[linux-l] Fast-Nur-Lese-DB ... warum nicht LDAP? (war: Geschwindigkeit von DB)

Volker Grabsch vog at notjusthosting.com
So Jul 2 23:49:45 CEST 2006


On Mon, Jul 03, 2006 at 12:43:05AM +1000, Peter Ross wrote:
> Zurueck zur DB: MySQL 3 war wirklich schnell als flache "read-only" 
> Datenbank, sicher, weil sie sich um kompliziertere Szenarien gar nicht 
> kuemmerte. Wenn ich keine Transaktionen habe, brauche ich mir um den 
> ganzen Commit/Rollback/Locking/Logging-Schnickschnack keine Gedanken 
> machen!

Ist dafür nicht eigentlich LDAP da? Sicher spielt er erst eine wahren
Stärken aus, wenn man wirklich hierarchische Datenstrukturen hat
(und nicht nur lose gekoppelte 1:n-Beziehungen), aber eines der obersten
Grundprinzipien bei LDAP-Systemen lautet, dass es auf schnellen Zugriff
optimiert ist.

Das heißt, LDAP ist für Systeme ausgelegt, von denen viel gelesen aber
in die nur wenig geschrieben wird. (Beim OpenLDAP ist das leider
besonders extrem. Schreibzugriffe sind extrem langsam.)

Auch die vielen standardisierten Datentypen (und -feldnamen!) sprechen
sehr dafür, genauso wie auch die einfache Abfragesprache.

Vorallem strukturelle und rekursive Abfragen sind beim LDAP trivial,
während sie mit SQL-Abfragen eine Qual werden können. Umgekehrt ist
sind natürlich SQL-Abfragen viel besser für Filter geeignet, in denen
viel gerechnet wird. (Zeiträume, Aufsummierungen, ...)

Replizierung und Caching von LDAP-Systemen funktionieren sogar sehr
elegant. Man kann einfach einen fremden LDAP-Baum in einen eigenen
Teilbaum abbilden. Sowas wird bei SQL-Tabellen eine Qual, da man sie
nur tabellenweise aufspalten kann.

Ich erlebe es häufig, dass LDAP als zu kompliziert angesehen wird,
und dass man lieber bei SQL-Datenbanken bleibt. In der Tat ist LDAP
gewöhnungsbedürftig, vorallem weil es viele Dinge schwer macht, die
in SQL ein Kinderspiel sind. Aber das Umgekehrte gilt genauso.


Viele Grüße,

    Volker

-- 
Volker Grabsch
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