispiel das Automounten von USB-Sticks auf einem echten 
Multiuser-System auch teils für problematisch aber eher aus 
Sicherheitssicht (unter Windows gibt es halt nur /den/ Nutzer; unter 
Linux weiss man ja nicht, wer das sein soll).

>>Sowas entwickelt man IMHO nicht lange auf breiter Front _gegen_ die
>>Zielgruppe.

>Ob Linux dieses "total neue Konzept" ist, ist eine Diskussion für sich.
>Auf jeden Fall unterstellst Du den Benutzern bzw. der Zielgruppe ein in
>meinen Augen erstaunlich hohes Mass an Fachkompetenz (die sie brauchen,
>um zu merken, wo sie "geleimt" werden) sowie enorme Bereitschaft, diese
>auch entsprechend einzusetzen. Diesen Optimismus teile ich nicht ...

Sorry, doch. ;-)

Die User merken intuitiv ob ihnen etwas gefällt oder nicht und richten 
danach ihre (Kauf-)Entscheidungen aus so sie sich ihrer Macht bewusst 
sind. Auch unter Nur-Windows-Nutzern können viele ein Lied über die 
Schwächen des Systems singen... wie halt KDE/Gnome/SuSe/$whatever-User 
auch. Die Leute machen das schon bzw. es ist nur eine kleine Minderheit, 
die wirklich _alles_ ohne Nachfragen annimmt. Und die Leute werden IMHO 
in der Hinsicht selbstbewusster, d.h. der Druck auf Hersteller wird 
größer sich tatsächlich nach ihren Usern zu richten.

Es dauert noch etwas, aber "wir" sind auf dem richtigen Weg, IMHO...

   bye, Rocco
-- 
:wq!



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