[linux-l] Mächtigkeit von LISP (war: Geschwindigkeit von DB)

Oliver Bandel oliver at first.in-berlin.de
Mo Jul 3 11:21:43 CEST 2006


On Mon, Jul 03, 2006 at 10:30:13AM +1000, Peter Ross wrote:
> On Sun, 2 Jul 2006, Oliver Bandel wrote:
> 
> > On Mon, Jul 03, 2006 at 12:43:05AM +1000, Peter Ross wrote:
> > [...] 
> > > >Es gibt Untersuchungen über die "Produktivität" von Programmierern.
> > > >Am Anfang ist sie recht hoch und mit steigender Zahl bereits vorhandener
> > > >Zeilen Quellcodes (purer Programmcode, also nicht die Kommentarzeilen)
> > > >flacht die Kurve ab.
> > > >
> > > >Das ist IMHO DER HAUPTGRUND, wieso man in der Software-Entwicklung nicht
> > > >an Sprachen wie OCaml und ähnlichen vorbei kommt: Wenn man weniger
> > > >Zeilen braucht, um ein Programm zu schreiben, ist auch die Sättigung
> > > >der Zeilen Quellcode/Programmierer erst bei wesentlich komplexerer
> > > >Software erreicht!
> > > 
> > > Ich bin mir nicht sicher, ob Du da den Kern getroffen hast.
> > [...]
> > 
> > In wiefern?
> > 
> > > Ich habe ja gerade die BSD-Philosophie gepostet. Oft kann man eben 90% der 
> > > Faelle in 10% der Zeit erschlagen..
> > 
> > Aha, und wo siehst Du da Diskrepanzen zu dem, was ich eben schrieb?
> 
> Ich glaube, bei der "Abflachung" der Produktivitaet in einem Projekt nicht 
> die Wahl der Programmiersprache entscheidend ist, sondern die Tatsache, 
> dass man im spaeteren Stadium eine Projektes oft die 10% der Faelle 
> rauskitzelt, die man zum Anfang wegen der damit verbundenen 
> Schwierigkeiten ignoriert hat.

Das habe ich immer noch nicht verstanden. Was sind mit den x % der Fälle
gemeint? Welche Fälle von was?


> 
> Man kann an allem endlos "friemeln", bis es endlich die eierlegende 
> Wollmilchsau geworden ist. Und nicht selten verliert der Entwickler die 
> Uebersicht, wie wichtig das ist, und verbeisst sich in die Zitrone, um die 
> letzten Tropfen auszulutschen.

Habe ich immer noch nicht verstanden.
Man soll also *nicht* die eierlegende Wollmilchsau bauen, sondern
unnützes Zeugs weg lassen?

Das erinnert auch an Mythical man Month, denn das Featuritis-Problem ist seit dem
schon bekannt..... oder ging es Dir garnicht darum?

> 
> Und dabei ist die Programmiersprache nicht entscheidend, sondern die 
> Denkweise.

Nun gut, was *dies* betrifft - wenn ich richtig erfasst habe, was Du meinst -
ist das richtig.

Die Wahl der geeigneten Programmiersprache kann aber andere Probleme aus dem
Weg räumen.

Sehr grob vereinfacht gesagt ist es Unsinn mit einer Tabellenkalulation Bildbearbeitung
zu machen, oder mit einem Bildbearbeitungsprogramm Texte zu setzen.
Man kann ja auch mit einem (hier) bekannten Textsatzprogramm Differentialgleichungen
lösen - prinzpiell, von der Mächtigkeit der Sprache her -, aber dies mag nicht
alles Sinn machen.

Ebenso gibt es auch bei den allgemeinen Programmiersprachen Eigenschaften,
die sie für die eine Augabe besser geeignet sein lassen als für eine andere;
und da kann man dann ggf. eine andere Sprache auswählen.

Gruß,
   Oliver



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